Ihr erinnert euch gewiss an den Osmanen im Gegensatz zum Türken? Ansonsten lest dort noch einmal nach und frischt eure Erkenntnis auf (Kapitel 24. Über Türken und Osmanen).
Bei besagtem Osmanen mit seinem genialen Business lief alles so quasi glatt bis, ja bis Corona über ihn kam. Wie konnte so ein dämliches Virus, ein Winzling, kaum für Mikroskope sichtbar, es wagen, ihn in seinem Business zu stören. Vermutlich war es nur eine Lüge, um nicht zu sagen Fake-News, eigens dafür erdacht, ihn und sein wohldurchdachtes Unternehmen an den Rand des Abgrunds, des Wahnsinns zu bringen. Aber der Osmane wäre nicht Osmane, wenn er nicht dann doch noch einen Ausweg hätte. Zum einen wurden ja staatliche Hilfen offeriert, dann gab es noch das Kurzarbeitergeld und wenn alles nichts half, würde er sich von dem einem oder anderen Mitarbeiter trennen. In seinem Denken war wieder alles rund und bunt. So setzte er seinen überaus schlauen Plan in die Tat um.
Als Erstes schickte er Mitarbeiter in den Urlaub, hernach wurde als Zweites die Arbeitszeit, mit Anwesenheitspflicht im Büro trotz Ausgangssperre, herabgesetzt, zum dritten wurde natürlich sowohl Soforthilfe, als auch Kurzarbeitergeld beantragt, um letztendlich zum vierten überflüssige Mitarbeiter freizustellen. Jetzt ist der osmanischen Großgrundbesitzer ganz in seinem Element, denn wenn seine anatolischen Tagelöhner nicht arbeiten, erhalten sie selbstredend keinen Lohn, dafür hatte der allmächtige Herrgott ja die Tagelöhner erschaffen. Eingedenk dieses Sparmodells zahlte er natürlich den beurlaubten Mitarbeiter keinen Lohn, weil sie ja a) nicht da waren und b) auch nicht arbeiteten. Wer nicht schafft, erhält keine Moppen. Die Kurzarbeiter sahen sich schon in der gesicherten Situation, am Ende des Monats einen monetären Ausgleich zu erhalten. Aber sie wurden eines Besseren belehrt, denn die Arbeitsagentur in ihrer Weisheit und Güte konnte den Antrag nicht so zügig bearbeiten, dass eine Auszahlung pünktlich zum Ende des Monats gewährleistet worden wäre. So war es lediglich der Mildtätigkeit der Mitbewohner oder der Unterstützung durch Ehegatten zu verdanken, dass die Kurzarbeiter nicht unter einer Brücke hungers sterben mussten.
Nun sollte es gar passieren, dass Angestellte des Osmanen tatsächlich arbeitsunfähig erkrankten. Ihr ahnt es gewiss schon und habt die Logik durchschaut. Die Erkrankten hüteten das Bett und kamen leichtsinnigerweise nicht zur Arbeit und verweigerten sträflich ihre durch den Osmanen zugedachten Pflichten und erhielten dementsprechend keinen prekären Ausgleich.
In all den beschriebenen Fällen glaubte sich der Osmane in seiner Großmannssucht im Recht, war es doch schon immer so seit Sultans Zeiten, warum sollte es heute anderes sein, denn damals war doch alles besser. Und wenn man es genau betrachtete, war er einfach im Recht, da gab es keine Diskussion, das stand ihm zu.