Katzen in bester Manier zu beschäftigen ist zum einen recht einfach und manchmal auch recht schwierig. So wollen unsere Fellnasen immer das Gegenteil von dem, was man ihnen anbietet. Schon längst gab ich es auf, ihnen Bettchen aus weichestem Stoffe und dem lieblichsten Design zu kaufen. Denn die Pappschachtel, in der besagtes Objekt verpackt war, war ihnen viel angenehmer. Es ist quasi für die Katz‘, obwohl es für die Katze ist. Warum das so ist, weiß nur der Stubentiger alleine.
So gedachte ich für meine Kätzchen, ein vortrefflich Beschäftigungsprogramm zu bieten. So etwas mit Kultur, mit Action und auch Ruhe. Etwas mit sanften Tönen aber auch mit viel Radau. Es sollte etwas mit viel Abwechslung sein, dass sich die Katerle nicht langweilen und für einige Stunden gebannt sind, so dass sie ihr Krallen nicht an liebgewonnenen Möbeln schärfen. Nicht dass sie so etwas täten, aber als gutes Personal weiß man solches zu verhindern. Wo war ich? Ach ja, Beschäftigung für die Kätzchen.
Gerade der kleine Jamie, gerade frisch entkernt, verlangt nach besonderer Unterhaltung. Das bedeutet nicht, dass er immer einen Menschen dafür benötigt, er liebt es auch, das große Terrarium oder auch die Welt hinter der Scheibe zu betrachten. Aber heute hatte er etwas Neues. Etwas mit Ton und Bewegung, quasi Sound und Action. Gebannt starrte er und war einfach nur fasziniert. Mal war es laut und schnell, dann wieder leiser und in der Geschwindigkeit verhalten. Er fieberte mit und wiegte sich hin und her. Es eine wahre Freude, ihn dabei zu betrachten, dass er nun doch von der Kultur beleckt würde. Gezeigt wurde ein Film noir, den er sich mit wachsender Begeisterung zu Gemüte führte.
Erst als die schwarze Wäsche an die Leine verbracht ward, sank er ermattet in seinem Penthouse nieder und gönnte sich sein wohlverdientes Mittagsschläfchen.