Mein erstes Auto war ein Peugeot 205 GRD. Ein super kleines Töfftöff. Es war ein Parkwunder und hatte vermutlich etwas von einer Dimensionstasche, denn es war innen gefühlt größer als außen. Als Diesel war er mit 60 PS durchaus spritzig unterwegs und meine Tachoanzeige ging bis 185 km/h und bis dahin konnte ich die Nadel auf der Autobahn auch treten... Das war 1988 gerne und überall möglich. Aber das ist eine andere Geschichte. Dieses kleine Auto war mit einem formidablen Tank ausgerüstet und bei einem Verbrauch von etwas mehr als vier Litern auf 100 Kilometern hatte ich eine Reichweite von über 1.000 Kilometern. Das war großartig. Und? Hast du schon nachgerechnet, wie groß der Tank war? Aber zurück zur eigentlichen Geschichte. Mein Tank war so ziemlich leer. Und wenn ich leer sage, dann meine ich absolute Ebbe. Ich bin quasi mit dem letzten Tropfen auf die Tanke gerollt.
So stand ich an der Diesel-Zapfsäule die gleichzeitig auch LKW-Diesel gab, aber eben nicht gleichzeitig, wenn ihr mich versteht. Mit mir fuhr ein LKW vor. Der Brummifahrer stieg aus und musterte erst mich und dann mein kleines Auto.
„Dann tank mal erst den Kleinen voll, Mädchen“, er grinste gönnerhaft.
Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und begann zu zapfen. Er beobachtet mich die ganze Zeit genau, was ich während des Tankvorgangs tat. Also Reifendruck schauen, Scheiben wischen, als wenn ich dafür Zeit hätte. Er blickte auf das Zählwerk der Zapfsäule. Bei 30 Litern ging er langsam in die Startlöcher. Bei 35 Litern schaute er mein Auto genauer an. Bei 40 Litern ging er verwirrt um das Auto herum. Bei 45 Litern warf er einen irritierten Blick unter das Auto. Er suchte wohl die Pfütze. Bei 50 Litern blickte er verzweifelt in den Innenraum. Vielleicht glaubte er, dass ich den Innenraum flutete. Bei 52 Litern klackte es endlich und er wurde erlöst. Mein Tankvorgang war abgeschlossen.
„Wo ist denn der Riesentank?“ Fragte er entgeistert und schaute erst auf die Anzeige, dann auf das Auto.
„Irgendwo unter dem Wagen“, gab ich Schulter zuckend zur Antwort.
Nun, an dieser Stelle hat nur der Brummifahrer geweint. Nun weinen wir alle, weil ich damals für eine Tankfüllung keine 50 DM zahlen musste... Es wären in Euro keine 25 €. Das waren noch Zeiten.