Was war es doch früher lästig, wenn einem irgendwelche wildfremden Menschen zu nah auf die Pelle rückten. Man konnte dann mit Engelszungen reden, damit man nicht mehr im Dunstkreis irgendwelcher seltsamen Gerüche oder obskuren Leute war. Mitunter wurde man oder auch frau blöd von der Seite angemacht, wenn der eigene Tanzbereich gesicherte werden sollte.
Heute gibt es dank Corona einige einfache Methoden. Natürlich rücken uns immer noch absonderliche Personen zu nahe und wollen die ein-Meter-fünfzig nicht einhalten. Nun könnten wir natürlich unser allzeit beliebtes Corona-Meter zücken, aber dies sorgt nur für Unverständnis und demonstratives Augenrollen. Da gibt es wahrlich effektivere Methoden.
Als Erstes könnte man im freundlichen Plauderton ganz nebenbei erwähnen, dass man so eben aus Spanien nach Hause gekommen wäre. Natürlich wird der negative Test in diesem Falle völlig beabsichtigt unterschlagen. Sofort weichen alle von uns und meiden uns wie der Teufel das Weihwasser.
Die zweite Methode ist eher für die Stillen unter uns, indem sie eine Maske, auf der eine spanische Flagge und die Aufschrift España gestickt sind, zur Schau tragen. Sobald Passanten die Stickerei erkennen, wechseln sie zielstrebig und vielleicht auch ein bisschen panisch die Straßenseite. In der Fußgängerzone lässt sich eher ein Effekt beobachten, wie er in der Bibel beschrieben wird, als Mose das Rote Meer teilte, damit das auserwählte Volk trockenen Fußes passieren konnte, so teilen sich vor uns die Menschenmassen.
Wie gesagt, alles ist irgendwie für etwas gut.