Möbelgeschäfte, egal ob schwedische oder andere, sind immer für einen Ausflug gut. So schlenderten wir durch die Kleinmöbelabteilung und bewunderten das eine oder andere Möbel. Irgendwann untersuchte ich die Dekoration genauer und stellte fest, dass die Bücher keine Attrappen waren. Eines nahm ich zur Hand und schlug es auf. Es war ein Diktionär. Also nicht wirklich lesbare Literatur. Vielleicht war das nächste Buch besser. Auf dem Buchrücken stand in goldenen Lettern „Reden ist Silber, schweigen ist Golf“. Der Titel versprach eine kurzweilige Lektüre. So huben wir an, uns das eine und andere Kapitel wechselseitig vorzutragen. Ob unserer künstlerischen Einlage, wurden andere Kunden auf uns aufmerksam und folgten mit Interesse unserem Vortrag. Irgendwann waren auch eine Verkäuferin des Möbelhauses Teil unseres Publikums. Einer jähen Eingebung folgend, fragte ich sie, ob ich dieses Buch nicht käuflich erwerben könne. Sie wollte unserem Wunsch entsprechen und griff nach dem Buch. Sie wendete es hin und her, blätterte darin, scheinbar auf der Suche nach einer Preisinformation. Enttäuscht schaute sie in meine erwartungsvollen Augen. Dann hellte sich ihr Blick auf.
„Haben Sie eine Tasche?“ Fragte sie unvermittelt.
„Gewiss“, antwortete ich nichts ahnend und drehte mich im Kreise, „Ich habe einen kleinen Rucksack.“
„Dann drehen Sie sich bitte mit dem Rucksack noch mal zu mir.“ Verlangte sie dann.
Natürlich tat ich, wie mir geheißen. Jemand machte sich an den Reißverschlüssen zu schaffen. Passierte das gerade wirklich? Die Verkäuferin verstaute das Buch in meiner Tasche und verschloss sie wieder ordnungsgemäß.
„Viel Vergnügen und noch einen schönen Tag.“ Sie zwinkerte uns verschwörerisch zu.
So kaufe ich wirklich gerne ein.