Wegweiser, das suggeriert uns der Name, sollen uns den Weg weisen. Sie sind alleinig dafür gut, dass sich ein Ortsunkundiger orientieren kann, damit er sein Ziel erreicht. So weit so gut oder auch so weit so schlecht. Meist zeigen sie eine Richtung und darauf ist in gut lesbaren Lettern vermerkt, was dort zu finden ist. Große Tafeln mit etlichen Pfeilen nebst passender Beschriftung finden sich oft und gerne in Bahnhöfen. Gerade an diesen Orten halten sich vermehrt ortsunkundige Personen auf und trachten, ihre Unkenntnis mit Hinweisschildern oder gar Wegweisern zu erhellen. Vermutlich war dies auch der ursprüngliche Plan in der nun erwähnten U-Bahnstation.
Meine bereits vielbeschriebene Mitbewohnerin fuhr mit dem öffentlichen Personennahverkehr in die Nachbarstadt, da sie ein Vorstellungsgespräch hatte. An der gut beschilderten Station stieg sie aus und ließ sich von einer Rolltreppe nach oben fahren. Im Erdgeschoss befand sich ein riesiges Foyer mit sechs Ausgängen. Doch welchen sollte sie nehmen. Als erfahrene Reisende zog sie den Wegweiser zu Rate. Mit großen Lettern stand dort mit einem Pfeil nach links Ausgang A, B, F und auf der anderen Seite mit Pfeil nach rechts Ausgang C, D, E. Sie stutzte, was wollte ihr diese Information mitteilen? Viel lieber hätte sie gewusst, welche Landmarke oder auch nur welche Straße sich hinter diesen Ausgängen befunden hätte, aber so? Dann fiel ihr auf, dass die Reihenfolge der Buchstaben, auch nicht korrekt dem Alphabet folgte. Somit konnte sie die Logik dieser Zuordnung selbst mit viel Phantasie nicht erkennen. Machte dieser Wegweiser überhaupt einen Sinn? Wenn ja? Welchen?
Kurzentschlossen und ihrer eigenen Logik folgend lief sie Richtung Ausgang A wie Arbeitsagentur, um entsetzt festzustellen, dass diese sich hinter Ausgang D verbarg.