Unlängst fuhr ich mal wieder Auto. Das passiert mir öfter, denn ich fahre gern. Nun denn, ich sage nur: Augen auf beim Autokauf. So bin ich nun auch Besitzerin eines Gefährts mit Knöpfen und Reglern am Lenkrad. Nun schalte ich beim Lenken souverän das Radioprogramm um, verändere die Lautstärke, nehme Telefonate an oder stelle den Tempomat ein. Was mein Lenkrad noch alles kann? Keine Ahnung ich habe noch nicht alles ausprobiert, aber ich sollte an dieser Stelle mal die Gebrauchsanweisung des Herstellers zu Rate ziehen. So passierte es, dass es ich eine Stelle berührte und mein Auto gab ein lautes Hupen von sich. Ah, dachte ich. Da ist sie also. Doch dann oh Schreck. Kelle. Verdammt. Also fuhr ich rechts ran, stoppte den Motor, summend bewegte sich die Scheibe nach unten. Ein Herr in blauer Uniform schaute mich streng an.
„Sie wissen, warum wir Sie angehalten haben?“ Fragte er, ich vermutete rein rhetorisch.
„War ich zu schnell?“ Stellte ich unschuldig lächelnd die Gegenfrage.
„Das Hupen in geschlossenen Ortschaften, so keine Gefahrensituation besteht, ist verboten.“ Wurde ich belehrt.
Oh je. Mein hupen, dachte ich nur.
„Und nun?“ Ich schaute ihn fragend an.
„Sind Sie mit 10 € Verwarnungsgeld einverstanden?“
Was für eine Frage, selbstverständlich. Wird Polizisten diese Rhetorik in ihrer Ausbildung beigebracht? Aber egal, darum geht es hier eigentlich gar nicht.
Da ich nicht sofort antwortete, sprach er weiter. „Wenn Sie nicht sofort zahlen, muss ich eine Anzeige schreiben, dann wird es teurer.“
„Oh, nein, das will ich nicht.“ Schnell kramte ich meine Geldbörse vor. Ups, keinen 10er mehr. Souverän reichte ich ihm einen 20er. Er nahm das Geld entgegen und ging zu seinem Auto und schaute dort in seine Handkasse. Dann kam er mit meinem Schein wieder.
„Haben Sie es nicht passend, ich kann nicht wechseln.“ Es war ihm sichtlich unangenehm.
„Kann ich per EC-Karte bezahlen?“ Wollte ich wissen.
„Nein, dann...“
„... wird es teurer. Ich verstehe.“ Vollendete ich seinen Satz.
„Was machen wir nun?“ Ich versuchte, unschuldig zu lächeln, und hoffte mit einer mündlichen Verwarnung davon zu kommen, vor Jahren hatte es ja mal geklappt.
Nein. Er müsse darauf bestehen und wolle nun die 10 €. Mein Vorschlag, den Schein zu halbiere, wollte er nicht annehmen und er machte mich vielmehr darauf aufmerksam, dass ich Geld nicht mutwillig zerstören dürfe, dafür müsse er mich dann ebenfalls verwarnen. Wir diskutierten noch eine Weile ohne Ergebnis. Mir wurde es langsam zu bunt, als ich dann doch die rettende Idee für unser Problem hatte.
„Wissen Sie was?“ Ich schaute ihn wissend an und zwinkerte ihm verschwörerisch zu. Dann hupte ich grinsend.
„Nun passt es.“
Reichlich verdutzt bekam er Schnappatmung. Schaute erst mich dann das Geld in seiner Hand an und nuschelte dann so etwas, das wie „Gute Fahrt“ klang. Am liebsten hätte ich mich hupend verabschiedet, aber das konnte ich mir gerade noch verkneifen.