Die erste Schlacht von Inverlochy war Bestandteil der Kämpfe zwischen dem schottischen König und den Lords of the Isles (1) im 15. Jahrhundert. Sie wurde im September 1431 ausgetragen.
Die Lords of the Isles verfügten damals über enormen Einfluss in den westlichen Highlands sowie auf den westlichen Inseln, was eine Reihe von Problemen für die damalige Monarchie mit sich brachte.
Die Schlacht bildete den Höhepunkt der sechsjährigen Bemühungen James I., die Highlands vollständig unter seine Kontrolle zu bringen. Darüber hinaus gehörte sie zu einem von mehreren Gefechten, die James I. bei seinen Bestrebungen, die weitreichende Macht von Alexander of Islay, Lord of the Isles, zu beschneiden, austrug.
Im September 1431 segelte Donald Balloch, ein jüngerer Cousin Alexanders, den Loch Linnhe hinauf und landete in Inverlochy, wo die Streitkräfte des Königs stationiert waren. Balloch griff die königlichen Truppen von Süden an, während Alasdair Carrach von Tor Castle aus einen zeitgleichen Angriff von Norden her startete.
Alexanders Truppen fügten der königlichen Armee dabei eine der schwersten Niederlagen zu, die es jemals geben sollte.
Nachdem er den Kampf verloren hatte, sah sich James I. gezwungen, Alexanders Macht als Lord of the Isles dazu zu gebrauchen, die Region zu kontrollieren, anstatt weiterhin zu versuchen, dessen Herrschaft ebenda zu brechen.
Das Areal, auf dem die Schlacht ausgetragen wurde, umfasst:
- Tom na Faire, den Hügel, von dem aus Carrachs Bogenschützen der royalistischen Armee schwere Verluste zufügten.
- Inverlochy Castle, wo die königliche Armee zu Beginn der Schlacht lagerte.
- Na Liosan, das ebene Gelände zwischen Tom na Faire und dem River Lochy, wo die Kämpfe mit großer Wahrscheinlichkeit stattgefunden haben.
- River Nevis, der die südwestliche Begrenzung des Gebiets bildet.
- Allt a'Mhuilinn, der die nordwestliche Grenze bildet.
- Das Aluminiumwerk, wo Artefakte aus dieser Zeit gefunden wurden.
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Tom Na Faire
Die königliche Armee lagerte am Inverlochy Castle, zwischen dem River Lochy und den Hügeln südwestlich der Burg. Die Männer ahnten nicht, dass man sich ihnen aus zwei Richtungen näherte.
Donald Balloch und sein Bruder Ranald Bane hatten ihre Verwandten zu einem Treffen auf der Isle of Carna im Loch Sunart zusammengerufen. Von dort aus segelte die Gruppe über den Loch Linnhe nach Norden, um drei Kilometer südlich von Inverlochy an Land zu segeln. Alasdair Carrach, Ballochs Cousin, war durch die Ankunft der königlichen Armee gezwungen worden, sich vom Inverlochy Castle zurückzuziehen. Er hielt sich in den Hügeln im Norden auf, um dort die Ankunft von Donald Balloch zu erwarten.
Als sie Balloch herankommen sahen, schlichen sich Carrachs Bogenschützen unbemerkt zum Tom na Faire, dem Hügel südöstlich der Burg, und bezogen dort Stellung. Die königliche Armee brauchte Vorräte. Der Earl of Mar hatte einige Männer losgeschickt, um nach Vorräten zu suchen und Vieh zu sammeln. Diesen Umstand nutzte Donalds Armee für einen Überraschungsangriff. Balloch griff die königlichen Truppen von Nordosten aus an, während Carrach einen Angriff von der anderen Seite startete. Alasdair Carrachs Bogenschützen auf dem Tom na Faire schossen auf die Flanke der königlichen Armee und fügten den Bogenschützen der königlichen Armee großen Schaden zu. In der Zwischenzeit griffen Balloch und der Rest von Carrachs Männern aus beiden Richtungen an und schlossen die Streitkräfte des Königs zwischen sich ein. Das Gefecht artete schnell in eine Reihe kleinerer Scharmützel aus, bei denen der Earl of Caithness den Tod fand. Die Armee der Royalisten erlitt schwere Verluste, derweil die MacDonalds nur leichte zu beklagen hatten.
Die königliche Armee wurde von den Earls of Mar und Caithness angeführt. Alexander Stewart, Earl of Mar, war der uneheliche Sohn des Wolfs von Badenoch (2) und ein ähnlich räuberischer Adliger, der sich seine Grafschaft 1404 gewaltsam angeeignet hatte. Er hatte im Jahr 1411 in der Schlacht von Harlaw gegen Domhnall MacDonald, Lord of the Isles, gekämpft, in der es der Stewart-Armee gelang, das Feld gegen den Ansturm der MacDonalds zu halten. Er überlebte die Liquidierung der Verwandten Albanys durch James I. im Jahr 1424 und wurde zum Admiral des schottischen Königreichs ernannt. Bis zu seinem Tod 1435 war er der wichtigste der nordöstlichen Lords.
Der Earl of Caithness war Allan Stewart, ein Enkel von Robert II. Sein Vater war Walter Stewart, 1. Earl of Atholl, der sich aktiv für die Freilassung von König James I. aus seiner Gefangenschaft in England eingesetzt hatte. In der Folge war er jedoch an der Ermordung des Königs im Jahr 1437 beteiligt und wurde deshalb vor seiner Hinrichtung in Edinburgh drei Tage lang auf besonders grausame Weise gefoltert.
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(1) Die Lordschaft über die Inseln (Lordship of the Isles) bezeichnet eine Oberherrschaft über die westlichen Inseln Schottlands und deren angrenzenden Ländereien. Sie wurde im Jahr 1266 geschaffen, als Magnus von Norwegen die Hebriden, die Isle of Man und Kintyre an den König von Schottland abtrat. Sie wurde zunächst von den Oberhäupter des Clan Dougall und später von denen des Clan Donald beansprucht. Der Titel wurde im Jahr 1493 an James IV. abgetreten.
(2) Alexander Stewart, der drittgeborene Sohn von König Robert II. gilt als eine der bösartigsten Gestalten der schottischen Geschichte.
Er lebte von etwa 1343 bis 1394 (oder 1405). Der Wolf herrschte auf grausame Weise über die Ländereien von Badenoch und verbrannte die Häuser derer, die ihm in die Quere kamen oder ihm missfielen - auch kirchliche Einrichtungen waren nicht sicher vor ihm. Er raubte grundlos, ging aber zu weit, als er die Ländereien von Alexander Barr, dem Bischof von Moray, an sich riss. Hierfür wurde er exkommuniziert.