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Nach einem kleinen Imbiss geht es weiter zum Dunnottar Castle, das in der Nähe des Hafenstädtchens Stonehaven zu finden ist. Wegen des Befahrens einer falschen Straße, irren wir zunächst in der Nähe des Örtchens umher. Im Stadtzentrum machen wir uns daher erst einmal in der hiesigen Touristeninformation schlau. Recht schnell gelingt es uns in Erfahrung bringen, warum wir den Weg zur Burg nicht gefunden haben: Hatten wir uns beim Verlassen der A92 doch für die verkehrte Richtung entschieden. Da wir nunmehr wissen, wonach wir Ausschau halten müssen, kehren wir auf die Bundesstraße zurück und können kurz darauf, das braune Hinweisschild von Historic Scotland ausmachen. Wir nehmen die Abfahrt – dieses Mal die richtige – und fahren in Richtung Dunnottar Castle, einer überaus imposanten Ruine, die majestätisch auf einer Felsenklippe thront, und von der man einen spektakulären Ausblick auf die Nordsee hat.
Auf dem zur Anlage gehörenden Parkplatz angekommen, stellen wir fest, dass Dunnottar am Sonntag lediglich zwischen 15 und 17 Uhr geöffnet hat. Da es erst 13:00 Uhr ist, müssen wir von der Besichtigung ihres Innenlebens absehen. Stattdessen beschließen wir, das äußere Areal näher unter die Lupe zu nehmen. Ein Weg, der irgendwo in der Nähe der Klippen in einer Treppe endet, gestattet uns den Besuch der äußeren Wälle sowie die Besichtigung des Felsens auf dem Dunnottar Castle errichtet wurde. Die rund um die Burg angelegten Pfade ermöglichen den Abstieg zur Nordsee. Eine wirklich schöne Kletterpartie, bei der man unheimlich aufpassen muss, wohin man tritt. Darüber hinaus bläst der Wind hier ziemlich stark. Wir sammeln an den Gestaden einige Steine und Muscheln, machen Aufnahmen von der Burg sowie vom Umfeld und nehmen dann irgendwann den beschwerlichen Aufstieg zum Parkplatz in Angriff.
Dunnottar Castle ist auf drei Seiten von der Nordsee umgeben. Die ältesten Teile der Burg stammen aus dem 14. Jahrhundert. Es wird jedoch angenommen, dass sich hier bereits in piktischer Zeit eine Befestigungsanlage befand. Einen Hinweis darauf liefert der Name: Dunnottar. Alle Anlagen bzw. Befestigungen, die mit der Vorsilbe Dun beginnen, stammen aus vorchristlicher Zeit.
Aufgrund der strategisch günstigen Lage war die Burg so gut wie uneinnehmbar, was sicher ein Grund dafür war, dass in der Zeit von Cromwells Herrschaft um 1650, auf Dunnottar die schottischen Reliquien versteckt wurden. Während der cromwellschen Belagerung von 1652 hielt der damalige Gouverneur der Region dieser so lange stand, bis die Kronjuwelen durch eine Pfarrersfrau, die selbige unter ihrer Schürze versteckte, aus der Burg herausgeschmuggelt und somit in Sicherheit gebracht werden konnten.