Gegen 9:30 Uhr sind alle von uns benötigten Utensilien sowie die Mitbringsel für Verwandtschaft und Freunde verstaut. Darüber hinaus wurde die Ferienwohnung durch mich generalüberholt, damit die nächsten Ankömmlinge eine anständige Bleibe vorfinden. Mit unserer Vermieterin hatte ich bereits gestern abgesprochen, dass wir den Schlüssel im Türschloss stecken lassen werden.
Wir riskieren einen letzten Blick in das Innere, um zu überprüfen, ob wir denn auch nichts liegen gelassen haben. Anschließend gehen wir zum Auto hinüber. Unser kleiner Blauer, der nunmehr voll bepackt ist, braucht sich dieses Mal allerdings nicht die Berge hoch quälen, denn die Reise wird in flachere Gefilde führen. Es geht in Richtung Butterstone, und somit jene Route entlang, die wir bereits eine Woche zuvor genommen hatten, um Fort William zu erreichen. - Durch das Clen Coe und Crianlarich hindurch und irgendwann auf die Autobahn. Unterwegs machen wir in der Nähe von Aberfeldy am Castle Menzies Station. Allerdings bleibt uns der Zutritt verwehrt, denn das Gemäuer ist nicht geöffnet, so dass wir nach einigen Aufnahmen von dannen ziehen, um den Friedhof von Fortingall aufzusuchen. Nach einer kleinen Irrfahrt, die uns zunächst in eine Sackgasse führt, werden wir letztlich doch fündig und können bereits beim Näherkommen, den wohl ältesten Baum Europas erspähen. Um ehrlich zu sein: Er war der Grund, der uns nach Fortingall gebracht hat.
Direkt vor dem Friedhof befindet sich ein kleiner Parkplatz. Die wenigen Schritte zu The Yew sind dann schnell getan. Und schon kurz vor Erreichen der Absperrung – der Baum wurde offensichtlich zu seinem Schutz umzäunt – können wir eingemeißelt auf den Gehwegplatten die folgenden Worte lesen: Voraus steht Fortingalls ältester Einwohner, eine 5.000 Jahre alte Eibe.
In der Informationsbroschüre von Visit Scotland war zwar angegeben, dass der Baum 3.000 Jahre alt sein soll, aber wenn man hier vor Ort der Meinung ist, dass er noch 2.000 Jahre mehr auf dem Buckel hat, wird es wohl stimmen.
Abgesehen von der Kirche gibt es hier zwar nicht viel zu sehen, aber allein die Informationen zu diesem uralten Baum, die auf diversen Informationstafeln festgehalten wurden, sind höchst interessant und überaus aufschlussreich. Obendrein gibt auch die Kirche auf dem Friedhof von Fortingall kein allzu schlechtes Fotomotiv ab….