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Dunkeld Cathedral liegt am Nordufer des River Tay - unmittelbar westlich des Zentrums von Dunkeld. Man erreicht die Kathedrale zu Fuß durch die engen Straßen von Dunkeld, die zu zwei kunstvollen Torflügeln führen, welche den Zugang markieren. Mit dem Fluss auf der einen Seite und dem offenen Land, das zu den Hügeln auf der anderen Seite geleitet, ist die Umgebung absolut idyllisch. Im Westen befindet sich das weitläufige Gelände des Hilton Dunkeld House Hotel.
Der Ort ist seit etwa 730 heiliger Boden, als keltische Missionare hier das erste Kloster errichteten.
Die größten Fortschritte machte Dunkeld im Jahr 848, als Kenneth MacAlpin, der damalige König der Schotten und Pikten, die ursprünglichen Flechtwerkgebäude aus rotem Stein errichten ließ. Zwei Jahre später wurde Dunkeld zum religiösen Zentrum Schottlands. Das rührte daher, dass die Reliquien des heiligen Columba angesichts der zunehmenden Wikingerüberfälle an der Westküste von Iona hierher gebracht wurden.
Die Kathedrale, die heute zu sehen ist, weist sowohl gotische als auch normannische Einflüsse auf, da sie in Etappen über einen Zeitraum von beinahe 250 Jahren zwischen 1260 und 1501 entstand. Der restaurierte Chor ist der älteste Teil der ursprünglichen Anlage. Er wurde im Jahr 1350 fertiggestellt. In seinem Ostgiebel sind noch einige der originären roten Steine erhalten.
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Chor der Dunkeld Cathedral
Dunkeld Cathedral ist dem Heiligen Columba gewidmet. Es heißt, dass seine Reliquien nach ihrer Reise von Iona unter den Stufen des Chors vergraben wurden, um sie zu schützen. Das Taubenmotiv, das den Namen des heiligen Columba symbolisiert, ist sowohl im Ostfenster als auch auf dem speziell gewebten Teppich im Altarraum zu sehen.
Die Kathedrale von Dunkeld blickte im Laufe der turbulenten Geschichte Schottlands zweimal ihrer Entweihung und Zerstörung ins Auge. Im Jahr 1560 wurde sie im Zuge der Reformation schwer beschädigt, und alles, was auch nur im Entferntesten als päpstlich galt, wurde vernichtet. Im Jahr 1600 wurde der Chor repariert und neu eingedeckt, um alsdann als Pfarrkirche von Dunkeld zu dienen.
Am 21. August 1689, während des ersten Jakobitenaufstandes, sollte es noch schlimmer kommen. Die Jakobiten (1), die gerade einen Sieg bei Killiecrankie errungen hatten, griffen die in Dunkeld stationierten Regierungstruppen an. Im Verlauf einer langen, blutigen und weitgehend ergebnislosen Schlacht wurden große Teile des Ortes einschließlich der erneuerten Teile der Kathedrale, niedergebrannt.
Seitdem wurde der Chor der Kathedrale mehrfach repariert, 1908 sogar so weit wie möglich in seiner ursprünglichen Form wiederhergestellt. Zu dieser Zeit wurde auch das beeindruckende Große Ostfenster eingesetzt, ein Geschenk des verstorbenen Sir Donald Currie of Garth and Glen Lyon. Es stellt die christlichen Tugenden Tapferkeit, Nächstenliebe, Klugheit, Gerechtigkeit, Glaube, Hoffnung, Mäßigung und Geduld dar, darunter fünf Hirten, die auf eine Engelschar blicken. Im unteren Teil ist der Heilige Columba zu sehen, der sich an das Volk wendet.
Am Ostende der Kathedrale befindet sich das prächtige Grab von Alexander Stewart, 1. Earl of Buchan, besser bekannt als der Wolf von Badenoch.
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das Grab von Alexander Stewart
Der Kapitelsaal unter dem Glockenturm am westlichen Ende der Dunkeld Cathedral beherbergt ein Museum mit einer anschaulichen Darstellung der Geschichte der Kirche und deren Gemeinde - ausgehend von den Kelten bis hinein in die heutige Zeit. Zu den weiteren interessanten Ausstellungsstücken gehören der Apostelstein, ein schönes Beispiel für einen piktischen Stein aus der Zeit um 800, eine Kreuzplatte ähnlichen Datums, die alte Glocke, die bei der Restaurierung 1975 entfernt wurde, sowie Marmorstatuen des 4. Duke of Atholl und von Sir Donald Currie, dem Wohltäter der Restaurierung von 1908.
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Chapter Hall
Dunkeld Cathedral ist ein Gebäude mit zwei sehr unterschiedlichen Hälften. Ihr östliches Ende ist eine attraktive Pfarrkirche, während ihr westliches, abgesehen vom Glockenturm und dem Kapitelsaal, eine dachlose Ruine mit einem grasbewachsenen Innenhof beinhaltet.
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(1) Jakobiten waren Anhänger des vertriebenen König James VII./II. James leitet sich von dem lateinischen Wort Jacobus ab. Von diesem stammt die Bezeichnung der Jakobiten. James VII./II. war der ehemalige König von Schottland und England. Beide Reiche waren damals noch unabhängig voneinander, wurden aber bereits seit einiger Zeit in Personalunion regiert – also von einem einzigen Monarchen.