Kintail ist ein großartiges Naturgebiet in den westlichen Highlands. Es erstreckt sich über eine Fläche von 7.000 Hektar und schließt die atemberaubenden Falls of Glomach ein. Das hier befindliche Countryside Centre in Morvich ist der beste Zugangspunkte zu den Five Sisters of Kintail. Der Schauplatz der Schlacht von Glen Shiel liegt östlich des Dorfes an der Hauptstraße.
Im Jahr 1266 übertrug Alexander III. die Ländereien von Kintail an den Clan MacKenzie, in deren Besitz es bis zum Aussterben der Linie im Jahr 1814 verblieb. Einer der MacKenzies of Kintail war William MacKenzie, der 5. Earl of Seaforth, der 1719 die jakobitischen Truppen gegen die königlichen Armeen in der Schlacht von Glenshiel anführte.
Als der letzte der Seaforth-Grafen 1814 verstarb, wurde das Land gerodet, um Platz für die Schafzucht zu schaffen. Die Verwüstungen der Clearances veränderten die Landschaft von Kintail. Doch sollten bessere Zeiten folgen, die auf ein Ereignis im Jahr 1884 zurückzuführen sind, als ein Lamm, das einem örtlichen Schuster gehörte, sich auf das Land des Grundbesitzers von Kintail, eines amerikanischen Eisenbahnmagnaten namens Lewis Winans, verirrte.
Der darauffolgende Gerichtsprozess trug entscheidend dazu bei, dass 1886 der Crofters' Holdings Act (1) erlassen wurde, der die traditionellen Rechte der Crofter in den Highlands schützte.
Der Bereich Kintail wurde im Jahr 1945 in die Obhut des National Trust for Scotland übergeben.
Battle of Glenshiel Battlefield
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William Mackenzie, 5. Earl of Seaforth, war ein überzeugter Jakobit, ein Anhänger von James Stuart. Im Jahr 1715 startete der Old Pretender, wie er genannt wurde, einen Versuch, die Krone zurückzuerlangen. Nach mehreren Fehlstarts und einem Unentschieden in der Schlacht von Sheriffmuir schien die Sache zum Scheitern verurteilt.
MacKenzie, der von einer Gruppe spanischer Soldaten unterstützt wurde, hatte jedoch andere Vorstellungen. Im Jahr 1719 nahmen sie die Burg Eilean Donan ein und versuchten, die Bevölkerung für einen erneuten Jakobitenaufstand zu gewinnen. Schiffe der Regierung bombardierten die Burg und zwangen die Garnison zur Kapitulation, doch der Hauptteil der jakobitischen Truppen (1.000 Männer) marschierte nach Süden ins Glen Shiel.
In der Nähe der Five Sisters of Kintail trafen die Jakobiten auf eine Regierungsarmee mit 850 Fußsoldaten und 120 Dragonern. In einer dreistündigen Schlacht wurden die Jakobiten überwältigt, Seaforth wurde verletzt, die spanischen Truppen gezwungen, sich zu ergeben. Der Rest der Jakobiten entkam im dichten Nebel. Die Schlacht fand an den Hängen des Sgurr na Ciste Duibhe statt, dessen Nebengipfel nach den spanischen Soldaten, die an der Schlacht teilnahmen, Sgurr nan Spainteach (The Peak of the Spaniards) benannt wurde.
Der Ort der Schlacht ist durch Hinweisschilder an der Straße, welche durch das Tal führt, gekennzeichnet. Es gibt eine Informationstafel auf der die Geschichte der Schlacht festgehalten ist. Außerdem führen Wanderwege über den Berghang und bieten tolle Ausblicke auf die umliegende Landschaft.
Cill Fhearchair Standing Stone
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Dieser 2.000 Jahre alte Stein, der später zu einer Begräbnisstätte wurde, ist in Shiel Bridge in der Nähe eines Cafes sowie der Chocolates of Glenshiel zu finden. Der Name bedeutet übersetzt Farquhar's Cell or Church, doch ist die Verbindung mit diesem frühen Heiligen äußerst zweifelhaft.
Die Begräbnisstätte besteht aus zwei kreisförmigen Einfriedungen. Eine davon ist als torfbedeckter Wall erkennbar, der etwa 30 Zentimeter hoch ist. Der zweite Kreis ist teilweise durch die nahe gelegene Straße zerstört. Innerhalb des vollständigen Kreises befindet sich ein einzeln stehender Stein, der etwa 1,80 Meter in der Höhe misst.
Der Friedhof ist wahrscheinlich wesentlich jünger als der Stein und wurde möglicherweise im Mittelalter errichtet. Es existieren keinerlei Schilder, die auf die Stätte hinweisen, dennoch ist die Örtlichkeit leicht erkennbar.
Five Sisters of Kintail
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Zu diesen fünf Gipfeln gehören drei Munros (über 900 Meter hohe Berge). Die Five Sisters dominieren den Eingang zum Glen Shiel und bieten einen spektakulären Anblick, wenn man sich ihnen aus Richtung Loch Duich nähert. Es gibt zwei gute Stellen, um sie zu sehen, einer von diesen befindet sich in Ratagan, auf der anderen Seite des Sees. Nehmt einfach die ausgeschilderte Route zur Glenelg Ferry bei Shiel Bridge und biegt nach knapp zwei Kilometern auf die Nebenstraße nach Ratagan ab. Dort liegen mehrere Rastplätze, von denen man einen guten Blick auf die Bergkette hat.
Für eine noch imposantere Aussicht, bleibt man auf der Glenelg Road, die sich an den steilen Hängen von Mam Ratagan hinaufwindet. Nach weiteren zwei Kilometern erreicht die Straße ein kleines Plateau mit einem Parkplatz, von dem sich ein herrliches Panorama auf die Five Sisters of Kintail bietet.
Sofern man die Berge lieber besteigen möchte, bieten die Kintail Rangers regelmäßig geführte Wanderungen an. Wer sich selbst auf die Socken machen will, kann den Weg nehmen, der über die Gipfel und die umliegende Landschaft führt. Hierbei ist man jedoch gut beraten, eine Wanderkarte bei sich zu tragen. Überdies ist Vorsicht geboten, denn die Wetterbedingungen können sich sehr schnell ändern.
Falls of Glomach
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Die Falls of Glomach gehören zu den höchsten Wasserfälle Großbritanniens, da sie in einem fast steilen Fall von 170 Meter von einem Hochplateau herabstürzen. Die Wasserfälle sind in einer abgelegenen Ecke Kintails zu finden und nur über einer mehr als 15 Kilometer langen Wanderweg zu erreichen. Die kürzeste Route ist die von Strath Croe aus. Eine Wanderung über das Glen Elchaig, wenngleich länger, bietet jedoch den landschaftlich schöneren Anblick.
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Glen Elchaig
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(1) Der Crofters Holdings Act von 1886, war ein direktes Ergebnis der Napier-Kommission und schuf rechtliche Definitionen für die Begriffe „Crofting Parish“ und „Crofter“. Er gewährte den Crofters (Pächtern) Besitzsicherheit und schuf die erste Crofters Commission, ein Landgericht, das über Streitigkeiten zwischen Grundbesitzern und Crofters entschied.