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Das Eilean Donan Castle steht auf einer winzigen Insel am Zusammenfluss dreier Seen und ist eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Schottlands. Besucher aus aller Welt strömen herbei, um die fabelhafte Aussicht zu bewundern und die Geschichte der Burg zu entdecken.
Die malerische Kulisse hat im Laufe der Jahre viele Filmemacher angezogen. Zu den Filmen, die hier gedreht wurden, gehören Highlander (1986), Nessie - Das Geheimnis von Loch (1994), James Bond 007 - Die Welt ist nicht genug (1999) sowie der indische Film Kuch Kuch Hota Hai - Und ganz plötzlich ist es Liebe (1998).
Eilean Donan Castle ist am Zusammenfluss der Seen Loch Duich, Loch Long und Loch Alsh zu finden, nicht weit von dem kleinen Dörfchen Dornie entfernt. Von hier aus sind es nur 13 Kilometer nach Kyle of Lochalsh. Dort kann man dann die Skye Bridge befahren, die einen direkt auf die Isle of Skye bringt.
Ihr könnt allerdings auch die traditionelle Route nehmen. Diese ist 30 Kilometer lang und führt über die kurvenreiche alte Militärstraße bis hin nach Glenelg, wo die MV Glenachulish, die kurze Überfahrt zur Isle of Skye erledigt. Die gemeindeeigene Fähre ist die letzte manuell betriebene Drehscheibenfähre in Schottland.
Von Süden kommend, kann man die A87 durch das Glen Shiel nehmen, jenes Tals, dass der Schauplatz einer berühmten Schlacht war und die Heimat der beeindruckenden Five Sisters of Kintail ist. Eine weitere alternative Route bildet die A890, die atemberaubende Ausblicke auf den Loch Carron gewährt.
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Glen Shiel
Eilean Donan bedeutet Insel des Donan und bezieht sich auf den Heiligen Donan, der zu Beginn des 7. Jahrhunderts auf der Insel lebte, als das Christentum auf den westlichen Inseln eingeführt wurde.
Bei Ausgrabungen wurden Hinweise auf eine frühe piktische Festung gefunden, deren Ursprünge sich jedoch im Nebel der Zeit verloren haben.
Die erste Anlage auf dem kleinen Eiland wurde im 12. oder 13. Jahrhundert während der Regentschaft von König Alexander II. (1214-1249) errichtet. Sie wurde erbaut, um die Ländereien von Kintail vor den Übergriffen der Wikinger zu schützen, die einen Großteil der schottischen Westküste sowie der Hebrideninseln kontrollierten.
Im Jahr 1263 vermachte König Alexander III. die Burg an Colin Fitzgerald, den Sohn des Grafen von Desmond und Kildare. Fitzgerald war aus Irland nach Schottland gekommen und hatte den König zwei Jahre zuvor in der Schlacht von Largs unterstützt. Obwohl der Ausgang der Schlacht nicht eindeutig war, führte sie dazu, dass Schottland die Kontrolle über die Hebrideninseln erlangte.
Fitzgerald wurde der erste Baron von Kintail. Als dessen Enkel den Titel übernahm, erlangte der als Coinneach MacCoinneach, was „Kenneth, der Sohn von Kenneth“ bedeutet, Bekanntheit. Das wurde im Englischen in MacKenzie umgewandelt. So kam es zur Entstehung des bekannten schottischen Clans.
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Wappen des Clan MacKenzie
Anfang des 13. Jahrhunderts, als Robert the Bruce von unzähligen Clanchiefs verleugnet und von den Engländern gejagt wurde, suchte er nach seiner Niederlage in der Schlacht von Methven (1306) Zuflucht in Eilean Donan.
Später wendete sich sein Schicksal, und nachdem er einige entscheidende Schlachten gewonnen hatte, wurde Bruce zum wahren König von Schottland.
In der Region Kintail herrschte zu dieser Zeit wenig Rechtsstaatlichkeit. Bruce schickte daher seinen Neffen Randolph aus, um die Dinge unter Kontrolle zu bringen. In einer brutalen Aktion wurden fünfzig regionale Übeltäter geköpft und ihre Köpfe als Warnung für andere auf der Burg ausgestellt.
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Statue von Robert the Bruce am Stirling Castle
Der Clan MacRae war die Leibwache des Clan MacKenzie und wurde im Jahr 1509 zum Wächter von Eliean Donan. Die MacRaes kontrollierten das Gebiet und waren in eine Vielzahl von Überfällen und Clan-Kämpfen verwickelt.
Bei einem namhaften Vorfall wurde Eilean Donan Castle von 400 Kriegern unter der Kontrolle von Donald Gorm, einem Lord of the Isles, angegriffen. Der amtierende Constable, Duncan MacRae, verteidigte die Burg erfolgreich und wehrte den Angriff ab. Mit seinem letzten Pfeil verwundete er Donald tödlich.
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Im Jahr 1719 kam es zu einem erfolglosen Aufstand zur Unterstützung des exilierten Königs James VII. Spanische Truppen waren zur Unterstützung der Jakobiten entsandt worden und befanden sich im Eilean Donan Castle.
Am 10. Mai 1719 segelten drei Fregatten der Royal Navy im Loch Alsh ein und griffen die Burg an. Mit einer Garnison von nur 48 spanischen Soldaten wurde diese schnell eingenommen. Als die Regierungstruppen Eilean Donan durchsuchten, fanden sie 343 Fässer mit Schießpulver. Was zu diesem Zeitpunkt von der Anlage noch übrig war, wurde in die Luft gesprengt. Beinahe 200 Jahre lang war von der einst mächtigen Festung lediglich ein Ruinenstumpf übrig.
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Eilean Donan Castle als Ruine
1911 kaufte Oberstleutnant John MacRae-Gilstrap (1861 - 1937) die Insel und begann mit Hilfe von Farquhar MacRae mit dem Wiederaufbau des Eilean Donan Castle. Die Arbeiten begannen im Jahr 1912 und dauerten 20 Jahre an. Die Kosten beliefen sich auf 250.000 Pfund (18 Millionen Pfund nach heutigem Wert).
Es heißt, dass der Entwurf der heutigen Burg Farquhar MacRae in einem Traum erschienen war. Später bestätigte sich, dass das Konzept dem ursprünglichen Entwurf entsprach, als man alte Pläne entdeckte, die im Edinburgh Castle aufbewahrt worden waren.
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John MacRae-Gilstrap und seine Ehefrau Isabella
Was gibt es bei einem Besuch des Eilean Donan Castle zu sehen?
Nachdem man die Brücke überquert und die Burgmauern durch das Fallgitter betreten hat, gelangt man in einen Innenhof. Im Inneren des Bergfrieds sind Möbel aus der damaligen Zeit, Relikte aus der jakobitischen Epoche sowie eine umfangreiche Ausstellung an Waffen zu finden. Der beeindruckende Festsaal ist mit Familienporträts und Wappen des Clan MacRae geschmückt.
Von den Zinnen aus hat man einen herrlichen Blick auf die fernen Berge von Skye und mit etwas Glück kann man sogar einige Wildtiere sehen. Otter, Delfine und sogar Steinadler wurden von diesem fantastischen Aussichtspunkt aus bereits gesichtet.
Solltet ihr zu den Fotografen gehören, ist es geboten, einen Besuch der Burg während der so genannten blauen Stunde einzuplanen. Wenn die Sonne untergegangen ist, kontrastiert das beleuchtete Profil der Burg bekanntermaßen mit den Blautönen des Sees und der umliegenden Berge in der Dämmerung.
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Eilean Donan Castle in der Dämmerung
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