Am heutigen Morgen erwartet uns das erste Mal während des Urlaubes wirklich schönes Wetter. Die Sonne scheint, darüber hinaus ist es längst nicht mehr so kalt wie an den vorausgegangenen Tagen.
Beim Frühstück überlegen wir lange hin und her, was wir heute unternehmen wollen und beschließen kurzerhand, am Vormittag Ballaculish und Glencoe einen Besuch abzustatten. Über alles weitere wollen wir später spontan entscheiden. Der Besuch von Glencoe ist längst überfällig. Wir haben ihn immer wieder von einem Tag auf den anderen verschoben, da wir nicht wollten, dass es uns wie bei unserem ersten Besuch ergeht, und wir während strömenden Regens im Glen Coe umher pirschen.
Gegen 09:30 Uhr machen wir uns auf den Weg. Von Glencoe bis Fort William sind etwa 30 Kilometer zurückzulegen. Kurz hinter Fort William muss mein Mann auf einem Rastplatz noch einmal anhalten, weil ich unbedingt ein paar Fotos von der herrlichen Kulisse des Loch Linnhe machen möchte. Erst nachdem dies geschehen ist, setzen wir die Fahrt fort. Es geht über die Ballachulish Bridge und zunächst nach Ballaculish. Dort legen wir einen kleinen Zwischenstopp ein. Der Himmel ist strahlendblau. Lediglich ein paar kleine Wölkchen sind am Firmament zu erkennen. Und wie ihr euch sicher vorstellen könnt, erfreut dies insbesondere mein Fotografenherz. Endlich habe ich aufgrund der günstigen Witterungsverhältnisse die Möglichkeit aus dem Vollen zu schöpfen und die sich mir bietenden Gegebenheiten ausgiebig zu nutzen.
Ehe wir das kleine Örtchen verlassen, statten wir der dortigen Touristeninformation noch einen Besuch ab. Für die Daheimgebliebenen werden ein paar Souvenirs sowie Kalender erstanden. Zudem greift mein Menne am Info-Stand zu einigen Broschüren. Samt unserer Beute geht es zurück zum Auto und im Anschluss daran schnurstracks zum Tal der Tränen. (1)
In Glen Coe angekommen, müssen wir feststellen, dass hier ein reger Besucherverkehr herrscht. Offensichtlich scheinen da auch andere auf die Idee gekommen zu sein, das gute Wetter zu nutzen. Nachdem wir das Auto abgestellt haben, klettern wir über den kleinen Mauersims, der den Parkplatz säumt und begeben uns auf schnellstem Wege hinunter.
Unbeschreiblich, fantastisch, grandios!!! Was wir zu sehen bekommen, als wir inmitten des Tales - umringt von Bergen - innehalten, lässt sich mit Worten kaum beschreiben. Wir schauen uns nur an. Mit staunenden Gesichtern und vermutlich mit Augen, die so groß wie Untertassen sind, versuchen wir die gewonnenen Eindrücke zu verarbeiten. Als wir uns irgendwann wieder eingekriegt haben, legen wir los. Es wird drauf losgefilmt und fotografiert. Allein im Glen Coe mache ich etwa fünfzig Fotos. Wir können uns nicht losreißen und würden hier gern länger verweilen, weil es einfach nur wunderschön ist. Man wird des Anblickes einfach nicht überdrüssig. Da wir allerdings noch woanders hin wollen, heißt es letztlich doch Abschied zu nehmen.
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(1) Glencoe, das "Tal der Tränen" ist an der Westküste Schottlands etwa 28 Kilometer von Fort William zu finden. Es erstreckt sich - ausgehend vom Buchaille Etive Mor - in Richtung Westen bis hin zum Loch Leven. Glen Coe ist berühmt und bekannt für seine atemberaubende Kulisse, für das Wandern und das Bergsteigen. Seine Beinamen erlangte es, weil es hier am 13. Februar 1692 zu einem Massaker an dem Clan der MacDonalds kam.