Ich sehe dich durch den Nebel schwach, dennoch deutlich genug, welche Gefühle dein Körper bedecken, welchen Schleier deine Gesichtszüge zeigten und welche Muskeln dir dabei halfen. Die Zeit schien still zu stehen, der Nebel schwamm um unsere Köpfe und trennte uns. Doch auch die unendliche Tiefe der Schlucht hinderte mich daran, dir nahe zu sein. Das Bedürfnis hatte ich nicht, streckte dennoch die Hand aus, wollte nach dir greifen. Der kalte Nebel strich mir sanft über die Haut. Die Außentemperatur zeigte mir die kalte Wahrheit. Die kalten Tatsachen, die ich verbergen wollte.
Ich war nackt, entblößt vor dir. Doch du sahst mich an, nicht meine Körper, dir war das egal. Meine Augen, das war dein Zentrum. Doch du sahst mich nicht an, du sahst durch mich hindurch. Wieso?
Dein Körper, bedeckt durch den Nebel, sah ich nicht. Wollte ich nicht sehen, wusste ich weshalb? Nein, nicht einmal das?
Ich wusste nicht was ich sagen kann. Mein Mund war trocken, meine Kehle zu geschnürt. Meine Augen gefüllt von einer Träne, die meine Wange runter rollte. Wieso weinte ich? Wieso zeigte mein Körper Trauer? Wieso kamen nicht mehr Tränen?
Ich sah dich immer noch. Steinharter Blick, den ich antraf, den ich sah durch den Schleier, den Nebel, sah und ich traf deine Augen an. Doch sah sie schlecht, wenn nicht gar sah ich nicht einmal ein Muskelzucken, dass mir deine Gefühlslage beschrieb. Ich kannte nur meine. Meine einzige. Tief in mir verscharrt, die keine kannte. Nur ich. Ich selbst.
Der Nebel schlich immer noch durch die Lüfte. Es trennte uns nicht wirklich, doch es zeigte mir, wie wenig ich mich selbst kannte. Kein Spiegelbild, das ich sah. Doch die Person gegenüber. Die mir ähnlich sah, die du warst und doch wieder nicht. Warst du Realität oder Fantasie? Liebte ich dich, oder nicht?
Immer weiter kroch mir der Nebel an meiner Haut. Kitzelte mich nicht, aber es war auch nicht unangenehm. Er streichelte mich an meiner Schulter. Ich berührte sie, das Gefühl verschwand mit meiner Berührung. Es war eine Illusion, die ich mir einbildete, dennoch genoss ich sie. Sie war nicht echt. Was half mir, die Realität mit der Wahrheit zu unterschieden? Was war das Richtige? Was war das Falsche?
Immer noch, die Person vor mir, wer bist du?
Bin ich du, der sich versteckt vor der Wahrheit?
Bist du es, der mir etwas zeigt?
Weiß ich selbst nicht, was ich wollte?
Was zeigt mir, was ich will? Die Resultate oder der Erfolg? Der Niedergang oder der Verlauf? Angefangen zu haben oder es erst beendet zu haben? Zeigst du mir was ich bin oder muss ich es selbst bestimmen? Was war schlecht und was war gut?
Ich sehe dich immer noch an, doch sah mich gleichzeitig selbst. Verschwommen nahm ich nichts war und dennoch streicht der Nebel wieder mit seinen Berührungen mir die kalte Wahrheit auf die Haut.
Welche ?