Diese Geschichte ist eine Fortsetzung, die ich mit Erlaubnis der Ursprungsautors afadedrainbow fortgesetzt habe.
Ihr könnte gerne die Geschichte unter folgendem Link lesen:
https://belletristica.com/en/books/28241-kopfschuss?chapter=132076
Entsprechnd macht es Sinn, erstmal die Hauptgeschichte zu lesen :D Dann macht alles ein wenig mehr Sinn.
Vielen Dank, afadedrainbow, für deine Erlaubnis, diese Geschichte weiterschreiben zu dürfen 😊
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Die Straßen sind leer. Keiner wird nach mir suchen. In der Hoffnung, keiner wird auch nach dem Typen suchen.
Ich schaue die Knarre in meiner Hand an. Lache. Ja, das wird ihn aufhalten.
Rache? Nein. Keine Ahnung, was mir durch den Kopf geht.
Ich schaue auf die Uhr am Handy. Akku geht bald alle. Ich habe kein Ladegerät. Mist.
Wenn es ausgeht, werfe ich es weg. Doch jetzt.
Ich schaue auf. Sehe irgendwo zwischen den grauen Gebäuden. Keine Leute. Komisch. Man sagte mir, ich würde hier Erfolg haben.
Ich fragte nicht. Waren die Information auch ernstzunehmend? Wollte ich das wirklich tun? Einen Menschen erschießen.
Ja. Klares Ja.
Ich laufe weiter, husche hinter einer Ecke hervor. Sehe die Leute. Gehe gradewegs auf sie zu.
Ich rede nicht. Sage nichts.
Hebe die Waffe. Und drücke ab.
Der Lärm in meinen Ohren. Es tut weh. Doch nicht vergleichbar mit dem Schmerz. Nein.
Ich gehe weiter und feure nochmal ab. Zwei Männer mit direktem Kopfschuss liegen tot am Boden. Blut folgt, fließt auf den Betonboden. Interessiert mich nicht.
Ich gehe weiter.
Die Garagentür ist offen. Ich erkenne eine Halle, die groß genug war für zwei Autos. Dahinter steht er. Er schaut mich an, ich sehe es.
Ich zähle gedanklich meine noch übrigen Patronen. Ich hatte fünfzehn Schuss. Jetzt nur noch dreizehn.
Zwei Männer mit Messern stürzen sich auf mich zu. Ich habe nichts gegen sie. Und doch stehen sie mir im Weg. Ich feure zweimal. Tot.
Die anderen Bodyguards verstecken sich oder fliehen. Was bleibt sind drei Leute.
Einer mit einer Pistole, einer mit einem Krummsäbel. Und er.
Ich lächle. Diese Idioten.
Zwei Schritte links, zwei nach vorne. Dann zwei Schuss. Der Typ mit Krummsäbel liegt am Boden mit einer Patrone im Bein. Ich bin nah genug an dem Typ mit der Pistole. Ramme ihm den Pistolengriff ins Gesicht und schlage meine zwei Finger in seine Augenhöhlen.
Kreischen, Blut. Ein Schuss. Tot. Nächster Schuss. Beide Bodyguards tot.
Der Typ vor mir sieht mich an. Ich sehe Angst. Er fragt, wer ich bin. Ich hebe die Waffe, will abdrücken. Er kreischt und bittet mich, fällt auf die Knie.
Ein weiteres Lächeln. Ich warte.
Er sagt etwas. Ich könnte ihm beitreten. Seinem Clan. Geld verdienen. Nach Hause fliegen.
Für sein Leben.
Der Horrortrip, der sich zu meinem typischen Job entwickelt hat.
Es war immer das gleiche.
Es schien zwei Jahre her und doch habe ich nichts verlernt. Sehe die toten blutenden Männer auf dem Boden. Schaue den Mann vor mir an, der kniend um sein Leben bettelt.
Ich bekommene immer, was ich am Ende will. Sage ich und drücke ab.
Acht Patronen bleiben mir. Ich schaue auf die liegen gebliebene Pistole vor mir. Hebe sie auf. Volles Magazin, und bei ihm finde ich noch ein weiteres. Ich nehme mir beides, stecke meine Pistole in den Bund meiner Hose.
Stehe auf und sehe Leute in der Dunkelheit. Keine Polizei.
Sie rufen nach mir, ich sehe auf und sage nichts.
Sie bieten mir etwas an, ich höre zu. Die gegnerische Gang der Stadt. Ich habe ihren Boss getötet. Das hätten sie vorgehabt.
Sie sehen mich an, sehen die Leichen und können beides gedanklich nicht verbinden. Ich sehe es ihnen an. Und lächle.
Sie bieten mir an, bei ihnen mitzumachen.
Ich schaue auf, laufe durch die Menschenmenge in die Dunkelheit hinein.