Der Prompt:
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"Darius? Hey, aufwachen"
Martin stand am Bett und rüttelte an seinem Freund. Dieser lag wie eine Mumie eingerollt unter der Decke und scharchte vor sich hin. Nur der blonde Schopf war zu sehen.
"Hey, Schatz", rief er nun lauter und zog die Decke weg.
Stöhnend drehte er sich um und griff bei dem Versuch, seine Decke wieder zu erlangen, ins Leere.
"Darius!"
Martin hatte sich nun auf die Bettkante gesetzt und schüttelte den Blonden.
"Boah ... Was ist denn? Ist doch noch gar nicht hell", ächzte er und gähnte ausgiebig.
"Oh, warte ... " , damit stand Martin auf und zog das Rollo nach oben. Das gefiel dem Anderen gar nicht, denn er wimmerte nun und warf sich das Kissen auf den Kopf. Lediglich ein dumpfes Gemurmel war zu hören, jedoch würde sich das gleich ändern. Erneut begab sich der Schwarzhaarige zum Bett und riss das Kissen an sich.
"Alter ... Jetzt geh' mir doch nicht auffe Pimpernellen. Geh'!", beschwerte er sich und nahm nun Martins Kissen.
Martin hätte die Abdrücke im Gesicht sicherlich süß gefunden, allerdings hatte er gerade ganz andere Gedanken. Als das zweite Kissen nun auch in Martins Gewalt war, schnaufte der Blonde genervt. Er drehte sich um und hielt sich die Hand vor Augen.
"Was in Gottes Namen ist jetzt so wichtig mich wach zu machen? Ist deine Schwester schwanger?"
"Nein."
"Ist deine Mutter von der Leiter gestürzt?"
"Nein."
"Haben wir im
Lotto gewonnen?" , er lurkte durch seine Finger hindurch.
"Auch nicht."
"Was zum Teufel willst du dann? Junge ich bin müde. Ich hatte 'ne lange Weihnachtsfeier. Lass'mich jetzt schlafen", zeterte er und verzog das Gesicht.
"Genau, du warst auf der Weihnachtsfeier. Wie war sie denn?", wollte Martin interessiert wissen.
"Lang" , lautete die einsilbige Antwort.
"Aha. Und ist irgendwas vorgefallen?"
Martin genoss es, seinen Freund leiden zu lassen.
"Nö. Was willst du jetzt von mir?"
"Kannst du mir erklären, wie der Baum in unser Auto gekommen ist?" Abwartend zog Martin eine Braue in die Höhe und verschränkte die Arme.
"Was für ein Baum? Sehe ich wie ein Förster aus? Geh' zu dem und frag da nach", hörte der Schwarzhaarige seinen Freund.
"Der wird mir auch nicht helfen können. Also ... Wie kommt ein geschmückter Tannenbaum in unser Auto? Woher habt ihr den und was habt ihr wieder angestellt?"
Der Blonde rieb sich durchs Gesicht und stieß den Atem laut aus.
"Ach der ... ", grinsend schaute er zu seinem Liebsten, "Der ist für dich. Kann ich jetzt weiterschlafen?"
"Für mich? Ist das jetzt dein Ernst?"
Martin war mit der Antwort nicht zufrieden. Wie kann jemand einen ganzen Baum mitten in der Nacht in ein Auto stecken. Es war ihm unbegreiflich.
"Ja, für dich. Stehst doch auf helle Leuchten. Deswegen liebst du mich auch", feixte er.
"Du bist unmöglich. Was sollen wir jetzt damit machen? Außerdem brauche ich das Auto. Beweg' dich!", forderte er ihn auf und erhob sich.
"Wer ist hier jetzt unmöglich? Lass' ihn drin. Vielleicht kriegen wir den Straßenpreis für die beste Weihnachtsdekoration dieses Jahr. Dann schaut die Alte von gegenüber aber blöd aus der Wäsche. Und fürs Wohnzimmer haste ihn ganz sicher schon inne Tasche. Und jetzt komm' her, ich will kuscheln, bevor ich es mir anders überlege" , anzüglich wackelte er mit den Augenbrauen und klopfte neben sich aufs Bett.
Wenn Darius getrunken hatte, war er immer so zahm und wie ausgewechselt.
Eigentlich keine schlechte Idee, fand der Schwarzhaarige und entschied heute blau zu machen.
"Ich rufe eben an der Arbeit an, halt mir den Platz warm."
Und das tat der Blonde auch.
ENDE