Anmerkung:
In der Audiodatei hört ihr das Stück "Ballade pour Adeline" aus "Nesthäkchen", von mir eingespielt.
»So! Jetzt kommt der gemütliche Teil. Habt ihr Wünsche?« Christoph saß am schwarzen Flügel und sah fragend seine Gäste an, die mit vollen Bäuchen auf dem Sofa saßen. Zuvor hatten sie ausgiebig zu Abend gegessen und das anschließende Suppenkoma hatte sich nahezu bei allen ausgebreitet, denn, einige von ihnen kämpften mit schweren Augenlidern oder gähnten schamlos.
»Kannst du "Für Elise"?«, wollte Christophs Schwester, Alina, wissen. Die Brünette saß im braunen Ledersessel, ihre Füße baumelten über der Armlehne.
»Schatz, würdest du für mich das Lied von "Nesthäkchen" spielen? Ich weiß nicht, wie das heißt, aber das hast du früher immer gespielt. Sorry, Alina ... aber der erste Musikwunsch gebührt dem Geburtstagskind», sagte Stephan und warf Alina einen entschuldigenden Blick zu.
Die Brünette wank mit der Hand ab und gähnte hemmungslos.
»Klar. Und los geht's!« Christoph drehte sich um und setzte seine Finger auf die Klaviatur. Die ersten Töne erklangen und füllten den Raum mit der harmonischen Melodie "Ballade pour Adeline". Jede weitere Note, die er spielte, ließ seine Gäste aufseufzen.
★
»Danke, Schatz!« Stephan erhob sich von dem Zweisitzer in der linken Ecke und lief zu seinem Mann. Er umarmte und küsste ihn.
»Gerne, mein Hase. Hat es dir gefallen?« Christoph drückte seinen Mann etwas von sich weg und sah ihm in die Augen.
»Ja, natürlich. Mir gefällt doch immer, was du spielst«, erwiderte der Schwarzhaarige und küsste Christophs Nasenspitze, der daraufhin lächelte.
»Mach’ ma’ was schnelles! Sonst penne ich hier gleich ein, mein Junge«, rief Stephans Vater, Wolfgang, mit tiefer Stimme nach vorne.
Die beiden Männer fuhren auseinander. Stephan schlenderte zurück auf seinen Sitzplatz und der Blonde wandte sich dem Instrument wieder zu.
»Wie wär's damit?«, rief er fragend und begann Sarah Connors "Vincent" zu spielen.
»Prima, endlich kommt ma’ Schwung in die Bude!«
Und so spielte Christoph noch einige Stücke und erfüllte den einen oder anderen Musikwunsch seiner Gäste.