Ich war schon fast wieder eingedöst, als Toby sich räusperte. Es war diese Art Räuspern, die jemand von sich gab, wenn er sich fast an einem Gedanken verschluckte.
Neugierig drehte ich mich zu ihm herum. »Was ist?«
»Alles gut, ich hatte nur gerade eine richtig blöde Idee.« Beruhigend lächelte er mich an.
»Was für eine?« Er konnte doch nicht einfach solche Geräusche von sich geben und dann nicht verraten, was in seinem Kopf vorging. Ermutigend streichelte ich ihm über den Arm.
Er schüttelte dennoch den Kopf. »Nichts, schon gut. Wie gesagt, das war eine blöde Idee.«
»Jetzt sag schon«, beharrte ich. Sonst zierte er sich doch nicht so. Vielleicht hatte es ... »Hat es was mit meinen Fantasien zu tun?«
Toby seufzte und nickte dann. Neugierig zog ich eine Augenbraue hoch.
Erneut seufzte er, haderte noch einen Moment. »Na ja, du hast gesagt, du würdest sie lieber mit uns umsetzen, als mit irgendwem betrunken. Und wenn wir langsam anfangen?«
»Wie meinst du das? Ich dachte, das tun wir schon?« Ich konnte nicht anders, als leicht zu lachen.
»Ja, tun wir auch. Ich dachte auch eher ... Vielleicht könnte man das mit deinen Fantasien verbinden?«
»Wie das?« Skeptisch zog ich die Augenbrauen zusammen.
»Du könntest deine Fantasien mit uns teilen. Ich weiß nicht ganz, wie ich das erklären soll ... Du könntest mir sagen, was du dir vorstellst, und ich würde dir dann helfen, dass es sich echter anfühlt. Ich dachte, vielleicht hilft das, dass es zumindest länger vorhält. Und dir vielleicht etwas die Angst nimmt.«
»Was genau hast du vor?«, fragte ich zögerlich. Es war lieb, dass er mir helfen wollte, aber das klang doch etwas komisch.
»Nichts, was du nicht magst. Kannst du mir für einen Moment einfach vertrauen?«
Ich horchte kurz in mich hinein. Nein, da war nichts, was dagegen sprach. Die Idee klang merkwürdig, aber vielleicht half es ja wirklich. Ich vertraute darauf, dass er aufhörte, wenn ich es wollte. Das hatte er bisher immer getan. Ich nickte.
»Schön. Zuerst: Wie gut bist du grad drauf? Wo darf ich dich berühren und wie?«
»So wie sonst auch.« Es hatte sich daran nicht viel geändert in den letzten Monaten. Was recht frustrierend war. Der Kuss vorhin im Bad war der erste Fortschritt seit langem.
»Also darf ich dich an den Stellen auch küssen? Und wie ist es mit deinem Hintern?«
Stimmt, er hatte recht, einen kleinen Fortschritt hatte es doch gegeben: Je nach Tagesform war es auch in Ordnung, wenn er mich am Hintern berührte. Lediglich auf der Vorderseite war noch immer alles tabu, was in den Bereich der Shorts fiel.
Ich nickte auf beide Fragen. Im Moment hatte ich das Gefühl, dass es heute in Ordnung war.
»Gut. Wenn du es dir an einer Stelle anders überlegst, dann sag es bitte sofort, okay?«
So sehr mich früher dieses ständige Rückversichern auch genervt hatte, mittlerweile gab es mir eine unglaubliche Sicherheit. Ich lächelte ihn an. »Ist okay. Und jetzt?«
»Jetzt erzählst du mir, welche Fantasie du gestern ausleben wolltest«, raunte er mir ins Ohr. Im Gegensatz zu vorher konnte ich nun doch etwas Lust in seiner Stimme erkennen.
»Na ja, ich wollte ... Ich hab davon geträumt, mal wieder ... Ich wollte gerne, dass jemand ...« Ich atmete tief durch. Dieses Gestammel war einfach albern. »Ich wollte gern mal wieder anal genommen werden.«
»Das klingt sehr gut.« Das Verlangen in Tobys Stimme war nun deutlicher und ich fragte mich, ob das wirklich eine gute Idee war. »Und jetzt etwas genauer. Was würde passieren?«
»Toby, ich weiß nicht ... Was soll das werden?« Gerade wurde mir das Ganze doch etwas unheimlich. Zumal er aufgehört hatte, mich zu streicheln, und seine Hand weggenommen hatte.
»Wolltest du mir nicht vertrauen?«, fragte er ruhig.
Ich nickte leicht. Ja, schon, aber das war nun mal nicht so einfach.
»Dann versuch es. Wenn du es nicht magst, hör ich sofort auf. Also, fang ganz von Anfang an: Was würde passieren?«
»Ich ... ich weiß nicht. Ich meine, du weißt doch genauso gut wie ich, wie das geht.« Vermutlich war das sogar eine Untertreibung, immerhin hatte er deutlich mehr Erfahrung als ich.
Mir wurde etwas unwohl und ich drehte ihm den Rücken zu.
Er rutschte an mich heran und legte den Arm um mich. Sanft küsste er meine Schulter. »Aber ich kenne deine Fantasien nicht. Stell dir vor, du wachst hier auf, wenn du dich wieder erholt hast, liegst so wie jetzt in meinen Armen und ich hätte richtig Lust auf dich. Was würde ich tun?«
»Das weißt du doch selbst viel besser«, versuchte ich, mich herauszureden. Ich konnte ihm doch nicht erzählen, wie er mich rumbekam!
»Ich weiß, was ich tun würde, ja.« Toby schmunzelte. Ein paar Bartstoppeln kratzten dabei angenehm über meine Wange. »Aber darum geht es nicht. Es geht um deine Vorstellung. Was fändest du schön, wenn ich es tun würde? Versuch einfach mal, dir das vorzustellen.«
»Na ja, du würdest ... Eben so wie bei unserem ersten Mal ... Du würdest anfangen, mich zu streicheln«, sprach ich aus, was mir als Erstes einfiel.
»Wo?« Bei den letzten Sätzen war seine Stimme nicht mehr ganz so lustgeschwängert gewesen, doch das hatte sich jetzt schlagartig wieder geändert.
»Zuerst am Rücken.«
Ich war etwas verwundert, als Toby mich losließ und etwas von mir wegrückte. Dann streichelte er meinen Rücken genau so, wie er es damals und auch in letzter Zeit immer getan hatte. Ganz vorsichtig. Nur leichte Berührungen, die kaum etwas Sexuelles hatten.
Ich schloss die Augen und genoss es. Auch wenn er mich im letzten Jahr häufig so gestreichelt hatte, wurde ich dessen einfach nicht müde.
»So?«, fragte er zu meiner Verwunderung nach.
»Ja. Vielleicht etwas fester.« Das war doch genau das, was ich vermisste. Dieses sanfte Streicheln, das bekam ich auch von Frauen, wenn ich es wollte, aber das etwas festere, raue, das fand ich nur bei Männern.
Toby folgte der Anweisung, ohne zu zögern.
Während ich die Berührungen genoss, driftete ich mit den Gedanken langsam ab, verfiel fast in einen Halbschlaf. Nach einigen Minuten erinnerte mich Toby daran, dass er auch noch da war. »Ich mache erst weiter, wenn du etwas anderes sagst.«
Stimmt, die Intensität hatte sich nicht verändert, er machte noch immer mit derselben Stärke weiter wie zuvor.
Ich räusperte mich, damit er hoffentlich nicht merkte, dass mich das schon ziemlich um den Verstand brachte. »Du würdest langsam stärker streicheln.«
Wieder tat er, was ich ihm sagte, bis er bei einer Stärke zwischen Streicheln und Massieren angekommen war.
Würde er alles tun, was ich sagte? Vorsichtig probierte ich es aus: »Dann würdest du noch mehr streicheln.«
»Wo denn?«
»Im Nacken. Und an den Seiten.« Ich wollte erst einmal sehen, was er dort tat, bevor ich ihm mehr sagte.
Tatsächlich tat er aber genau nur das. Er streichelte mich. Nicht so grob wie den Rücken, aber in einer angenehmen Stärke.
Ganz langsam verlor ich mich in der Vorstellung, rief meine Fantasie in meinen Kopf. »Und dann meinen Nacken küssen.«
Als mich seine Lippen berührten, seufzte ich leicht. Das war so schön. Kurz genoss ich es, gab mich der Fantasie hin, dass wir uns vielleicht so wirklich treiben lassen konnten.
Dann musste ich sie auch schon wieder zurückstellen. Denn sobald ich mich ihr hingab, hatte ich das Gefühl, er würde mich leicht beißen. Nein, das konnte ich nicht. Aber ja, das Küssen war schön. Vielleicht wäre es schön, wenn er ... »Kannst du mich auch vorne streicheln?«
»Natürlich.« Ich konnte hören, dass er leicht schmunzelte.
Ja, tatsächlich war seine Hand auch auf meiner Brust und meinem Bauch schön. Wie hatte ich daran zweifeln können?
Damit er mich gut erreichte, hatte er etwas an mich heranrutschen müssen, sodass ich nun seinen warmen Oberkörper an meinem Rücken spürte. Von der Hüfte abwärts lag er jedoch weit genug entfernt, dass er mich nicht berührte. Bequem war das für ihn sicher nicht, aber ich war dankbar dafür.
»Du sagst, wenn es weitergeht«, erinnerte er mich nach gefühlten zehn Minuten. Es klang nicht ungeduldig, machte mir aber dennoch klar, dass heute mehr geschehen sollte als sonst.
Ich nickte vorsichtig. Mir war das durchaus bewusst. Und in meinem Kopf war ich auch schon viel weiter. Aber ich traute mich nicht, den nächsten Schritt anzusagen. Krampfhaft überlegte ich, ob es eine Alternative gab, doch nichts anderes führte meine Fantasie weiter.
Resignierend seufzte ich. »Ich kann nicht sagen, wie es weiter geht. Ich trau mich das nicht.«
»Denk daran: Ich tue nichts, was über die Regeln hinaus geht. Du musst dich nur um deine Fantasie kümmern, ich kümmer mich darum, deine Grenzen zu wahren.« Scheinbar wusste er ganz genau, was nun kommen würde.
Etwas enttäuscht nickte ich. Ich hatte darauf gehofft, dass er es irgendwie schaffte, mich dazu zu überreden, es doch zuzulassen. Aber das passte einfach nicht zu ihm. Er würde mich nie zu etwas überreden. Nicht wirklich zumindest. Also würde für den nächsten Schritt nichts passieren. Warum taten wir das hier dann überhaupt? Es war dann doch auch nichts anderes als sonst.
Entsprechend wenig enthusiastisch kündigte ich ihm an: »Du würdest meinen Penis streicheln.«
Da ich damit gerechnet hatte, dass er weiter machte wie bisher, verkrampfte ich mich etwas, als er unerwartet nach meiner Hand griff und sie meinen Bauch entlang zu meiner Shorts führte. Beruhigend flüsterte er: »Ganz ruhig. Ich hab dir doch gesagt, dass du das selbst tun musst. Zumindest solange, bis du mich wirklich darum bittest.«
Nachdem er meine Hand auf die Beule gelegt hatte, die sich mittlerweile unter meiner Shorts abzeichnete, wanderte seine Hand wieder hoch, um mich weiter am Bauch zu streicheln. Dabei ging er nie tiefer als bis zu den feinen Härchen des Liebespfades.
Einen Moment zögerte ich, dann streichelte ich mich probehalber selbst. Es war komisch, während ich so in seinen Armen lag, anderseits hatte ich mir doch schon früher vor ihm einen runtergeholt. Und da hatte er es sogar richtig sehen können. Jetzt lag er hinter mir und wir beide unter einer Decke, er würde also überhaupt nichts davon sehen.
Es fühlte sich gut an. Mit den Küssen im Nacken hatte ich tatsächlich fast das Gefühl, dass er mich dort streichelte. Daher ließen die ersten wohligen Laute auch nicht lange auf sich warten.
»Ja, so ist es gut. Genieß es!«, raunte er mir ins Ohr, was mir eine Gänsehaut im Nacken bescherte. Leicht pustete er darüber, ließ mich dadurch zusammenzucken.
Irgendwann genügte mir das Streicheln über der Hose nicht mehr. Ich war mittlerweile so weit in die Fantasie eingetaucht, dass es schwierig wurde, zu unterscheiden, was wirklich er und was ich tat. Daher sagte ich, noch bevor ich darüber nachgedacht hatte: »Du würdest mir die Hose ausziehen.«
»Sehr gern.« Tobys Hände wanderten tatsächlich in diese Richtung, machten jedoch Millimeter vor dem Hosenbund Halt. Dicht oberhalb meiner Hüfte lagen sie auf meiner Haut und rührten sich nicht mehr.
Warum hörte er auf? Ich öffnete die Augen und sah über die Schulter zu ihm.
Abwartend blickte er zurück.
Ach ja, normalerweise tat ich das. Ganz leicht nickte ich.
Er nickte mit einem Lächeln zurück, bevor seine Hände weiter wanderten und sich in den Bund einhakten. Fast schon andächtig zog er das Stück Stoff nach unten. Dabei schlug er die Decke zurück und ließ seinen Blick über meinen Körper wandern. Dann senkten sich seine Lippen ohne Aufforderung auf meine Flanken, küssten sich bis zur Hüfte hinab, während seine Finger über meine Beine streichelten.
Kurz war ich irritiert, doch dann wurde mir bewusst, dass er wirklich nur das tat, was ich ihm sagte. Er hatte mich häufig geküsst, wenn er mich ausgezogen hatte. Nein, das bisschen Eigeninitiative war vollkommen in Ordnung, ich genoss sie sogar.
Als er wieder hochkam, küsste er sich zurück, streichelte mit den Händen an meinen Beinen nach oben. Dann griff er wieder nach meiner Hand und legte sie zurück an ihren vorherigen Platz.
Ohne darüber nachzudenken, verschränkte ich seine Finger mit meinen und hielt dadurch seine Fingerkuppen zwischen meinen gefangen, während ich über meinen steifen Penis strich. Ich selbst spürte sie kaum, auch wenn ich wusste, dass sie da waren. Aber er schien spüren zu können, was sich unter ihnen befand, denn ihm entwich ein überraschter Laut.
Ein paar Mal streichelte ich mich so selbst und genoss auch die dunklen Laute, die sich aus Tobys Kehle hervorkämpften. Dann, als er wohl eher unbewusst etwas fester zugriff, ließ ich sie los. Ich hatte seine Haut auf meiner gespürt! Nur einen ganz kurzen Moment. Es war nicht unangenehm gewesen, dennoch löste schon das Wissen leichtes Unbehagen aus. Und gerade wollte ich diesem Gefühl nicht die Macht geben. Dafür war das hier viel zu schön.
Toby nahm die Hand weg, sobald ich sie freigegeben hatte, und kraulte stattdessen über den Liebespfad nach oben. Heiser raunte er: »Sorry.«
Ich nickte nur, denn meine Fantasie war schon wieder mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Zum Beispiel der Hand an meiner Hüfte zu befehlen, sie fester zu umklammern, damit sich die Lende des anderen fest dagegen drücken konnte.
Ich wehrte mich jetzt gar nicht mehr gegen diese Vorstellung. Toby hatte bewiesen, dass er die Grenzen respektierte. Daher genoss ich die Vorstellung, wie er seine Hüfte an meiner rieb, genoss das imaginäre Gefühl des Schwanzes an meinem Arsch. Ganz automatisch bog ich mich diesem Gefühl entgegen, während die Laute aus meinem Mund weniger menschlich wurden.
Nur undeutlich drang zu mir durch, dass Toby einen amüsierten Laut von sich gab. Dann flüsterte er mit rauer Stimme neben meinem Ohr: »Was soll ich tun?«
»Fick mich!«, kam es über meine Lippen. Ich dachte gar nicht mehr daran, dass es ein Ding der Unmöglichkeit war. Ich wollte ihn spüren!
Kurz schluckte er, bevor er an mein Ohr raunte: »Sehr gern.«
Tobys Hand verschwand. Als ich es hinter mir rascheln hörte, kam Vorfreude in mir auf. Würde ich das wirklich tun können? Der Gedanke gefiel mir. Doch schon im nächsten Moment, als ich das Ploppen einer Verschlusskappe hörte, wurde ich unruhig. Die Illusion verschwand etwas.
Die Hand an meinem Po brachte sie jedoch sofort wieder zurück. Sie war sanft, streichelte mich nur vorsichtig, fast erkundend. Zähne zwickten mir leicht ins Ohr. »Ganz ruhig. Ich fass dich nur an, okay? Wenn etwas ist, musst du es nur sagen und ich hör sofort auf. Entspann dich einfach.«
Ich versuchte und schaffte es auch, als ich mich wieder mehr auf meine Hand konzentrierte.
Tobys wanderte derweil weiter über mein Hinterteil und bahnte sich einen Weg zwischen die Hälften. Zärtlich massierte sie jede Stelle. Dann verschwand sie für einen Moment, kam aber schnell mit etwas glitschiger Flüssigkeit wieder.
Doch ich nahm das nur noch bedingt war. In meinem Kopf war es schon gar keine Hand mehr, sondern sein Schwanz, der sich langsam in Richtung des Lochs arbeitete, vorsichtig anklopfte und dann ganz langsam in mich eindrang. Die vorsichtig an meinem Hals knabbernden Zähne passten zu meiner Vorstellung.
Ich riss die Augen auf. Oh Gott! Er würde ... Ich wollte etwas sagen, konnte jedoch nicht, da mir die Worte bei dieser Erkenntnis im Halse stecken blieben. Stattdessen entrang sich nur ein unartikulierter Laut, der sich nur noch mit viel Fantasie als »Nein« identifizieren ließ.