Als ich am Morgen aufwachte, war es ziemlich unbequem auf der Couch. Irgendwie hatte ich mich so merkwürdig in die Decke gerollt, dass es sich anfühlte, als hätte ich überhaupt keinen Platz. Ich grummelte und streckte den Arsch raus, um mir etwas Raum zu schaffen.
Kaum hatte ich das getan, packten zwei Hände nach mir. »Hey, Vorsicht, du schmeißt mich runter.«
Völlig verwirrt drehte ich mich um. »Roger?«
Er lächelte und ließ seinen Griff etwas lockerer. »Ich hab doch gesagt, ich komme wieder. Es hat nur etwas länger gedauert, bis das mit Toby geklärt war.«
»Oh.« So wirklich wusste ich nicht, was ich dazu sagen sollte. Ich freute mich, dass zumindest er sich entschlossen hatte, mir wieder näherkommen zu wollen. Und so wie es klang, war Toby damit einverstanden. Leise keimte die Hoffnung in mir, dass auch er es sich noch einmal anders überlegt hatte.
Doch zuerst einmal kuschelte ich mich zurück in Rogers Arme. Wenn er schon hier war, dann wollte ich mir das sicher nicht entgehen lassen. Er schien das ähnlich zu sehen und zog mich fester an sich.
Während er mir über den Rücken streichelte, ließ ich immer mal wieder ein wohliges Seufzen hören. Mehr wollte ich gar nicht. Ein wenig kuscheln, ihn küssen, aber dann war es auch erstmal wieder gut. Wenn ich mit Toby geredet hatte, sah das vielleicht anders aus.
Dieser war es auch, der mich nach einer Weile wieder weckte. Ein wenig empört über sein Rumpeln öffnete ich die Augen. Doch er sah nicht wie erhofft zu uns, sondern war gerade dabei, sich seinen Weg auf die Terrasse zu bahnen. Ein wenig verwundert sah ich ihm nach. Roger schien nichts davon mitbekommen zu haben, er schlief ruhig weiter.
Ich versuchte, ihn nicht zu wecken, während ich aufstand und mir meine Hose überzog, dann folgte ich seinem Freund nach draußen. Dieser hatte sich auf die Terrasse gesetzt und den Kopf in den Nacken gelegt. Als ich neben ihm stand, wanderten seine Augen nur einen kurzen Moment in meine Richtung, dann sah er wieder nach oben.
»Morgen«, grüßte ich und setzte mich auf einen der beiden verbleibenden Stühle. Während im letzten Jahr dauerhaft nur zwei hier gestanden hatten, waren es dieses Jahr drei. Toby und Roger hatten irgendwann einfach darauf verzichtet, den Dritten immer wieder wegzuräumen und herauszuholen.
»Morgen. Bist du fertig, Roger um den Finger zu wickeln?« Nun sah mich Toby doch an und ich erschrak, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass er schlecht auf mich zu sprechen war.
»Ehm. Was?«, stammelte ich daher nur.
»Ich hab gefragt, ob du damit fertig bist, Roger um den Finger zu wickeln.«
»Ich hab dich schon verstanden«, gab ich genauso angesäuert zurück. »Wie kommst du darauf, dass ich ihn um den Finger wickeln würde?«
Tobys Augenbrauen wanderten nach oben. »Wie würdest du das denn nennen?«
»Keine Ahnung? Ich weiß ja nicht einmal, was ich getan haben soll.«
Er stützte sich auf die Ellenbogen und beugte sich etwas näher zu mir. »Das wüsste ich auch gern, was du ihm erzählt hast, damit er plötzlich meint, er müsste bei dir schlafen.«
Verwundert legte ich den Kopf schief. Gleichzeitig suchte ich Tobys Blick. Ich verstand die Welt nicht mehr. »Roger hat gesagt, dass er das mit dir geklärt hat.«
»Ja, er kam gestern ins Schlafzimmer und hat mir gesagt, dass er zu dir auf die Couch geht, weil du recht hast. Aber womit konnte er mir nicht wirklich erklären.«
»Ich hab nur mit ihm geredet, weil ich nicht verstanden habe, warum ihr auf einmal so abweisend seid.«
»Aha. Und dann hast du ihm irgendwas von Peter vorgejammert und dann war alles wieder gut?«
»Toby, was hab ich dir getan?« Verzweifelt sah ich zu ihm hinüber. Okay, er war wütend. Aber das war wirklich verletzend! Und ich verstand nicht, was ihn so sauer machte.
Er seufzte tief. »Nichts hast du getan. Ich versteh nur nicht, warum Roger jetzt auf einmal bei dir schlafen musste.«
»Ich glaub, er wollte sich einfach nur entschuldigen. Aber ich weiß es nicht. Ich hab ihn nicht darum gebeten. Ich hab nur mit ihm geredet, dass ich es blöd finde, wenn ihr mich plötzlich nicht einmal mehr anfasst und dass es für mich nichts anderes ist als eine Strafe, weil ich nicht das tue, was ihr möchtet. Auch wenn ihr das vielleicht anders seht, ich hab das Gefühl, dass ihr mich erpresst. Wenn ich euch etwas sage, bekomm ich ein paar Streicheleinheiten, vielleicht einen Kuss, wenn ich nichts sage, werde ich ignoriert.«
»Verstehst du es nicht?« Toby wurde ein wenig lauter, senkte aber direkt wieder die Stimme. »Wie sollen wir wissen, was für dich in Ordnung ist, wenn du uns nicht wirklich erzählst, woher genau die Angst kommt?«
»Doch, das verstehe ich! Aber ich kann es nicht, ich kann nicht davon erzählen. Meinst du, es ist schön, immer wieder an diese Dinge erinnert zu werden? Meinst du, ich freue mich, wenn ich so detailliert davon träume? Für mich ist das mit euch eine schöne Ablenkung, weil ich nicht ständig daran denken muss, was passiert ist, weil ich es genießen kann, ohne mir Sorgen machen zu müssen, was ihr vielleicht als Nächstes tut. Weil ich weiß, dass ihr nicht so seid. Zumindest dachte ich das bisher. Aber diese ganze Sache beweist mir, dass ich mich getäuscht habe.« Während ich zu Anfang noch fast geschrien hatte, war es gegen Ende eher ein ernüchtertes Flüstern.
»Bitte?« Die Empörung war schon in diesem kleinen Wort deutlich zu hören.
Ich sank in meinem Stuhl zurück und strich mir über das Gesicht. Dann sah ich Toby wieder an. Noch immer sprach ich leise. Es erschreckte mich, dass ich so etwas mit ihm überhaupt besprechen musste. »Mit dieser Taktik seid ihr nicht besser als er. Er hat mich auch immer ignoriert, wenn ich nicht gemacht habe, was er wollte. Oder mir wehgetan.«
»Isaac, das ist etwas völlig anderes!«
Ich schüttelte leicht den Kopf. »Nein. Sobald ich euch sage, was ihr wissen möchtet, ist alles wieder gut, hab ich recht? Schon die kleinste Information würde dafür sorgen, dass du mich streichelst oder mich küsst. Das ist genau dasselbe. Nur sind es bei euch keine anderen Männer, sondern das, was passiert ist. Dennoch läuft es auf dasselbe raus.«
»Ist es nicht.« Toby stand auf und setzte sich auf den Stuhl neben mich. Eindringlich sah er mir in die Augen. »Wir tun das nur, weil wir uns Sorgen um dich machen, nicht weil wir dich bestrafen wollen. Wir möchten einfach nicht, dass du Angst haben musst.«
»Das weiß ich, das Prinzip ist trotzdem dasselbe.« Ich verstand, was er meinte, dennoch fühlte es sich eben genauso an. »Warum können wir nicht einfach weitermachen wie vorher? Das hat doch auch geklappt.«
»Weil ich nicht will, dass du dich zu irgendwas überwinden musst. Ich hab das Gefühl, dass du noch immer bei fast allem mit dir haderst, ob du das wirklich willst. Ich will, dass du von dir aus sagen kannst, was in Ordnung ist und was nicht.«
»Aber das hab ich doch bisher auch gemacht. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ihr mich zu irgendwas drängt. Jetzt schon. Vielleicht nicht zu Sex oder Zärtlichkeiten, aber dazu, euch etwas anzuvertrauen, das ich lieber für mich behalten möchte.« Eher zaghaft streckte ich meine Hand nach Tobys Arm aus, der ihn zum Glück nicht wegzog.
Er seufzte leise, doch sein Blick wurde deutlich sanfter. »Trotzdem hattest du beim letzten Mal Angst.«
»Ja, schon. Aber das hatte nichts damit zu tun, was ihr gemacht habt. Ich hab nur einfach nicht damit gerechnet, dass es wirklich in Ordnung ist, Roger zu küssen.« Da Toby bereits den Mund öffnete und ich schon an seinem Einatmen hören konnte, dass er widersprechen wollte, schüttelte ich leicht den Kopf und brachte ihn damit zum Verstummen. Kurz haderte ich, dann fasste ich allen Mut zusammen. Gerade dachte ich eh daran, dann konnte ich es auch aussprechen. »Er hat das manchmal gemacht. Er hat gesagt, dass etwas in Ordnung ist, was eigentlich nicht zur Abmachung gehört hat, und dann war er wütend, weil ich mich nicht daran gehalten hab. In dem Moment hab ich Angst gehabt, dass das wieder passiert. Tut mir leid. Ich weiß, dass ihr es nur gut meint, aber in diesem Fall verletzt es mich wirklich.«
Toby seufzte leise und streichelte dann seinerseits über meine Hand. »Und du bist dir sicher, dass es eine gute Idee ist, so weiterzumachen wie bisher? Ich möchte nicht, dass du irgendwann völlig fertig bist oder tatsächlich mal richtig Angst bekommst.«
»Ja.«
Da Toby mich noch immer ziemlich überlegend und wenig überzeugt ansah, begann auch ich zu grübeln. Es war deutlich, dass er nicht weitermachen würde wie bisher. Auch wenn Roger sich scheinbar dazu bereiterklären konnte, galt das nicht für Toby. Ohne Kompromiss würden wir nicht weiterkommen.
Gedankenverloren strich Toby über meinen Arm und starrte auf einen weit entfernten Punkt, der vermutlich noch hinter der Hecke lag. Auch ich nutzte die Zeit, mir etwas zu überlegen, ging in Gedanken noch einmal unser Gespräch durch. Ich kannte Toby, wusste, dass es eine Lösung gab, mit der wir beide klar kommen würden. Die hatte es bisher immer gegeben.
Ich seufzte leise. »Toby? Was siehst du in mir?«
»Was?«
»Siehst du in mir immer noch den Jungen von früher?« In meinen Gedanken war ich plötzlich zu den Zeiten von damals abgeschweift. Mir war das alles so leicht und einfach erschienen, dabei war es das sicher nur auf meiner Seite gewesen.
»Nein.« Ein Blick in seine Augen zeigte mir, dass er das ernst meinte. Aber auch, dass er sich mit den nächsten Worten schwertat und sie sich genau überlegte. »Du hast dich verändert. Früher warst du ziemlich frech und hattest eine große Klappe. Zumindest nachdem du etwas Vertrauen gefasst hattest. Mittlerweile ... Ja, du kannst immer noch verdammt frech sein und das mag ich an dir. Aber meistens wirkst du einfach nur unsicher und verängstigt, wenn wir unter uns sind.«
Nachdenklich nickte ich. »Würdest du dir wünschen, dass es wieder so wird?«
Wieder konnte ich keine Anzeichen einer Lüge entdecken, als er den Kopf schüttelte. »Ich würde dich nicht ändern wollen. Ich bin sogar ganz froh, dass du nicht mehr so naiv bist wie früher. Ich würde mir nur wünschen, dass du lernen könntest, uns – und gerne auch anderen Männern – wieder zu vertrauen.«
Okay, ich musste wohl etwas klarstellen. Ich erhob mich und ließ mich dann auf Tobys Schoß nieder, der mich leicht verwundert ansah. Dann presste ich meine Lippen auf seine. Auch wenn er einen Moment lang ziemlich überrascht war, erwiderte er es. Danach blieb ich einfach sitzen und legte meinen Kopf gegen seine Schulter. »Ich vertraue euch, das ist gar nicht das Problem. Sonst würde ich mich gar nicht darauf einlassen, euch überhaupt so nahezukommen. Es ist nur ... Ich hab Angst, dass es wieder umschlägt, wenn euch etwas nicht passt.«
Toby legte seine Arme sanft um mich und drückte mich fester an sich. Während er mir liebevoll durch die Haare kraulte, hingen wir beide einen Moment unseren Gedanken nach.
Nach einer Weile war er es, der das Wort wieder erhob. »Wovor genau hast du Angst?«
Ich zuckte mit den Schultern. Das war eine verdammt gute Frage, die ich nicht wirklich beantworten konnte. Trotzdem wusste ich, dass ich es zumindest versuchen musste. »Gerade hab ich Angst, dass ihr mir irgendwann sagt, dass euch das mit mir zu viel wird.«
»Und du hast keine Angst, dass wir dir wehtun?«
Vehement schüttelte ich den Kopf. Da Tobys Gesichtsausdruck zeigte, dass er es mir nicht ganz glaubte, erklärte ich: »Nein, nicht wirklich. Im Normalfall weiß ich, dass ich keine Angst haben muss, dass ihr das nicht tut, et cetera. Aber wenn dann halt so was ist wie letztens, dann ist es egal, was ich weiß. Dann hab ich einfach nur Angst, aber dann wäre es auch egal, wer da vor mir sitzt. Das kann ich nicht abschalten. Doctor Grant hat auch gesagt, dass das nicht geht, dass es immer passieren kann. Aber du hast eben auch recht, dass ich nicht ständig allen Situationen aus dem Weg gehen kann, die mir eventuell Angst machen könnten.«
Toby grummelte zustimmend. »Hilft es dir, wenn ich dir sage, dass wir dich nicht wieder einfach im Stich lassen werden? Ich weiß, es war nicht fair, dich vor vollendete Tatsachen zu stellen, dass wir dich nicht mehr als Affäre haben wollten, weil du noch minderjährig warst. Das ist mir mittlerweile auch klar. Kann ich dir die Angst etwas nehmen, indem ich dir sage, dass wir nicht einfach wieder aus deinem Leben verschwinden, wenn du es nicht auch willst oder wir zumindest vernünftig darüber geredet haben?«
Ich nickte zaghaft, wollte aber noch eine Einschränkung: »Könntet ihr auch einfach mit mir reden, wenn euch etwas stört oder ihr meint, dass mir etwas helfen würde? Also so wie die letzten Wochen? Wenn ihr mir gesagt hättet, warum, dann hätten wir das viel eher klären können.«
Toby lächelte und nickte, während er mir eine Strähne hinters Ohr strich. »Trotzdem haben wir dafür noch immer keine Lösung gefunden.«
Ich seufzte und ließ mich wieder gegen ihn fallen. »Vielleicht funktioniert das ja in beide Richtungen? Du hast mal gesagt, du hättest gern, dass ich sagen würde, wenn ich etwas möchte und nicht nur, wenn ich etwas nicht möchte. Wäre das in Ordnung? Dann wüsstet ihr, dass ihr nichts macht, was nicht in Ordnung ist.«
Toby schien etwas skeptisch und wiegelte den Kopf hin und her. Letztendlich fragte er dennoch: »Kannst du das denn?«
Ich konnte mir das diabolische Grinsen nicht verkneifen, als ich meinen Kopf etwas hob und ihm in die Augen sah. »Ja, sogar sehr gut.«
»Es wäre zumindest einen Versuch wert. Von meiner Seite aus können wir das gern so versuchen.«
»Gut.« Erleichtert griff ich nach ihm und küsste ihn erneut.
Diesmal erwiderte er es sofort genauso gierig.
»Dann möchte ich, dass wir so weitermachen wie vorher.« Als Toby mahnend die Augenbraue hob, schob ich lachend hinterher: »Na ja, was soll ich sagen? Ich mochte das. Du hast nichts gemacht, was nicht in Ordnung war, sondern gefragt, wenn du unsicher warst. Spricht denn etwas dagegen, zumindest die Sachen, die bisher gut laufen, beizubehalten? Zumindest das Streicheln und Küssen und so? Und wenn ich mehr will als das, dann sag ich es.«
Ergeben seufzte er. »Du machst mich fertig, Kleiner! Ist schon gut, du hast ja recht.«
Ich grinste noch einmal. Dann wollten wir doch mal sehen, wie das klappte. Zumal ich noch nicht sicher war, wie sich das mit meiner Position in ihrer Beziehung vereinbaren ließ. Immerhin war ich mir mehr als bewusst, dass die beiden nach wie vor den dominanten Part einnehmen würden.
Ich beugte mich zu Toby herunter und raunte in sein Ohr: »Wie wär’s, wenn du dir dann den Blowjob gönnst, den du beim letzten Mal Roger überlassen hast?«
Ein Schauer lief durch Tobys Körper und ließ mich noch breiter grinsen. Klappte doch schon mal wirklich gut.
Um meiner Aussage etwas Nachdruck zu verleihen, legte ich meine Lippen gierig auf seine und initiierte einen Kuss, dessen Führung er schon allein aus Gewohnheit schnell an sich riss. Genussvoll wand ich mich unter seinen Händen, die sich langsam unter mein Shirt schoben.
Nach einigen weiteren Küssen griff Toby unter meinen Arsch und hob mich leicht an. »Du machst mich wirklich noch komplett fertig. Halt dich fest.«
Ich lachte nur, weil ich wusste, dass er es nicht so böse meinte, wie er es klingen ließ, und klammerte mich an seinen Nacken. »Wo geht’s denn hin?«
»Dahin, wo uns die liebe Mrs. Shaw nicht beobachten kann.« Sobald Toby stand, schlang ich die Beine um seine Hüften.
Mühelos trug er mich nach drinnen und setzte mich auf dem Esstisch ab. Erst nachdem er die Terrassentür geschlossen hatte, kam er wieder zur mir. Dabei funkelte sein Blick. Es war mehr als offensichtlich, dass er meiner Idee nicht abgeneigt war. Er zog mir das Shirt über den Kopf und fragte dann: »Bist du dir sicher?«
Kopfschüttelnd lachte ich. »Du kannst nicht ohne, oder? Ja, ich bin mir sicher.«
»Jetzt mal nicht frech werden.« Toby drückte meinen Oberkörper sanft nach hinten auf die Tischplatte.
»Wie, jetzt doch nicht?« Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen. Ich wusste, dass es gemein war, ihn damit aufzuziehen.
Da es wohl das Nächste war, was er erreichen konnte, biss er mir kurzerhand in die Flanke. Doch statt mich darüber aufzuregen, drückte ich mich ihm etwas entgegen und schloss die Augen. Wenn er gerade scheinbar vergessen konnte, dass er unbedingt vorsichtig sein musste, dann wollte ich das auch. Immerhin war es schön, mit ihm dabei zu scherzen.
Dennoch erschrak ich, als ich plötzlich Rogers Stimme neben mir hörte: »Oh, na wenn ich gewusst hätte, dass es heute Frischfleisch zum Frühstück gibt, dann hätte ich mir das Kochen sparen können.«
Ich öffnete die Augen und sah ihn tatsächlich mit Kochschürze neben mir stehen.
Toby ließ kurz von mir ab und sah ebenfalls zu seinem Freund. Ein entschuldigendes Lächeln trat auf seine Lippen. »Mrs. Shaw ist gerade wieder etwas zu neugierig.«
Roger schüttelte nur den Kopf und küsste Toby dann. »Schon gut. Ihr habt das also geklärt? Das freut mich. Dennoch hätte ich gern den Tisch gedeckt.«
Auch wenn sich ein paar Bedenken meldeten, griff ich nach Rogers Hand und legte sie mir leicht auf die Brust. »Kannst du doch gleich noch machen, das läuft doch nicht weg.«
Toby schien zu verstehen und richtete sich etwas auf. Während er Rogers Hand über meine Haut führte, küsste er ihn. Dann hauchte er ihm etwas ins Ohr, was ich leider nicht verstehen konnte. Doch es entsprach offensichtlich sehr dessen Geschmack, denn sofort erhöhte er den Druck, mit dem er über meine Haut fuhr. Genüsslich reckte ich mich der Hand entgegen.
Wieder einmal zeigten die beiden eine unglaubliche Teamarbeit. Ohne sich absprechen zu müssen, trieben sie mich in den Wahnsinn. Während Roger mich ein wenig ablenkte, indem er mich halb um den Verstand küsste und meinen Oberkörper nach allen Regeln der Kunst verwöhnte, beschäftigte sich Toby mit meiner Hose und dem, was darunter lag. Noch bevor er mir die Unterhose ausgezogen hatte, konnte ich spüren, dass die ersten Lusttropfen diese bereits beschmutzten. Doch das hinderte Toby nicht daran, meinen Schwanz durch sie hindurch zu streicheln und zu küssen.
Dennoch war ich dankbar, als er mich endlich komplett entkleidet hatte. Es war doch viel schöner, seine rauen Lippen ohne irgendwelche störenden Stoffe auf meinem Körper zu spüren. Die des anderen konnte ich immerhin auch auf meiner blanken Haut spüren. Gerade erstickten sie aber lieber mein entzücktes Stöhnen schon in meinem Mund.
Ich hätte die Behandlung der beiden gerne länger gespürt, doch scheinbar hatten sie sich von vornherein nur auf einen Quickie eingestellt und ließen sich auch nicht von dieser Meinung abbringen. Toby nahm mich recht schnell tief in seinen Mund und so war es nicht verwunderlich, dass es gar nicht lange dauerte, bis ich ihn etwas von mir schieben musste. Ein gewaltiger Orgasmus überrollte mich und ich war froh, dass Toby im letzten Moment dafür sorgte, dass ich nicht alles vollsaute. Ich selbst hatte in dem Moment nicht daran gedacht.
Zärtlich küsste er sich nach oben zu meinem Mund, wo er eine ganze Weile verweilte, bis ich wieder halbwegs bei klarem Verstand war. Erst dann löste er seine Lippen von meinen. Ein kurzer Blick in seine Augen zeigte mir, dass es ihm gefallen hatte. Sanft raunte er in mein Ohr: »Das nächste Mal ist dann einer von uns dran.«
Tapfer nickte ich, auch wenn ich schon jetzt spürte, dass das ein paar unschöne Bilder hervorrief. Ich kniff die Augen zusammen und versuchte sie zu verdrängen. Das war doch scheiße! Nur weil er mich neckte, war das noch lange kein Befehl oder unumstößlicher Fakt. Er hatte lediglich einen Wunsch angebracht, den ich jederzeit ablehnen konnte, ohne dass er böse sein würde.
Rogers Stimme holte mich aus dem Grübeln. »Alles gut, Kleiner? Kommst du hoch?«
Ich ließ mir von ihm helfen, mich aufzusetzen, und öffnete dabei unweigerlich die Augen. Es war unmissverständlich, dass sich schon wieder beide Sorgen um mich machten. Doch gerade wollte ich nicht erneut mit ihnen diskutieren. »Ich geh kurz ins Bad, mich sauber machen.«
Ich schnappte mir meine Sachen vom Boden und dackelte nackt ins Bad. Ich spürte ihre Augen durchaus an meiner Kehrseite kleben, doch im Moment konnte ich mich nicht darum kümmern. Ich brauchte jetzt erst mal ein paar Minuten Abstand. Diese Situation zeigte mir nur zu deutlich, dass ihre Angst vielleicht gar nicht so unbegründet war. Immerhin schlug meine Stimmung manchmal ziemlich schnell um. Dennoch war ich diesmal schon viel sicherer, dass der Blowjob kein Fehler gewesen war. Es fühlte sich richtig an.