Zu Hause stellte ich meine Gitarre ins Musikzimmer und schaltete den PC an. Es war zwar schon spät und ich etwas müde, aber wenn ich eh die halbe Nacht wachlag, weil ich aus Angst vor den Albträumen nicht einschlafen konnte, dann konnte ich genauso gut arbeiten.
Ich holte mir einen Kaffee und ein Sandwich und schon als ich ins Arbeitszimmer zurückkam, zeigte mir ICQ an, dass ich eine Nachricht hatte. Ich schmunzelte. Das konnte nur eine sein, die mich so überfiel.
Ich sollte recht behalten, es war natürlich Sparrow. »Hi, na alles klar?«
»Aber sicher doch«, antwortete ich. »Und bei dir?«
»Ich weiß nicht recht.«
»Was ist denn los? Hat das Arschloch dich abserviert?« Ich wusste, dass sie noch immer versuchte, an das Sternchen heranzukommen, von dem sie mir schon vor einem halben Jahr erzählt hatte. Mittlerweile gingen sie wohl öfter mal freundschaftlich aus, aber es wollte nicht klappen.
»Nein, überhaupt nicht! Er war sogar richtig süß, als wir das letzte Mal im Club waren. Er hat mir ohne Aufforderung etwas ausgegeben <3«
Ich schmunzelte und hielt lieber meinen Mund. Für mich war das normales, freundschaftliches Verhalten. Wenn ich mal etwas Geld über hatte, dann lud ich meine Freunde auch ein. Sogar Mijo und Leron waren schon in den Genuss gekommen.
Dabei fiel mir auf, dass ich mich mal wieder bei ihnen melden sollte. Wir waren schon eine Weile nicht mehr weggewesen. Dabei waren besonders die Besuche im Rainbow gemeinsam mit Mijo immer lustig. Er flirtete ausgesprochen gern, traute sich aber nicht, jemanden anzusprechen. Ich schubste ihn gern ein wenig. Also schrieb ich ihnen eine SMS, wann sie denn das nächste Mal Zeit hätten, bevor ich mich der Antwort an Sparrow widmete: »Was schlägt dir denn sonst aufs Gemüt?«
Es dauerte ungewöhnlich lange, bis angezeigt wurde, dass sie tippte. »Ich muss spontan beruflich für ein paar Tage nach Boston. Aber ich mag keine großen Städte, muss allein fahren und außerdem früher als angenommen. Jetzt muss ich noch kurzfristig ein Hotel für die ersten beiden Nächte buchen.«
Überlegend biss ich mir auf die Lippe. Ich war ja schon neugierig und sicher war das die einzige Gelegenheit, die ich je bekam, sie kennenzulernen. Andererseits war ich mir nicht sicher, ob ich das wirklich wollte. Bisher war sie für mich einfach eine Person ohne Gesicht, nur ein Name und ein paar geschriebene Worte. Ich war unsicher, ob es eine gute Idee war, sie in mein Leben zu lassen. Außerdem barg es die Gefahr, dass sie erfuhr, wer ich war.
Als ich erneut auf den Bildschirm blickte, war ich verwundert. Meine Finger waren mit der Entscheidung wohl schneller gewesen als ich. Einen Moment starrte ich auf die noch ungeschickte Nachricht, dann entschied ich, es zu wagen. Vielleicht war es ja doch nicht so schlimm wie befürchtet. Außerdem war das die perfekte Gelegenheit, mich von Toby und Roger abzulenken. »Wie wäre es, wenn du zu mir kommst?«
»Sehr gern, das weißt du doch ;) Aber das machen wir, wenn ich aus Boston zurück bin.«
Ich grinste. Das war wohl etwas zu subtil. »Du könntest bei mir schlafen, wenn du in Boston bist. Zumindest für ein paar Tage.«
Erneut dauerte es lange, bis eine Reaktion kam. Ich wollte gerade mein Angebot zurückziehen und ihr versichern, dass es nur ein Scherz war, als endlich das Symbol erschien, das mir anzeigte, dass sie tippte. Daher wartete ich mit klopfendem Herzen.
»Bist du dir sicher? Also ich würde mich freuen, aber bist du denn auch sicher, dass das eine gute Idee ist?«, erschien endlich nach einer gefühlten Ewigkeit statt des Symbols.
Auch ich ließ mir etwas Zeit, mir das gründlich zu überlegen. Andererseits wäre es schon gemein, das Angebot jetzt zurückzuziehen. Daher entschied ich mich, es dabei zu belassen. Wir hatten so oft geflirtet und darüber gescherzt, dass wir beieinander im Bett schlafen würden, warum sollten wir es nicht wahr machen? Nur weil es mich nervös machte? Das war doch Unsinn. Es war eine einmalige Sache und sie schien weit genug weg zu wohnen, damit sie nicht einfach irgendwann vor meiner Tür stand.
Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich antwortete: »Klar. Mein Bett ist zwar nicht sehr groß, aber das bekommen wir beiden schon hin ;)«
Gespannt starrte ich auf den Bildschirm, wartete auf ihre Reaktion. Diesmal ging es schon deutlich schneller. »Oh, ich bin mir sicher, dass wir das hinbekommen. Ich bin gespannt, dich kennenzulernen.«
»Ich auch :) Wann ist es denn soweit?« Kaum hatte ich die Nachricht abgeschickt, schalt ich mich einen Idioten. Vielleicht hätte ich warten sollen, mir noch etwas Zeit nehmen. Denn ihr zu sagen, dass es mir mit der Zeit nicht passte, war wohl meine letzte Chance, einen Rückzieher zu machen.
»Nächste Woche. Ich muss noch wegen dem Flug schauen, der ist auch noch nicht gebucht, aber ich schick dir dann die genauen Daten.«
»Geht klar. Lass uns dann die Tage schauen, wie wir das genau organisieren.«
»Ist gut.« Es dauerte einen Moment, dann kam die nächste Nachricht: »Danke, du hast mir echt das Leben gerettet. Ohne dich hätte ich nicht gewusst, was ich tun sollte. Die Hotels sind wegen einer großen Messe alle ausgebucht. Ich hoffe, ich kann mich irgendwann erkenntlich zeigen.«
»Bedank dich nicht zu früh, noch kennst mich ja gar nicht ;) Vielleicht bin ich ja der schrecklichste Mensch der Welt«, versuchte ich mich an einem Scherz.
»Keine Sorge, schlimmer als mein Ex kannst du gar nicht sein :)«
Ich musste über diese Aussage grinsen. Ja, da saßen wir wohl beide im selben Boot. Es würde eine interessante Erfahrung werden, sie kennenzulernen. Blieb nur zu hoffen, dass wir uns auch real so gut verstanden.
Wir quatschten noch ein wenig über ihren Lover, wobei ich mich fragte, ob es dahingehend wirklich in Ordnung war, wenn sie zu mir kam. Andererseits war es ihre Verantwortung. Wenn nichts laufen sollte, dann konnte sie das auch sagen und auf der Couch schlafen.
Später fiel uns noch auf, dass es eine gute Idee war, Handynummern auszutauschen, falls wir uns online nicht mehr erwischten. Es war komisch zu wissen, dass jemand, den ich nicht einmal kannte, meine Handynummer hatte, aber lange würde es ja nicht mehr dauern, bis ich ihr gegenüberstand.
»Samsa, oder?«
Ich drehte mich zur Sprecherin um und lächelte ihr entgegen, während ich auf die andere Seite des Tisches deutete. Von mir aus hätten wir uns im Probenraum treffen können, aber sie hatte darauf bestanden, dass das Treffen irgendwo stattfand, wo es auch etwas zu Essen gab. Also hatte ich einfach irgendein Dinner in Downtown vorgeschlagen, von dem ich wusste, dass es billig war.
Nachdem sie sich gesetzt hatte, berichtete ich: »Wir müssen noch auf Knight warten, er hat darum gebeten, ebenfalls dabei zu sein.«
»Kein Problem.« Sie lächelte mich an. »Stört es, wenn ich schon bestelle? Ich verhungere gleich.«
»Nein, kein Thema.«
Geduldig wartete ich, bis sie sich durch die Karte gewühlt hatte. Dabei beobachtete ich sie eingehend. Ich wollte wissen, mit welcher Art Person ich es zu tun hatte. Bisher hatte ich immerhin nur einmal mit ihr telefoniert. Das Auffälligste an ihr waren wohl ihre natürlichen schwarzen Haare, die ihr fast bis auf den Hintern fielen, obwohl sie in viele Zöpfe geflochten waren. Daneben waren ihre Augen von einem bezaubernd dunklen Ton. Wenn sie sich vor jemandem aufbaute und ihn damit anfunkelte, konnte sie sicher mächtig Eindruck schinden. Vor allem, da sie eine recht kräftige Stimme zu besitzen schien.
Während sie bei der Bedienung ihre Bestellung aufgab, sah ich Lance zur Tür hereinkommen. Erleichtert lächelte ich ihn an. Mir war es lieber, wenn er bei solchen Gelegenheiten dabei war. Dann hieß es hinterher nicht wieder, ich hätte etwas für die Band allein entschieden.
»Entschuldigt, ich musste meinen Eltern noch mit ihren neuen Handys helfen. Sie kommen damit nicht klar.«
Ich rutschte zum Fenster, damit Lance sich neben mich setzen konnte.
Er lächelte unsere Gegenüber an und hielt ihr die Hand entgegen. »Ich bin Knight.«
Einen Moment sah sie ihn verwirrt an, dann grinste sie und ihre Wangen wurden etwas dunkler. Entschuldigend sah sie mich an. »Oh, tut mir leid, ich hab vollkommen vergessen, mich vorzustellen: Ich bin Latisha.«
Ich zwinkerte ihr zu, wartete, bis sie Lance die Hand geschüttelt hatte und ergriff ihre dann noch einmal, um mich offiziell vorzustellen.
Lance und ich warfen ebenfalls einen Blick in die Speisekarte. Lance entschied sich für Chicken Wings und ich mich für Pancakes. Ich hatte heute noch nichts gegessen, also konnte ich auch Frühstück bestellen.
Schweigend warteten wir darauf, dass wir mit Essen und Getränken versorgt waren. Wirklich viel Erfahrung schien die Frau vor mir nicht zu haben, wenn sie die Gelegenheit nicht für Smalltalk nutzte. Aber ich selbst hatte gerade auch wenig Lust. Eigentlich wollte ich nur zurück in mein Bett und mich weiter dafür hassen, mir mein Leben zu versauen.
Nachdem wir alle schon fast aufgegessen hatten, machte ich dann doch den Anfang. Aufmerksam beobachtete ich sie, während ich fragte: »Du hattest ein Angebot für uns?«
»Ehm, ja, klar.« Erneut färbte sich ihr Gesicht etwas dunkler und sie drehte sich leicht verschämt zur Seite. Sie atmete tief durch, straffte ihren Rücken und sah uns dann geradewegs an. »Ich weiß nicht, wie viel euch Emily erzählt hat? Ich fang einfach mal von vorne an. Ich habe an der Harvard Business School studiert und dabei einige Erfahrungen bei verschiedenen Plattenfirmen gesammelt. Wenn ihr eine genaue Auflistung braucht, dann kann ich euch die gerne per Mail zukommen lassen. Aufgrund dieser Erfahrungen habe ich mir Gedanken gemacht, welche Voraussetzungen für eine aufstrebende Band gegeben sein müssen, damit sie einen erfolgreichen Plattenvertrag abschließen kann, und wie diese geschaffen werden können. Außerdem habe ich ein Konzept entwickelt, dass es Bands erlauben sollte, auch auf eigene Faust erfolgreich zu werden. Da diese Konzepte bisher jedoch nur auf dem Papier existieren und noch nicht erprobt wurden, suche ich nach ein oder zwei Bands, die es ausprobieren und sich von mir als Managerin betreuen lassen.«
Einen Moment betrachtete ich sie skeptisch, dann fasste ich zusammen: »Du suchst also Bands, die sich als Versuchskaninchen zur Verfügung stellen und dich dafür bezahlen?«
»Ja. Nein. Nicht direkt. Ich suche vielmehr Bands, die sich darauf einlassen wollen, mal eine andere Herangehensweise zu versuchen. Ihr würdet mich nicht bezahlen, sondern mich an den Gewinnen beteiligen. Wenn es für euch keinen Erfolg bringt, dann habt ihr auch nichts zu verlieren.« Sie erwiderte meinen Blick und zeigte nun ein anderes Gesicht als zuvor. Sie war deutlich von sich überzeugt.
»Und warum sollten wir das tun?« Mich überzeugte das so überhaupt nicht. Wir sollten sie für etwas bezahlen, was wir genauso gut auch ohne sie hinbekommen würden?
Selbstsicher lächelte sie mich an. »Weil ihr ganz offensichtlich Hilfe braucht. Glaubt ihr wirklich, ich würde zu so einem Meeting kommen, ohne mich vorher eingehend zu informieren? Ihr habt es in zwei Jahren nicht geschafft, auch nur einen kleinen Vertrag an Land zu ziehen, und spielt noch immer nur im selben kleinen Club. Außerdem hat es scheinbar ein internes Zerwürfnis gegeben, sodass ihr jetzt nur noch mit der Hälfte der ursprünglichen Mitglieder vertreten seid. Es gibt keine Informationen über eure Finanzen, aber ich vermute, damit steht es auch nicht besser? Auch wenn du schon eine Weile im Geschäft bist, dir scheint die Erfahrung im Management zu fehlen. Ihr habt also nichts zu verlieren, nur zu gewinnen.«
Eine Weile hielt ich ihrem Blick stand, wollte sehen, wie sie darauf reagierte, doch nun mischte sich Lance ein: »Tut uns leid, wenn wir etwas skeptisch sind, aber das klingt schon nach einem eher ungewöhnlichen Angebot. Zumal es für uns keine Garantie gibt, dass es funktioniert.«
»Stimmt, ich kann euch nichts garantieren. Darum biete ich euch auch meine Hilfe mehr oder weniger umsonst an. Wenn sie euch nicht weiterbringt, dann verdiene ich daran auch nichts. Ich habe also selbst genug Motivation, das Konzept auf euch anzupassen.« Sie lächelte nun Lance gewinnend an.
Clever, sie hatte den Schwachpunkt gefunden: Lance’ freundliche Art. Ich musste ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich lenken. »Selbst wenn wir dabei zustimmen, gibt es für uns ein Risiko: Wir müssten dir zwangsweise Interna zukommen lassen. Wer sagt uns, dass du sie nicht gegen uns verwendest?«
Sie lachte warm. »Da müsst ihr mir wohl vertrauen. Aber wisst ihr was: Ich gebe euch einen Vertrauensvorschuss. Ich werde euch erklären, was mir vorschwebt und was mir bisher aufgefallen ist, was ihr noch verbessern könnt. Das könntet ihr genauso für euch benutzen und mich dann hinterher nicht bezahlen.«
Ich warf einen fragenden Blick zu Lance, der nur mit den Schultern zuckte und sie dann anlächelte. »Dann schieß mal los.«
Auch wenn ich es ungern zugab, Latisha brachte viele vernünftige Punkte vor. Zum Beispiel hatte ich mich nie wirklich um Merchandise gekümmert. Ich kannte keine guten Anbieter, die mir einen Rabatt gewährt hätten, und so waren mir die Investitionen zu hoch. Die hätte ich niemals stemmen können.
Ganz automatisch kamen wir so dazu, über ihre Vorschläge zu diskutieren, sie auf unsere Situation anzupassen und zu überlegen, wie sie sich umsetzen ließen. Innerhalb einer halben Stunde hatten wir ein paar Ideen gesammelt, die man schnell realisieren konnte. Unter anderem hatte sie Kontakte, über die wir einen günstigeren Probenraum mieten konnten, der sogar Equipment bereitstellte. Das Geld, was wir dadurch sparten, konnten wir in Merchandise investieren.
Es war also nur eine Frage der Zeit, bis ich fragte: »Wie viel verlangst du?«
»Für den Anfang zehn Prozent vom Gewinn und das Recht, die Ergebnisse in einer wissenschaftlichen Arbeit zu verwenden. Natürlich, ohne entsprechende Interna zu verraten.« Sie zwinkerte mir beim letzten Satz zu, worauf ich die Augen verdrehte. »Dafür kümmere ich mich um die Finanzen der Band und stehe euch Tag und Nacht zur Verfügung, wenn es Probleme gibt. Außerdem verwalte ich die Kontakte zu Multiplikatoren.«
Lance und ich sahen uns erneut eine Weile an, versuchten, nonverbal herauszufinden, was der andere dachte.
»Samsa hat ja meine Nummer, ihr könnt es euch also in Ruhe überlegen. Es haben sich jedoch auch ein paar andere Bands gemeldet, die potentiell Interesse hätten. Ihr solltet euch also nicht allzu lange Zeit lassen.« Geschäftsmäßig lächelte sie uns an und stand auf.
Wir reichten ihr die Hand und versicherten, dass wir uns auf jeden Fall meldeten. Egal, wie unsere Entscheidung ausfiel.
Sie wandte sich zum Gehen, machte dann kurz Halt und drehte sich noch einmal zu uns um. »Einen kostenlosen Rat hab ich noch für euch. Kennt ihr schon Facebook? Das ist der ganz neue Schrei, MySpace ist mittlerweile out.« Ohne auf eine Antwort zu warten, hob sie die Hand zum Gruß und verließ uns.
Lance und ich blickten uns eine Weile verwundert an, dann lachte er lauthals. »Na mit der werden wir noch viel Spaß haben. Ich mag sie.«
Nachdenklich nickte ich. Ja, ich fand sie ebenfalls sympathisch. »Ja, sicher.«
»Was ist? Du denkst doch nicht ernsthaft darüber nach, das Angebot auszuschlagen?«
Er klang regelrecht vorwurfsvoll, weshalb ich ihn direkt beruhigte: »Nein, ich denke, wir werden es annehmen. Sie scheint wirklich Ahnung davon zu haben und allein bekomm ich das auf keinen Fall hin. Ich weiß nur nicht, ob es mir recht ist, jetzt zwei so starke Frauen in der Band zu haben.«
Lance schlug mir lachend auf die Schulter und stand dann auf. »Tja, daran werden wir uns wohl gewöhnen müssen. Aber immerhin haben wir noch uns gegenseitig. Wenn alle Stricke reißen, sind wir immer füreinander da. Wie sieht es aus, magst du noch mit zu mir kommen? Mum hat mir wieder eine Menge zu Essen mitgegeben. Wir könnten uns ein paar Filme leihen und es zusammen verdrücken.«
Langsam erhob ich mich ebenfalls und folgte ihm zur Tür. »Ja gern. Es kann sicher nicht schaden, mal wieder unter Leute zu kommen.«
»Seh ich genauso.« Lance hielt mir die Tür auf. »Ich bin nur froh, dass Leron und Mijo fürs Wochenende zugesagt haben, vielleicht lenkt dich das ab. Wann hast du eigentlich vor, mir zu sagen, was los ist?«
»Gar nicht. Es ist nichts passiert. Toby, Roger und ich haben nur die Fronten geklärt. Scheinbar waren wir unterschiedlicher Auffassung, wie das zwischen uns laufen sollte«, wiegelte ich ab.
Er fragte mich jetzt schon die ganze Zeit und ich hatte einfach keine Lust mehr. Irgendwann musste er einsehen, dass ich nicht darüber reden wollte. Er hätte meine Entscheidung sowieso nicht verstanden.
»I hate Berlin – für das was war
I hate Berlin – bleibt immer wahr
I hate Berlin – little city on heroin
I hate Berlin«
Second Decay – I Hate Berlin