"Kaffee ist fertig meine Herren." Schwester Monika war in der Tür erschienen und Helmut, dem die Zeit auf den Nägeln brannte, musste sich die Zeit nehmen mit den Herren von der Polizei zur Besucherinsel zu gehen.
Er hatte kein gutes Gefühl dabei, Petra allein in seinem Büro zurück gelassen zu haben. Doch ihm war nichts anderes übrig geblieben. Rudi nahm erleichtert zur Kenntnis, dass die Kollegen von der Spurensichrung die Todesnachricht "geschluckt" hatten. Er ging auch mit zum Kaffee und wartete insgeheim genauso ungeduldig darauf, zu ihr zu kommen. Zu viele Fragen waren noch offen, bevor er sich ein umfassendes Bild machen konnte...
Petra spürte Indessen förmlich, wie sie langsam stärker wurde. Zwar war sie noch zu schwach, aufzustehen, aber es fiel ihr nun schon wesentlich leichter, zu sitzen und auch die ständige Übelkeit hatte nachgelassen. Ihre Gedanken schienen sich gegenseitig zu jagen. Sie hatte zu viele davon im Kopf. Sie hätte nie geglaubt, in derart große Gefahr zu kommen. Aber jemand musste doch etwas unternehmen. Und dass es hier extrem kriminell zuging, bewies schon der, oder die beiden Anschläge auf sie. Wobei sie sich noch immer fragte, wie es zum ersten Herzstillstand gekommen war. Vergiftet ohne Gift? Wie sollte das zugegangen sein? Sie war gespannt, was ihr Helmut erzählen würde. Helmut... Nie hatte sie damit gerechnet, auf solch eine Weise einen lieben Mann kennen zu lernen.
Um ehrlich zu sein, sie hatte bisher nicht wirklich gewusst, wie sich Liebe anfühlt... Aber das musste Liebe sein. Durch die Erlebnisse der Vergangenheit, hatte sie nie eine wirkliche Beziehung zu einem Mann aufbauen können. Sie hatte auch nie je einem wirklich vertraut... Aber das mit Helmut war sonderbar. Das man sich so schnell in einen Menschen verlieben kann, hatte sie nicht gewusst, doch damit war sie nicht allein. Das hatte auch Helmut überrascht.
Endlich konnte er sich loseisen und wieder nach Petra sehen. Rudi und Monika begleiteten ihn und auf dem Weg zupfte Monika vorsichtig an Helmuts Ärmel. Als der sie ansah, deutete sie mit einer Kopfbewegung Richtung Rudi. Er erkannte die Frage in ihren Augen und sagte:
"Das ist in Ordnung, Monika. Es war sogar Herrn Weningers Idee, Petra sterben zu lassen. Aber ich muss ihnen ein ganz grosses Lob aussprechen! Danke, dass sie so fest zu mir halten. Und sie sind sehr geschickt dabei vorgegangen! Sie können stolz auf sich sein! Vielen Dank nochmal!"
"Aber für sie doch gerne, Herr Dr."
Sie griff in ihre Tasche, holte die beiden sterilverpackten Phiolen heraus und reichte sie ihm.
Wenn sie es ihr gleich abnehmen, warte ich hier, Ich will gar nicht wissen, wo sie ist."
"Kommen sie ruhig mit rein. Wem sollte ich trauen, wenn nicht Ihnen?"
"Wie Sie wünschen, Herr Doktor."
Sie gingen um die Ecke und betraten nach ein paar Schritten sein Büro. Petra saß da und lächelte sie an.
"Ich glaube, es geht aufwärts. Es geht mir viel besser. Ich hab richtig Hunger..."