"Wie ist das denn zu verstehen , bitte?"
"Nun, Petra, sie scheinen mir nicht vertrauen zu wollen. Wenn dem nun mal so ist, dann seien sie bitte so freundlich und rufen sie mir ein Taxi. Ich habe mich eben weit aus dem Fenster gelehnt mit meinen Ausführungen und ich bin bereit, sie wirklich an meinen Ermittlungen teilhaben zu lassen, wenn sie mir im Gegenzug die Informationen zur Verfügung stellen, die sie zweifellos, und davor ziehe ich den Hut, in unglaublich schlauer und mutiger Weise recherchiert haben. Sie wissen, es geht um hunderte, wenn nicht tausende Menschenleben oder zumindest um das Leid eben so vieler! Ich sehe ein, wenn sie um diese Story, die sie unter Lebensgefahr, und zwar unter akuter Lebensgefahr recherchiert haben, bangen. Aber niemand will ihre Leistung diesbezüglich schmälern! Ich bitte sie nur im Namen all dieser leidenden, krebskranken und anderen siechenden Menschen, mir zu helfen, diesem grauslichen Treiben ein Ende zu setzen, indem sie mich über ihre Erkenntnisse und deren Beweisbarkeit informieren! Bitte!"
Petra sah von Wilfried über Monika zu ihrem Helmut. Offenbar wollte keiner ihre Entscheidung beeinflussen. Eine schwere Entscheidung.
"Sie haben meine letzte Frage nicht beantwortet, Herr Weber. Und ich bin natürlich gerne bereit, ihnen ein Taxi zu rufen, wenn sie das wünschen..."
Weber knetete sein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger.
"Nun, ich werde ihnen auch diese, ihre zuletzt gestellte Frage beantworten, Petra, diese, und viele Andere, wenn sie mir mit ihrer Recherche entgegenkommen. Ich schwöre ihnen, dass sie exklusiv berichten, wenn sie mir die Beweise in die Hände spielen, die mir helfen, die Drahtzieher des Syndikats und nicht nur die Handlanger hinter Schlosss und Riegel zu bringen. und ich weiß, welche Hebel in Bewegung zu setzen sind, um all das Unkraut da draussen zu zupfen! Europaweit und auch in Afrika!"
"Dann bin ich eigentlich genau dort, wohin ich die ganze Zeit wollte, Herr Weber. Diese Story hat mir bereits zweimal das Leben gekostet, also sollte sie es wert sein, denn auch wirklich Öffentlichkeit zu erfahren. Und zwar Weltöffentlichkeit! Wobei ich ihrem Anliegen, der Bewahrung kranker Menschen vor tödlichen Medikamenten, selbstverständlich Priorität einräumen möchte!"
"Das ist erfreulich!" kam es von Weber, der gerade an seinem Kaffee genippt hatte. Am besten fangen sie ganz von vorne an."
"Wie, ganz von vorne?"
"Wie sie dazu gekommen sind, in diese Richtung zu recherchieren."
Helmut sah in die Runde, die bisher schweigend und gespannt gelauscht hatte.
"Ich glaube," sagte er sanft zu Petra, "dass es an der Zeit ist, uns ins Vertrauen zu ziehen, Schatz. Es ist dein Boot, in dem wir hier alle sitzen. Ich glaube, wir alle möchten nun erfahren, wie wir in diese Situation gekommen sind."
Petra nahm Helmuts Hand. Sie liebte es, wie er sie behutsam aber bestimmt führte wenn sie unsicher war.
" Wie du meinst, Liebling... "
" Ja, Petra! Erzähl' s uns!"
Auch Moni und Wilfried, ermunterten sie, nun alles preiszugeben.
"Nun, das ist eine lange Geschichte. Ich werde versuchen, mich kurz zu halten."
"Dann erlauben Sie mir bitte, vereinzelt Zwischenfragen zu stellen." bat Weber noch und setzte sich bequemer hin.
"Aber natürlich können sie Fragen stellen. Also..."