Lasst mich euch eine Geschichte erzählen aus alter Zeit, älter noch als die Zeit selbst.
Es war ganz im Anfang, als der Geist des großen grauen Wolfes noch jung war und er voller Übermut und in wildem Lauf über die Weiten der Himmel jagte. Er war voller Freude über seine Kraft und Stärke. Das Geheul seiner Jubelrufe erfüllte die Sphären und brachte sie zum Klingen. Da rief er seinen Namen, Uoldorfadra, und sandte ihn aus, damit er überall ertönte. Doch niemand schien da, der ihn hören konnte und so beschloss der große Wolf weiter und schneller zu laufen als je zuvor. Und so mächtig war sein Lauf, dass glühende Funken unter seinen Pfoten hervorsprangen, welche über die Weiten der Himmel flogen und sie von da an erleuchteten. Und endlich wurden seine Rufe gehört.
Aus ewigem Schlummer erwachte die sanfte weiße Wölfin, Owrinn, öffnete ihre Augen und sie erstrahlten in den Gefilden von Nacht und Feuer und lockten Uoldorfadra zu sich, damit er und sie nicht mehr allein waren in den Weiten. So schufen sie Eadwacr, den mächtigen schwarzen Wolf, auf dessen Rücken die Welt der Menschenkinder ruht. Er besitzt die Stärke seines Vaters und die Milde seiner Mutter. Beides schenkt er uns in gleichem Maße. Wenn die Unwetter toben und die Erde bebt, dann spüren wir seine Kraft. Wenn aber die wärmenden Strahlen der Sonne und der Hauch des Windes uns berühren, so sind sie Ausdruck seiner Güte. Wissend, dass er uns mit nur einem unbändigen Lauf abschütteln könnte, gewährt er uns Schutz und Beistand. Erst wenn wir dereinst das Gleichgewicht der Winde, des Wasser und der Sonne stören, dann wird Eadwacre sich aufbäumen und mit einem mächtigen Satz alles hinter sich lassen, um eins zu werden mit den Geistern des Grauen und der Weißen. Uns werden sie vergessen und erst wenn das Geheul Uoldorfadras wieder erklingt wie in den ersten Tagen, dann beginnt der Lauf von Neuem.