Zögerlich verweilten deine Lippen auf den meinen und es fühlte sich unglaublich an. Ich hatte oft geküsst. Viel geküsst, aber kein Kuss war je so schüchtern gewesen, wie dieser hier. Ich machte mir natürlich nichts vor, einhundertprozentig freiwillig war dies keineswegs. Deine Augen ... deine wundervollen Augen zeigten es mir ganz deutlich. Ich bedrängte dich, ich war unverschämt und wir waren beide nackt unter der Dusche. Aber ... statt, dass du mich wegdrücktest oder dich anderweitig von mir zu befreien versuchtest, küsstest du mich. Ich liebte es ... Vielleicht liebe ich dich ja ... wirklich ...
Ich genoss diesen Moment, in dem ich nichts tat, außer deine Lippen auf meinen willkommen zu heißen. Ich ließ sogar langsam dein Gesicht los. Du solltest sehen und verstehen, dass ich dich niemals wirklich zu etwas zwingen würde. Nein! So wollte ich dieses unbeschreibliche – ungreifbare Gefühl zwischen uns nicht. Du warst etwas Besonderes. Du warst etwas Verbotenes und dass du mir von dir aus diese Berührungen zugestandest, setzte meinen ganzen Körper unter Strom. Deine unsicheren meerblauen Augen blieben auf mir liegen, ebenso deine weichen Lippen und du drücktest mich erst weg, als mein Schwanz ungünstigerweise zu zucken begann.
“Nicht!”, mahntest du dann auch und ich ließ dich los. Meine Hände waren ohnehin schon auf dem Weg zu deinem Hintern gewesen und ob ich mich dann noch von dir so einfach hätte lösen können, blieb fraglich. “Du hättest mich nicht küssen müssen”, sagte ich und amüsierte mich über den Meter Abstand, den du schnell zwischen uns gebracht hattest. “Ich weiß, aber ... du wolltest einen Kuss, was aber nicht heißt, dass ich dir noch mehr zugestehe.” Ich lachte. Ich lachte ehrlich über deine Aussage und dieses leicht verärgerte Gesicht. Süß. Wurdest du jetzt vor Empörung oder vor Scham rot? Letzteres, oder? Da du auch deine Arme wieder vor deinen schönen Möpsen verschränktest.
“Was ist daran so lustig?!”, knurrtest du und ich zuckte unbeholfen mit den Schultern. “Es ist nur ein Widerspruch an sich. Was, wenn ich mehr begehren würde?” Du schnauftest abfällig und blicktest mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. “Ist dein Gehabe wirklich nötig? Du bist deutlich stärker als ich und wenn du etwas wollen würdest ... hätte ich dem sowieso Nichts entgegen zu bringen. Was also versprichst du dir davon?” “Dich etwas aufzulockern.” Ja gut, dies mochte zwar die halbe Wahrheit sein, aber solange es half, war es doch in Ordnung. Dich zu necken brachte dein Feuer zurück an die Oberfläche und dies wollte ich. Ich mochte deine eingeschüchterte und schweigsame Art nicht, weil ich das von allen Sklaven nur zu gut kannte – von allen Menschen, die nicht zu den göttlichen Rea gehörten.
“Auflockern?!”, hörte ich dich noch aufgebracht fragen, aber etwas anderes würdest du von mir gewiss nicht mehr hören. Ich lächelte dir also nur zu und widmete mich dann der Seife. Ich hob sie auf und schmunzelte noch breiter, als mich der Gedanke überkam, damit gleich deine Haut einschäumen zu können. “Heka, stell das Wasser ab”, sprach ich und sofort ertönte ein heller Ton und das Wasser verebbte. “Unglaublich”, hauchtest du und sahst mich dann fragend an, als ich erneut so dicht vor dich schritt.
Hm, deine Augen sagten deutlich, dass du eine weitere unverschämte Annäherung meinerseits nicht gutheißen würdest ... Na schön, dann halt nicht. “Wenn du darauf bestehst, dann streck die Handflächen vor. Ich gebe dir etwas Flüssigseife, das wird dir gefallen. Die ist nicht so seltsam riechend, wie diese komische Pflanzen- oder Ölpampe, die ihr normalerweise nutzt. Bei Ludwig wurdest du zwar auch schon gebadet, aber dies hier ist noch mal etwas ganz anderes.” Okay, ich bin ehrlich. Ich wollte vor dir angeben. Immerhin hatte ich dies Mittel selbst hergestellt und war stolz darauf, aber Ludwig dabei zu erwähnen ... erweckte in dir offensichtlich nicht die Begeisterung, die ich erreichen wollte. O Mann, Dezeria, jetzt stell dich nicht so an!
Gut ... nach einigem Zögern und einem kaum hörbaren “Danke” tatest du endlich, was ich von dir wollte. Ich gab dir lächelnd etwas von der wohlig duftenden, leicht rötlichen Seife auf die Hände und wandte mich von dir ab. Ja, du brauchtest jetzt etwas Freiraum und den würdest du auch bekommen. Die Dusche war immerhin groß genug. Plötzlich vibrierte mein Digitalarmband, als ich das Fläschchen zurück in die Ablage stellte, und die kurze Textnachricht darauf ... ließ mich regelrecht zusammen zucken.
“Fuck! Dezeria, beeil dich mit dem Waschen!” “Wieso, was ist denn los?”, fragte sie, als ich überhastet aus der Dusche schlitterte und zu meinem Schreibtisch eilte. “Ich sagte, beeil dich!”, rief ich noch bestimmender und überflog auf meinem Computer die Daten vom Oswelat. “Seltsam ...”, raunte ich und griff dann nach meinem Tablet, weil auf der Hauptseite vom Spiel keine mich betreffenden Nachrichten angezeigt wurden. Ah, auf meinem persönlichen Spielgerät wurde ich hingegen schnell fündig. “Mist, doch ein Veto!”, schimpfte ich vor mich hin und ging in Gedanken noch mal alles durch. Das ein Veto gegen mein Fortbleiben eingereicht wurde, war ja jetzt nicht sonderlich überraschend ... dass es allerdings jetzt schon geschah dagegen schon. Und dass sie mir nur 30 Minuten ließen, um mich im Anwesen von Ludwig zu melden, war auch verdammt knapp! Scheiße! Okay ... nur die Ruhe! Nur die Ruhe ...
Gut. 29 Minuten ... verdammt wenig Zeit und ich wollte doch noch alles mit Dezeria ausführlich besprechen. Wieso bestand Ludwig so dringend auf meine Wiederkehr? Frustriert seufzte ich, kramte ein Haargummi aus der Schublade und machte mir einen Pferdeschwanz. Nun musste ich echt ranklotzen! Geschwind hämmerte ich in den Bordcomputer und gab meiner KI Heka den Befehl, für Dezeria passgenaue Kleidung anzufertigen. Auch gab ich fürs Schiff umgehend neue Zielkoordinaten ein. Während wir uns sogleich unmerklich in Bewegung setzten, sowie Heka meinem Befehl folgte und sich an die Arbeit machte, ging ich zur Dusche zurück.
Dezeria war noch eifrig damit beschäftigt, ihre hüftlangen Haare zu entwirren. Wie gerne hätte ich ihr jetzt dabei zugesehen, aber leider blieb dafür keine Zeit. “Dezeria, das reicht, du musst fertig werden. Schnell. Heka, Wasser an.” “Was ist denn? Hat ... hat man uns gefunden?”, fragte sie verunsichert und wusch sich die Seife vom Körper. “Nein, das nicht direkt, aber ich muss zurück.” “Zu-zurück?! Du meinst damit zu Ludwig?!” “Ja”, sagte ich bemüht beruhigend, denn ich konnte mir sehr gut vorstellen, was in diesem Moment in deinem hübschen Köpfchen vor sich ging. Deine weit aufgerissenen Augen sprachen von Verrat und ja, mein Verhalten mag dir wie ein beabsichtigtes Spiel vorgekommen sein, aber ... nein. Ich wollte dich nicht hereinlegen. Mir passte das ja gerade auch überhaupt nicht in den Kram! “Da-dann hast du mich belogen! Du bringst mich zurück!?”, schriest du mich an und wichst vor mir zurück. Panisch versuchtest du, deine Blöße zu bedecken, sowie nach dem Ausgang des Schiffes zu spähen, während ich nur vor dir stand und einen flüchtigen Blick auf meine Uhr riskierte. 21 Minuten ...
“Heka, Wasser aus”, sprach ich genervt und holte schnellen Schrittes zwei Handtücher. Ich reichte ihr eins, doch sie schüttelte nur den Kopf. “Nein! Sag mir erst, was los ist! Warum hast du plötzlich deine Meinung geändert?!” O Mann, musste das jetzt sein? “Trockne dich ab, du hast zwei Minuten!”, bestimmte ich scharf, drückte ihr den flauschigen Stoff grob in die Arme und begann sofort mich zu trocknen. Dezeria blieb leider nur stehen und sah mich entgeistert an ... uff, Frau! Setzt mich nicht unter noch mehr Stress, als ohnehin schon! “Bitte! Ich wollte bei dir bleiben und nicht zurück! Du ... du darfst mich nicht zu ihm bringen! Bitte!”, flehte sie nun ... und damit waren auch die zwei Minuten um ...
“Gott! Weib! Das habe ich nicht vor!”, knurrte ich und packte sie am Arm. Da ihre weiche Haut durch die Feuchtigkeit so rutschig war, griff ich dermaßen fest zu, dass sie sogar schmerzlich wimmerte. “Nein! Nicht! Bitte! Du tust mir weh!”, flehte sie und wollte runter auf die Knie sinken, was ich ihr aber nicht gestattete. Ich zerrte sie zur nächstbesten Wand und donnerte ihren Rücken dagegen. “Hör auf! Lass den Unsinn und reiß dich endlich zusammen! Dafür haben wir jetzt nämlich keine Zeit! Ich muss zurück und vorerst weiter an dem Spiel teilnehmen! Sowohl dein, als auch mein Leben hängen jetzt davon ab! Du hörst mir jetzt zu und wirst keine Frage stellen! Du wirst akzeptieren, was ich dir sage und auch genau das machen, was ich sage! Verstanden?!” Verdammt ... deine Augen. Du weintest, aber ich konnte darauf jetzt keine Rücksicht nehmen, auch wenn mir unglaublich unwohl bei deinem traurigen Anblick wurde. 17 Minuten ...
“Nein! Nicht weinen Dezeria, ich weiß du hast Angst”, begann ich und fasste etwas lockerer, “aber du musst mir jetzt einfach vertrauen, in Ordnung?” Gut ... ein zögerliches Nicken, besser als nichts. “Ich trockne dich jetzt ab, da ich dich in weniger als zehn Minuten mit dem Schiff an einer Stelle nahe am Fluss absetzen werde. Du bekommst von mir Kleidung, Essen und einen kleinen Roboter, der dich nach Mewasinas führen wird. Das ist die Stadt des Wassers mit dem Graf Eisold. Du wolltest sicherlich ursprünglich nach Halvigaw, aber da werden nur zu gerne Ketzer getötet. Dies ist gewiss kein Ort für dich zum Verstecken”, sprach ich und rubbelte mit dem Stoff über ihre Haut. Ihre Brüste und den Bereich zwischen ihren Beinen, ließ ich dabei gezielt außen vor. “So, mach deinen restlichen Körper bitte selbst trocken”, drückte ich ihr das Handtuch nun wieder in die Arme, “für deine Haare habe ich hingegen etwas Magie”, versuchte ich die Stimmung etwas aufzulockern und drehte mich herum. Ich holte eilig aus einer Schublade technisches Werkzeug und einen Glühkamm. 15 Minuten ...
“Ich entferne auch gleich deinen Halsreif, damit wirst du für niemanden mehr als Besitz zu erkennen sein. Halte kurz still.” Gesagt, getan. Es war leicht, den Verschluss zu hacken und ihr endlich dieses widerliche Ding mit Ludwigs Zeichen abzunehmen. “Danke”, sprach sie deutlich erleichtert und trocknete sich schnell zu Ende ab. “Mewa ... sagtest du? Was soll ich da machen? Treffen wir uns da?” “Mewasinas und du wirst dort einige Tage überleben müssen und ich kann dich auch nicht direkt hinbringen. Du wirst zu Fuß vielleicht zwei Tage brauchen”, sprach ich, während ich ihr mit dem Kamm die Haare trocknete. “Ich soll laufen? Alleine? Hast du kein Pferd?”, murrte sie, was mich zum Schmunzeln brachte. “Nein, ein Pferd kann stürzen oder dich abwerfen, Dezeria. Das Verletzungsrisiko ist hoch und ich bin sicher, du schaffst es auch so. Komm ...” Ich zog sie schnell hinter mich her zur Webmaschine. 13 Minuten ...
“Hier, ich hab es extra für dich angefertigt. Dreh dich herum und heb die Arme, ich helfe dir schnell beim Ankleiden. Beeile dich! Wir haben nicht mehr viel Zeit!” “Angefertigt? Jetzt gerade?”, fragte sie mit einer Mischung aus Anspannung und Verunsicherung, tat aber trotzdem das, was ich wollte. “Ja, mit meiner Technik, keine Sorge. Das sind spezielle Materialien und werden dich warm sowie trocken halten”, sprach ich bemüht beruhigend, auch wenn ich wusste, dass mir dies wohl nicht gelingen würde. Mir trat von der ganzen Hektik ja schon selbst der Schweiß auf die Stirn. Das alles war einfach zu knapp und ich wollte doch noch so viel mit ihr besprechen. Egal! Ich musste mich jetzt erstmal konzentrieren, nicht durch ihre wundervolle weiche Haut schwach zu werden! Ich zog ihr geschwind von hinten das Mieder über, zog ihre langen Haare daraus hervor und schob ihre Brüste etwas ruppig in die richtige Position, sodass sie einen empörten Laut von sich gab. “Hey! Das kann ich auch selbst machen ...”, murrte sie noch. Ihre Arme zuckten auch einen Moment und ich wusste, dass sie mich gleich abwehren würde, wenn ich noch unverschämter vor ging ... aber ... Gott! Meine Hände glitten unwillkürlich an ihrem Bauch hinab und mit einem Ruck presste ich sie an mich. Mein Schwanz zuckte zwischen ihren Pobacken ... Ich könnte sie jetzt einfach nach vorne beugen und ... “Aber dafür haben wir Zeit, ja?”, fragte sie bissig und senkte dann doch ihre Arme, um zu verhindern, dass meine Finger noch tiefer wanderten. “Nein”, seufzte ich und löste mich schweren Herzens von ihr. 11 Minuten ...
“Ahh, da fällt mir ein, ich muss noch den Tracker aus deinem Körper entfernen. Zieh dich schon mal untenrum weiter an.” Ich deutete auf die Kleidungsstücke und flitzte dann zu einer Schublade. “Was meinst du mit Tracker?” Mit Desinfektionsmittel, einer kleinen Flasche Siasal, Pinzette und einem Skalpell kam ich zurück, während Dezeria sich gerade die Hose anzog. “So konnte ich dich so schnell finden. Sie haben dir in den Nacken ein kleines Metallstück eingesetzt. Du spürst es nicht, etwas größer als ein Splitter, aber es zeigt auf einer Karte sehr genau, wo du dich befindest. Vertraue mir, ich werde es jetzt entfernen, ja?” Sie nickte mit besorgtem Blick, nahm aber ihre Haare beiseite und präsentierte mir ihren Nacken. “Heißt das, du kannst mich nun auch nicht mehr wiederfinden?” “Keine Angst, Dezeria, du bekommst doch von mir noch Technik des Adels. Ich finde dich also schon, wenn du von mir gefunden werden willst.” Natürlich auch dann, wenn du dies nicht wolltest. Aber das musste ich dir ja jetzt nicht unbedingt auf die Nase binden. Ich werde dich immer finden. Immer ...
“Es könnte jetzt etwas zwicken”, sprach ich und stach in ihre helle Haut. Sie sog sofort scharf die Luft ein, hielt aber dennoch so still wie möglich. “So schon fertig, sieh her.” Ich hielt ihr die Pinzette mit dem kleinen Tracker hin. ”Unglaublich ... Und das sagt dir wirklich, wo ich bin?” “Ja.” Ich schmunzelte und verschloss mit ein paar Tropfen Siasal die kleine Schnittwunde. 8 Minuten ...
“Ohhh, jetzt aber schnell! Zieh dich fertig an!” Ich sprang auf und kramte hektisch aus meinem Schrank eine ältere Ledertasche. Keuchend stopfte ich darin einige Lebensmittel aus meinem Kühlschrank sowie ein paar Tüten Süßigkeiten. Als ich damit fertig war, eilte ich zu ihr zurück. Dezeria hatte bereits das dunkle Leinenhemd sowie den langen Mantel angezogen und war gerade dabei, sich die grau-braunen Stiefel zuzubinden. Die Sachen standen ihr perfekt, ich hatte extra dasselbe Aussehen gewählt, wie ihre alten Sachen ... nur eben besser. Viel besser.
“Hier”, reichte ich ihr nun die schwere Tasche, “darin ist ausreichend Essen, ein Messer und Gold. Du wirst dir in Mewasinas ein Gasthaus suchen und da bleiben! Rede mit niemandem, verhalte dich unauffällig, verstanden?” Sie nickte und klammerte sich an meinen Arm, während ich sie zur Tür führte. “Wie lange? Was, wenn mich Hellkus findet? Und was wird aus dir?”, sprach sie fast schon weinerlich. “Du beantwortest einfach keine Fragen, falls du wider Erwarten aufgegriffen wirst”, sagte ich bemüht ruhig, auch wenn mich diese Vorstellung regelrecht in den Wahnsinn trieb! “Sei versichert, dass ich jeden umbringen werde, der dich unerlaubt berührt oder verletzt!”, knurrte ich nun doch vor lauter Wut und gestand ihr damit unabsichtlich mehr meiner Gefühle, als ich wollte. “Du wirst mich wirklich beschützen?” Ihre Worte waren voller Zweifel. “Werde ich.” Ich dagegen sagte dies so ernst, wie ich wohl noch nie etwas in meinem Leben gemeint hatte. 2 Minuten ...
Deine unnatürlichen blauen Augen sahen mich eindringlich an und musterten meinen Körper – versuchten wahrscheinlich ein Anzeichen, für eine Lüge zu finden. Vielleicht lag es aber auch immer noch daran, dass ich nackt war. Na ja, egal. Die Zeit unserer Zweisamkeit war eigentlich schon längst um. Ich musste immerhin auch noch zum Anwesen zurück ... Ja, es dauerte alles schon viel zu lange. Du musstest jetzt gehen. Musstest! Die Schiffstüre stand längst weit offen und zeigte nichts als Finsternis.
Du nahmst einen tiefen Atemzug, um zitternd in die Nacht hinaus zu schreiten. Und ich? Ich konnte dich nicht gehen lassen! Nicht wenn dir die Angst so offensichtlich in den Knochen steckte. Ich zog dich schwungvoll an meinen blanken Körper. Ja, diese eine Minute hatte ich dafür noch ... “Ich brauche etwas Zeit, Dezeria. Ich kann dich erst zu mir holen, wenn mein Vater keine Gefahr mehr für dich darstellt. Es ist viel verlangt, ich weiß, aber wenn du leben willst ... Wenn du tatsächlich frei sein willst, dann bleibt dir keine Wahl. Du musst mir glauben und vertrauen. Ich werde meinen Vater töten und dich dann abholen. Ich werde mich beeilen, versprochen!” “Ich habe Angst ...”, kam es flüsterleise aus deinem süßen Mund und ich gab dir daraufhin einen zarten Kuss auf die Stirn. “Ich weiß. Verhalte dich einfach unauffällig. Du musst nur auf mich warten. Das schaffst du doch, oder?” “J-ja”, sprachst du mit einem zögerlichen Kopfnicken. Gut, denn es war allerhöchste Zeit!
Schmerzlich aber bestimmend schob ich dich Richtung Ausgang. Ich sah auf meinem Armband bereits die letzten Sekunden der Frist warnend rot aufblinken. Es tat weh, dir hinterher zu sehen ... Es brannte in meiner Brust und dennoch lächelte ich dich an, als du verunsichert zurückblicktest. “Es tut mir leid ... Dezeria”, sagte ich noch, wodurch dein Blick kurz Verwirrung zeigte. Bevor du allerdings etwas fragen konntest, erklang auch schon ein Warnsignal und die Tür verschloss sich mit einem Ruck. Frustriert sank ich auf die Knie und schlug einmal kräftig mit der Faust dagegen. Ja, es tat mir leid Dezeria, denn ich hatte dich belogen. Ich hatte keine Ahnung, ob es mir jetzt noch möglich war, dich je wieder zu sehen ...
[Mein Dank geht wieder an die liebe Darklover 😍]