Beitrag zum 03.04.2022
Thema: »Feuerteufel«
Benvá: Feuerdämon; Körper: Feuerteufel (Wirbel) (https://de.wikipedia.org/wiki/Feuerteufel_(Wirbel)) ; Bedeutung: unbekannt
Ignimonio: Beschwörung eines unauslöschlichen Feuers (das eines Feuerdämons), um weite Flächen in Brand zu stecken
»DEN jagst du?« Entgeistert starrte Mørliga auf den riesigen Feuerteufel, der wie aus dem Nichts in der Ferne aufgetaucht war und sich seinen Weg zu den beiden Elfen bahnte. Rasend schnell.
Mørliga warf einen Blick auf die noch immer bewusstlose Gestalt und stieß einen Fluch aus.
»Das nächste Mal suchst du dir gefälligst einen der harmloseren Dämonen, Bruder!«, fauchte er.
Der Wind trug erste Funken zu ihnen heran. Viel Zeit blieb nicht mehr! Mørliga atmete tief ein.
»Nibimis!« Wie aus dem Nichts erschienen drei fette, schwarze und riesige Würmer, die sich zuerst auf der Stelle hin und her bewegten, auf der Suche nach Beute. Recht viel Auswahl gab es nicht.
»Wehe, ihr zerquetscht ihn! Ouroboros!« Auf Mørligas Befehl hin legten sich die Nibimi, wie die Riesenwürmer genannt werden, kreisförmig um den bewusstlosen Elfen und bissen in ihre eigenen Schwänze. Ein dreifacher Schutz. Wenn der nicht hielt …
Mørliga stieß die Luft aus. »Dann mal los!«
Der Feuerteufel kam näher und näher und … stoppte. Es schien, als wirke er irritiert. Oder ratlos.
»Was willst du von meinem Bruder, Benvá?«, flüsterte Mørli, und der Wirbel schrumpfte, bis er auf Augenhöhe mit dem Elfen war.
›Sie, die das Kreuz tragen, wollen ihn. Ich führe sie, denn sie haben mir die Freiheit geschenkt‹, sprach der Dämon namens Benvá.
Mørliga brauchte keine weiteren Informationen mehr. Er fluchte. Dem Inquisitionsorden war wirklich jedes Mittel recht, um Fanóla zu fangen und den angeblichen Dämon in ihm auszutreiben. Nicht Fanóla hatte Jagd auf Benvá gemacht.
Das hätte mich auch stark gewundert. Nicht mal er kann so dumm sein und den gefährlichsten aller Dämonen jagen!, dachte Mørliga.
»Lass ihn in Ruhe. Du hast nichts zu verlieren und nichts zu gewinnen. Deine Freiheit ist nur von kurzer Dauer, wenn der Orden dich nicht wieder einsperrt, dann nehme ich dich mit in den Iblyssum. Du hast die Wahl.«
Benvá wuchs erneut in den Himmel; ein Aufbegehren gegen die drohende Niederlage. Mørliga schloss die Augen, spürte die Kälte, hüllte sich in ihr ein und ließ jeden Gedanken aus seinem Kopf fließen. Bis er die Kraft des Wassers spürte und sein Geist den Körper verließ.
Ein Zwielicht, entstanden durch das Feuer Benvás und der Aura Mørligas, der seine halbdämonische Gestalt – ein Elf mit schwarzen Luchsohren, Krallen und einem Fuchsschwanz – angenommen hatte.
Hinter sich hörte er ein verängstigtes Winseln. Mørliga drehte sich um und erblickte einen Wolf, der in einem ringförmigen Käfig eingesperrt war.
»So siehst du also in deiner Seelengestalt aus, kleiner Bruder. Keine Angst, gleich ist alles vorbei.« Er wandte sich Benvá zu, der immer weiterwuchs. »Zeit, dir Einhalt zu gebieten! NIBIMIS!«
Erneut schossen Würmer aus dem Boden, diesmal jedoch bestanden sie gänzlich aus Wasser. Auf eine Bewegung Mørligas schossen sie auf Benvá zu, umringten ihn, hüllten ihn ein, und zwangen ihn nieder, bis nur noch ein winziger Funke herumirrte. Dieser setzte sich auf die Hand des dunklen Elfen, der lächelte.
»Und jetzt lassen wir die Jäger zu Gejagten werden!«
Schlagartig verschwand das Zwielicht; die Seelenwanderung war vorbei. Mørliga tauchte aus der Meditation auf und rang einige Sekunden lang nach Atem. Der Funke schwebte vor ihm, als er auf die Beine kam.
Mittlerweile konnte der Elf einige Mitglieder des Mönchsordens erkennen. Sie kämpften sich durch das Dickicht des Waldes; nur noch wenige Lendt trennten sie von ihrem Opfer.
»Ignimonio!« Sofort wurde aus dem Funken ein Feuer, das sich in Richtung der Mönche zubewegte.
Als die ersten Schreie ertönten, waren beide Elfen verschwunden.