Irgendwo las ich einmal, dass man die Intelligenz der Leute immer dann bei der Arbeit sehen könne, wenn man Menschen auf nicht markierten Parkplätzen raumsparend parken lässt... Es funktioniert nicht. Wie dem auch sei, es funktioniert auch nicht auf markierten Parkplätzen. Also da, wo von Stadtstreichern, nicht was ihr denkt, so schöne Linien auf den Boden gestrichen oder auch gemalt worden sind. Diese sollen all jene, die kein Augenmaß für die originären Abmaße ihres Vehikels haben, beim korrekten Parkieren unterstützen.
Eingedenk dieser Tatsache stand ich vortrefflich, um nicht zu sagen vorbildlich, inmitten meiner von mir gewählten Parkbox auf dem Parkplatz eines Einkaufscenters dieser Republik. Als wir mit unseren Einkäufen wieder unserem Gefährt zustrebten, wurde gerade der Parkplatz rechts von uns besetzt. Die Art und Weise des Einparkens ließ vermuten, dass es sich um eine Frau handeln müsse, da diese ja bekanntlich weder Auto fahren noch gescheit einparken können. So stand der Wagen quasi quer in der Box, dass die Fahrerin schwerlich aussteigen konnte. Falls es ihr dennoch gelänge, käme sie nicht weit, da sich die hinteren Kotflügel nahezu berührten. Wie konnte das Fahrzeug nur unbeschadet in diese Position kommen?
Zu unserer großen Verwunderung stieg jedoch keine Dame, sondern ein Herr aus, der sein Werk skeptisch betrachtete. Dann entdeckte er mich, als Fahrerin des anderen Fahrzeugs und er grinste dämlich.
„Wollen Sie raus?“ Fragte er dümmlich. Vermutlich bemerkte er seine missliche Lage und freute sich, dass er durch mein Ausparken aus dieser befreit würde.
„Eigentlich schon“ gab meine Mitbewohnerin zur Antwort.
Sie hatte natürlich sofort bemerkt, dass sie nicht einsteigen konnte. Unterdessen begannen wir, unsere Einkäufe im Kofferraum zu verstauen. Hernach brachte ich den Wagen zurück, doch bei meiner Rückkehr hatte sich die Situation noch nicht merklich verändert.
„Was halten Sie davon, wenn Sie noch einmal raussetzen, dann kann ich ausparken und Sie können sich erneut positionieren.“ Machte ich ihm den gut gemeinten Vorschlag.
„Natürlich“, gab er bereitwillig zur Antwort, „einer Frau helfe ich doch gerne.“
Er grinste wieder dämlich, nein nicht herrlich. Meine Mitbewohnerin schaute mich erstaunt an.
„Kommst du da etwa nicht raus?“
„Doch“, versicherte ich ihr. „Aber ich möchte dem Herrn doch die Genugtuung lassen, dass er durch sein Eingreifen, die von ihm verschuldete Situation retten kann und somit das Unvermögen aller Frauen, eigenständig und ohne männliche Hilfe auszuparken, fürderhin als erwiesen ansehen kann.“
Mein schönstes Lächeln schickte ich in seine Richtung.