Unlängst gab es einen Mädelsnachmittag, so mit allem Schnick und Schnack und natürlich Bienenstich. Wir saßen zusammen, aßen vortrefflichen Kuchen und tranken dazu köstliche koffeinhaltige Heißgetränke vielleicht aber auch Spezialitäten. Unsere Na-Diene mit ihrem trockenen Humor bot uns auch die eine oder andere Anekdote aus der Welt der Bildungsträger, die für uns gerade nicht aktuell war.
Irgendwann schwärmte sie dann von dem Hummus, den ich ihr einmal zubereitet hatte. So offerierte ich ihr die Möglichkeit, mir bei der Zubereitung der orientalischen Speise zu assistieren.
Zuerst stellte ich ihr die Höllenmaschine, liebevoll Thermi genannt, vor. Natürlich erklärte ich ihr die Funktionsweise des Displays, welche sie begeistert mit ihrem Handy fotodokumentierte. Dann endlich wählte ich das Rezept für Hummus aus.
„Und nun?“ Wollte sie wissen.
„Schau“, ich wies auf das Display, „hier sind nun alle Zutaten nebst Mengenangabe aufgelistet. Das stellen wir uns nun hier hin.“
Wieselflink waren die Ingredienzien herbeigeschafft.
„Klick mal weiter“, wies ich sie an.
„Kichererbsen abgießen“, las sie vor.
Also taten wir, was die Maschine von uns wollte. Sie drückte wieder weiter.
„2-3 Knoblauchzehen“, entnahm sie der Anleitung.
Knoblauch geschält, Keimling entfernt und ab in den Topf.
Nachdem der Topf verschlossen war, radaute die Maschine drei Sekunden.
„Boah. So schnell geht das?“ Sie war beeindruckt.
Sie folgte den Anweisungen und gab die nächsten Zutaten hinzu. Weitere drei Sekunden später nahm ich die drei Kümmelsorten.
„Besser wir geben die nun schon hinzu, da ich sie nicht gemahlen besitze.“
Souverän löffelte ich Kümmel, Kreuzkümmel und Schwarzkümmel in den Topf und ließ die Maschine wieder schreddern. An dieser Stelle stieg ich in ihrer Achtung, da ich mich mit schlafwandlerischer Sicherheit der Geräte und Zutaten bediente. Nach und nach verschwanden die verlangten Zutaten im Topf und nach kurzer Lärmeinlage war der Hummus fertig.
„Das schmeckt wie bei Muttern.“
Sie bekam flink ein Gläschen für ihren Mann eingepackt.
„Jetzt kommt das aufwendige Reinigen“, mischte sich meine Mitbewohnerin ein.
„Oh, wirklich?“ Ihr Blick sprach aus der leidigen Erfahrung mit den diversen Küchenmaschinen. Also gab ich mit gewichtiger Miene Wasser und Spüli in den Topf und ließ die Maschine zehn Sekunden in der Höchstgeschwindigkeit rennen. Einmal mit der Bürste durchgewirbelt, sauber. Na-Diene war noch beeindruckter als zu Beginn der Vorführung.
„Wie stark ist der Motor?“ Wollte sie dann wissen.
„Du kannst damit Mehl mahlen“, gab ich ihr die Auskunft.
„Und wenn ich da Hulk hinein täte?“ Fragte sie mit einem Zwinkern in den Augen.
„Dann hast du hundert Hulks.“ Erwiderte ich trocken.
Allein diese Vorstellung brachte Na-Diene derart aus der Fassung, dass sie laut losprustete, und uns alle mit ihrem herrlichen Lachen ansteckte. Nun denn, so muss ich wohl erklären, wer Hulk ist. Hulk ist mitnichten der grüne Mann, der mit absurd vielen Muskeln bepackt, die Bösen vertrimmt. Ihr Hulk ist ein kleiner, um nicht zu sagen winziger, liebenswerter dsungarischer Zwerghamster. Selbstverständlich wollten wir ihn nicht zu Schischkebab verarbeiten, doch die Vorstellung, dass die Maschine den niedlichen Hamster als Zutat in hunderte gleichwertige Fellknäuel verwandelte, sorgte für ungebremste Erheiterung.