Meine Mitbewohnerin ist politisch sehr interessiert und auch bedingt aktiv. In jüngeren Jahren sogar aktiver bis militant, dass sie sich auch schon mal, um einen Castortransport zu behindern, einbetonieren ließ. Aber das ist eine andere Geschichte. So las sie bei Facebook einen Artikel, den ein Sebastian geteilt hatte, über Pädophile und deren Bestrafung. Da sie den Artikel überaus interessant fand, kommentierte sie diesen. Daraufhin ergab sich mit besagtem Sebastian eine Unterhaltung über die Kommentarfunktion, die dann im Laufe des Gesprächs über den Facebook-Messenger fortgeführt wurde. Als dieser nun auch nicht mehr ausreichte, übermittelte Sebastian seine E-Mail, die auch seinen Nachnamen enthielt, Kurz, und eine Kennung aus der kaiserlichen Alpenrepublik. Während der E-Mail-Konversation, die sich auch am Wochenende ergab, machte meine Mitbewohnerin einen gelungenen Witz über Nachnamen und wer einen identischen Namen hatte, denn die wochenendliche Unterhaltung wurde gewiss nicht von derart wichtigen Personen persönlich vorgenommen. Was soll ich sagen, er lachte höflich über den Scherz und verabschiedete sich, da er noch einiges für die nächste Kabinettssitzung vorbereiten müsse.
So kam meine Mitbewohnerin zu ihrem persönlichen Kanzler. Seien wir ehrlich, er ist schon ein fescher junger Mann.