Jeder kennt sie und nutzt sie, ob beim Arzt, bei Behörden oder sonst wo. Wir ziehen eine Nummer, damit wir in der Warteschlange unsere genaue Rangfolge oder Position kennen. Dann könnten wir unter Umständen auch noch einmal ums Haus laufen oder einen Kaffee draußen trinken oder aber bei einem Kippchen, ihr erinnert euch, ich bin aktive Passivraucherin, unserer Sucht frönen. So ist es allgemeinhin bei uns in deutschen Landen. So sind wir es gewohnt. So scheint es uns richtig. Darauf können wir uns verlassen.
Als meine Mitbewohnerin nun eine Klinik in Madrid aufsuchte, zog sie an dem dafür vorgesehenen Automaten eine Nummer. Dann suchte ihr Blick die Anzeigetafel mit den Nummern. In diesem Moment war sie das erste Mal verwirrt. Das heißt nun nicht, dass sie sonst nicht verwirrt wäre, man könnte sie für einen zerstreuten Professor in ihrem Falle natürlich Professorin halten. Die Nummern auf der Anzeigetafel passten so gar nicht zusammen. 42, 17, 35 war die Reihenfolge. Sie selbst hatte die Nummer 44. Zuerst freute sie sich, da schon 42 aufgerufen war. Aber dann war 17 dran. Äußerst seltsam. Wurde gar eine Nummer als Identifikation der Patienten diesen zugewiesen, und sie halt derart durch die einzelnen Behandlungsräume geschleust? Aber das konnte so auch nicht stimmen.
Die Logik der Zahlenreihe erschloss sich ihr nicht. Da freuen wir uns doch, wenn wir wieder ins heimische Bürgeramt müssten, da geht es dumpf der Reihe nach. Zackig. Ordentlich. So wie wir es gewohnt sind und wie es sich für eine anständige Zahlenreihe gehörte.