Die Parksituation am städtischen Klinikum ist, um geringfügig zu untertreiben, ein wenig angespannt. So kann man Intelligenz bei der Arbeit sehen, wenn verzweifelte Autofahrer ihr Gefährt zu parken versuchen. Mitunter beweisen dort einige Zeitgenossen sehr viel Phantasie, die hier bei besten Willen nicht angebracht ist.
Als ich dann von meiner wöchentlichen sportmedizinischen Veranstaltung meinem korrekt geparkten Fahrzeug entgegenströmte, bemerkte ich einen PKW, der recht unkonventionell abgestellt war. Er stand souverän auf einen der Balkone eines der Gebäude. Beim ersten Mal hielt ich es für ein Versehen, und beim zweiten Mal für Halluzination. Doch dann kam mir in den Sinn, dass es sich bei diesem Fahrzeug um die Marke mit dem Stern handelte. Dort war gewiss serienmäßig nicht nur die Vorfahrt, sondern nun auch ein Parkplatz eingebaut. Wenn dem nicht so wäre, als Chefarzt, dürfte er gewiss sein Vehikel immer und überall abstellen.
Doch mit der Zeit beschlich mich ein seltsames Gefühl. Wie kam der Benz in die erste Etage? Es gab doch keine Rampe oder wurde gar zweimal am Tag ein Kran herbeizitiert.
Als ich mal wieder vor dem Balkon mit dem parkierten Benz stand, trat eine meiner Turnschwestern zu mir. Sie folgte meinem Blick und amüsierte sich schon köstlich über das seltsame Objekt, dass wohl schon für allerlei Spekulationen gesorgt hatte.
„Tolles Auto“, meinte sie nur, „leider nicht mehr fahrtüchtig.“
Sie grinste breit. Dann erklärte sie mir, dass der Chefarzt, als er denn eine neue Familienkutsche käuflich erwarb, sein altes Fahrzeug der geriatrischen Abteilung für Übungszwecken zur Verfügung gestellt hätte. Man habe den Benz von allen überflüssigen mechanischen Objekten befreit. Als sie meinen ungläubigen Blick gewahr wurde, beschrieb sie die Aufgabe doch noch etwas näher, dass die Patienten halt das ein- und aussteigen üben müssten und dafür wäre die olle Karre gerade noch nütze.