Ein anderer Morgen. Meine Mitbewohnerin und ich saßen mal wieder beim ersten Kaffee in unserem Sommerwohnzimmer, ihr wisst schon, so nennen wir unseren Balkon. Die Lebensfunktionen meiner Mitbewohnerin gestatten ihr zur frühen Stunde lediglich atmen, Kippchen und Kaffee. Hören funktioniert nur eingeschränkt, da sie die Worte zwar wahrnimmt, aber die Bedeutungen derer nicht wirklich übers Ohr ins Gehirn ins Bewusstsein dringen, darum sind unsere Gespräche im allgemeinen recht einseitig. Heute war es etwas anders.
„Du, mein Hase?“ Es schien sie etwas Wichtiges zu beschäftigen.
„Ja?“
„Welche Geschichte kommt denn heute?“ Hub sie dann an.
Da musste ich überlegen und schaute zur Vorsicht noch mal im Handy, welche der Geschichten denn heute in meinem Blog veröffentlicht würde.
„Heute ist „Verbtabellen“ dran und morgen geht dann „Kurzurlaub“ online“, gab ich ihr wahrheitsgemäß Auskunft.
„Mhm“, machte sie da. Es schien, dass sie angestrengt nachdachte, wie sie das, was sie auf dem Herzen hatte, am Besten vorbrächte.
„Das sind aber viele Geschichten über mich“, brachte sie schließlich hervor.
„Ja und? Stört es dich?“ Wollte ich dann wissen.
„Nein, das nicht. Ich komme mir nur manchmal vor wie Simon's Cat.“
Sie grinste.