Ihr kennt das bestimmt, wenn ihr morgens nicht zu einer bestimmten Uhrzeit aufstehen müsst, könnt ihr schlafen, bis dass ihr von alleine irgendwann wach werdet. Genauso war es auch bei mir in diesem bestimmten Morgen. Kein Wecker, der meinen Schlaf unfreiwillig beendet hätte, bellte und so konnte ich mich in aller Seelenruhe dem Wachwerden oder alternativ auch dem Erwachen widmen. So war ich gerade in der Phase zwischen Schlafen und Wachen, als ich Stimmen hörte. Nun denn, ich höre des Öfteren Stimmen, das kommt in einer WG nun mal so vor. Doch dann wurden die Stimmen massiver und vehementer, dass mein Aufwachen extrem beschleunigt wurde. So schwang ich meine Decke bei Seite und meine Beine aus dem Bett. Leichtfüßig wie eine Elfe wankte ich Richtung Küchen, wo das Gezeter auch nicht weniger wurde. Ein Blick auf die Uhr bestätigte mir, dass es für meine Mitbewohnerin Zeit für ihren ersten lebensnotwendigen Kaffee wäre. Wo war also das eigentliche Problem?
Als ich die Küche betrat, sah ich zwei Vollakademiker vor meiner Senseo mit Milchschäumer stehen. Sie beratschlagten, wie es nur Akademiker können, wenn sie gerade so richtig keine Ahnung haben. Es wurden Teile hochgehalten und eruiert, ob diese zur Maschine gehörten und wenn, an welche Stelle. Es wurden nicht alle Ersatzteile korrekt zugeordnet, so konnte es auch nichts mit der Maschine geben. Souverän drückte sie mir die ganzen Einzelteile in die Hand, damit ich die Misere einem glücklichen Ende zuführen möge. Ein kurzer Blick und schon fügten sich die Teile, wie bei einem allzeit beliebten Videospiel die farbigen Klötzchen, zusammen. Noch ein Klick, und die Kaffeemaschine war zum Kaffeekochen bereit.
Alsbald saßen wir alle äußerst zufrieden mit einer dampfenden Tasse gefüllet mit herrlichstem Kaffee im Sommerwohnzimmer.