In die WG brachte ich quasi ein Auto ein, das wir gemeinsam, natürlich auch unabhängig von einander, nutzen. So war meine Mitbewohnerin am Vortage mit besagtem Fahrzeug unterwegs und sie hatte es am Straßenrand, da wir nicht über einen Stellplatz in der Tiefgarage der Genossenschaft verfügen, abgestellt. Straßenrand ist genau mein Stichwort. So ist meine Mitbewohnerin eine sichere Fahrerin, jedoch das Einparken des Gefährts und dann wohl möglich noch rückwärts, wie wir es vormals in der Fahrschule lernten, ist nicht wirklich ihr Ding. Sie bevorzugt dementsprechend Parkplätze, in die sie mit Leichtigkeit vorwärts hineinfahren kann. In der Randzone zur Innenstadt sind solche Plätze von Natur aus eher selten und somit gestaltet sich die Suche oft als mühsam. Nun denn, bis dato ist es ihr immer gelungen, den fahrbaren Untersatz vortrefflich abzustellen. So weit so gut, oder aber auch so schlecht.
Wir saßen wie immer unseren morgendlichen Kaffee genießend auf dem Balkon. Der Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich nun in Bälde zu meinem Termin aufbrechen sollte. Fehlte mir nur noch die Information, wo denn mein Auto sei.
„Wo hast du denn gestern geparkt?“, fragte ich meine Mitbewohnerin.
Sie schaute mich an, als wollte sie sagen, dass sie das Auto nicht genutzt habe, doch dann schien sie zu überlegen. Dann formten sich Worte in ihrem Hirn, die sich mit einer Zeigerichtung ihrer Hand den Weg in die Hörbarkeit bahnten.
„Vor der Tür“, meinte sie dann und zeigte vom Balkon aus Richtung Seitenstraße. Somit hatte ich zwei Standorte in absolut entgegengesetzter Richtung.
„Wo genau“, präzisierte ich meine Frage. Sie überlegte erneute, etwas, das ihr zu so früher Stunde wahrlich nicht leicht fiel.
„Ich glaube“, sagte sie mit bedacht, „es müsste dort stehen.“ Sie zeigte vage in eine Richtung. Und tatsächlich, Form und Farbe passten, vermutlich auch der Schlüssel.