Vor einiger Zeit berichtete ich bereits vom modernen Faschismus im Allgemeinen und dem spanischen im speziellen. Meine Mitbewohnerin besuchte mal wieder Personen in Spanien. Diesmal wurde ihr ein umfassendes Kulturprogramm zuteil. Nicht nur noch mehr korrekte politische Bildung, sondern auch Einblicke in die Zusammenhänge, die ein Außenstehender sonst nie verstünde. So skandiert der Führer der Vox-Partei Herr Señor Abascal quasi Pistolen für alle, vor allem für die Mitglieder seiner Partei, da diese ja politisch verfolgt würden. An dieser Stelle stutzte ich. War dem so? So versicherte mir meine Mitbewohnerin glaubhaft, dass Spanien von Venezuela aufgekauft worden wäre und die sozialistische Regierung nur zum Schein bestünde. Unweigerlich musste ich an unsere Reichsbürger denken, die die BRD auch für eine GmbH hielten, aber das ist eine andere Geschichte.
Venezuela hat ja bekanntlich eine sozialistische Regierung, Spanien übrigens auch, die Sozialisten sind links, genau wie die Kommunisten, somit sind die Sozialisten auch Kommunisten. Der Logik konnte ich zwar nicht folgen, aber es sei hier erwähnt.
Nun fuhr meine Mitbewohnerin ins Heimatdorf ihrer Bekannten, um dort weitere Mitglieder bereits erwähnter Partei zu treffen. Einer davon hatte sein Haus in eine Festung verwandelt und ganz Patriot mit spanischen Flaggen geschmückt. Immer wieder forderte er für sich das Recht, sein Haus vor jeglichen Übeltätern verteidigen zu dürfen, notfalls auch unter Verwendung von Schusswaffen. Auf die berechtigte Frage, wer denn diese Übeltäter wären, erklärte er ohne zu zögern, dass die Kommunisten doch alle Bürger, vor allem jedoch die Anhänger der Vox-Partei enteignen wollten, um in die nun freigewordenen Häuser Flüchtlinge unterzubringen. Erstaunt vernahm sie die Ausführung und konnte erst gar nichts sagen. Irgendwann entfleuchte ihr ein emotionsloses „Aha!“.
Was soll ich sagen, sie gilt nun als Kommunistin und als Feindin der korrekten Ordnung.