„Das tue ich gerne. Ihr werdet noch viele, grosse Taten vollbringen und das Omniversum, wie prophezeit, in das neue Zeitalter führen! Habt ihr sonst noch ein Anliegen, ich werde euch helfen, wenn ich kann.“ Die Freunde überlegten.
Dann meinte Pia: „Ja, etwas wäre da noch. Wir müssen die drei Ritter aufspüren, um ihnen das Medaillon der vier Naturgewalten wieder abzujagen. Aurelia die Kristallfrau sagte uns, dass sie sonst das Medaillon missbrauchen könnten, um ihre Macht zu vermehren. Aurelia sprach ausserdem von einem Schwarzem Obelisken, dem bösen Gegenstück zu ihr, welcher den Rittern vermutlich helfen wird, wenn sie mit dem Medaillon zu ihm gehen und ihnen die Tore in alle Welten öffnen. Hast du vielleicht eine Ahnung, wo wir den Obelisken finden können?“
„Der Schwarze Obelisk?“ rief die Sonnenfee entsetzt aus. „Welch eine schreckliche Kreatur!“
„Dennoch müssen wir ihn finden, am besten noch, bevor es die Ritter tun, damit wir ihn zerstören können.“
„Ihr wollt ihn zerstören? Das ist aber sehr gefährlich. Der böse Geist, welcher im Obelisken wohnt, könnte Besitz, von einem von euch ergreifen.“
„Das Risiko müssen wir wohl eingehen,“ sprach Malek. „Kannst du uns vielleicht irgendeinen Rat dazu geben?“
„Leider weiss ich selbst nur sehr wenig über dieses… Ding, nur dass es sehr gefährlich ist. Ich weiss gar nicht, ob man es überhaupt irgendwie zerstören kann. Der Obelisk ist überhaupt sehr schwer zu finden. Auch durch die Sphärenwanderung ist er kaum zu erreichen.“
Die Freunde schauten die Fee erschrocken an. „Das darf doch wohl nicht wahr sein!“ schimpfte Benjamin „und was sollen wir jetzt machen?“
„Ihr dürft nicht verzagen. Es hat schon seine Richtigkeit, dass der Schwarze Obelisk so schwer zu erreichen ist. Er befindet sich sozusagen in einem Gefängnis, das die Geister der hohen Himmel, einst für ihn erschufen. Sie bannten den bösen Geist Obislav damals nicht nur in diesem Obelisken, sondern erschufen, eigens für ihn, eine kleine Welt, die zwischen den Welten liegt. Diese Sphäre versiegelten sie zusätzlich mit einer Tür, zu welcher es nur zwei Schlüssel gibt. Die beiden Schlüssel wurden in die Obhut, zweier besonders hochentwickelter Seelen gegeben, welche sie auch lange gewissenhaft verwahrten. Doch dann bei einer der grossen Schlachten, zwischen den Mächten der Finsternis und denen des Lichts, ging der eine Schlüssel verloren. Niemand fand bisher heraus, wo er sich befindet. Man vermutete lange, dass er in die Hände des Herrn der Finsternis geraten war. Doch da seither niemals mehr ein Versuch unternommen worden ist, Obislav aus seinem Gefängnis zu befreien, ist davon auszugehen, dass er irgendwo anders sein muss.
„Was ist mit dem anderen Schlüssel?“
„Dieser befindet sich wohl noch immer in der Hand jenes hohen Geistes, dem er einst anvertraut worden war.“
„Und du weisst nicht zufällig, was für ein Geist das genau ist?“ wollte Ben wissen. „Nein, dieses Wissen bleibt auch mir verborgen. Es gibt nur eine winzige Handvoll Eingeweihte und ich gehöre leider nicht dazu.“
„Schade! Kannst du uns zu dem verlorenen Schlüssel vielleicht irgendeinen Anhaltspunkt geben?“
„Nein, leider nicht!“
„Nun… dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als uns erneut auf die Suche zu begeben. Es ist zumindest beruhigend, dass es auch den drei bösen Rittern, sicher nicht leicht fallen wird, Obislav zu finden. Das verschafft uns etwas Zeit. Jedenfalls herzlichen Dank liebe Fee, dass du einmal mehr dein Wissen mit uns geteilt hast.“
„Immer wieder gern! Folgt nur weiter euren Herzen und denkt daran, dass das Licht der Sonnengeister stets über euch scheinen wird. Viel Glück und auf Wiedersehen!“
„Auf Wiedersehen!“ riefen die Gefährten und gleich darauf war die Fee wieder verschwunden.
Die Freunde blieben noch einen Moment lang schweigend stehen und dachten über all das nach, was sie vernommen hatten.
„Dass die Grotte des heiligen Feuers verschlossen wurde, ist sehr traurig,“ meinte Manuel. „Was wohl, mag dazu geführt haben, dass es so weit kam?“
„Die Fee sagte, die Schwingung des Omniversums habe sich verändert. Vielleicht, weil immer weniger Geschöpfe den Zugang zu ihrer inneren Grotte der göttlichen Liebe finden,“ (dieser Satz wurde inspiriert von durgalal einer meiner liebsten und treuesten Leserinnen. Danke!) überlegte Pia.
„Ja, das könnte gut sein,“ pflichtete Malek ihr bei. „Nun… eines Tages werden wir es hoffentlich herausfinden. Zuerst aber, warten noch andere Aufgaben auf uns. Es wird Zeit, dass wir die Feuerblumen endlich nach Hause und zu den Kranken bringen und dann überlegen wir, was wir als nächstes tun.“
„Einer oder sogar beide der besonderen Schlüssel zu finden, wird auf jeden Fall nicht einfach, sein“ sprach Ben, während sie sich auf den Rückweg machten. „Es ist ähnlich wie mit den vier Teilen des Medaillons damals, nur noch eine Stufe schwieriger, da es nur zwei dieser Schlüssel gibt, von welchen kaum jemand weiss, wo sie sich befinden.“
„Wir dürfen das Vertrauen einfach nicht verlieren,“ sprach Manuel. „Wenn es uns bestimmt ist, werden wir den oder die Schlüssel finden. Aber vielleicht können wir ja auch das Medaillon wieder an uns bringen, dann kann Obislav von mir aus, in seinem Gefängnis verrotten.“
„Ich weiss allerdings nicht, ob sich diese Ritter das Medaillon so einfach abjagen lassen. Sie haben eine unglaubliche Macht.“
„Wir finden schon einen Weg!“ meinte Malek. „Wir haben noch immer einen Weg gefunden. Lassen wir uns nicht verrückt machen! Da hinten ist gleich das Sphärentor.
Wir machen einen kurzen Abstecher in mein Schloss und verbringen die Nacht dort. Dann kehren wir zurück ins Juwelenreich und bringen ein paar der Blumen und Pollen dorthin. Danach geht's sogleich ins Kristallreich, um Hungoloz zu helfen.“
Und so geschah es dann auch!