Die Shui Hui (chinesisch 水虺), auch Shui Yuen ist eine Wasserschlangenartige Kreatur der chinesischen Mythologie. Wenn sie ein Alter von fünfhundert Jahren erreicht, verwandelt er sich in einen Jiāolóng. Was die Shui Hui zu einer Larvenform der Lóngdrachen macht.
Etymologie
Der Name Shui Hui, 水虺, setzt sich aus den Zeichen für Wasser 水 und Giftschlange zusammen 虺, wird aber zusammengelesen auch als Wassereidechse interpretiert. Die Shui Hui in den wenigen Beschreibungen wird aber eher als schlangenartig betrachtet.
Merkmale
Die Shui Hui besitzt die Gestalt einer Schlange. Nur ihre Augen können verraten, dass sie ggf. einmal ein voll ausgebildeter Drache wird. Manche Quelle beschreiben die Augen als goldfarben. Die Pupille ist schlitzförmig.
Vorkommen
China, ggf. ganz Ostasien als Vorstufe aller Lóngdrachen. Sie besiedelt Gewässer aller Art.
Lebensweise
Metamorphose
Die Shui Hui verwandelt sich nach rund fünfhundert Jahren in einen Jiāolóng. Der Jiāolóng verbringt gut 1000 Jahre in seiner Larvenphase und vollführt seine Metamorphose und somit die Lóngphase ihres Lebenszyklus eintritt und sie in die 3. Larvenphase Chilóng wechseln. Der Chilóng entwickelt sich, nach weiteren 500 Jahren zum Qui Lóng. Nach weiteren 1000 Jahren erreicht der Lóng sein erwachsenen Stadium, welches man Ying Lóng nennt.
Kulturelle Bedeutung
Mythologie
Aufgrund ihrer geringen Auffälligkeit als zukünftiger, voll entwickelter Lóngdrache, wird die Shui Hui nur in wenigen Texten erwähnt. In einer Legende ist eine Shui Hui namens Qiān yú gut befreundet mit Prinz Changqin. Sie trafen sich immer wieder auf einem Berg, wo die Shui Hui lebte. Obwohl Qiān yú schwach war, glaubte er fest daran, dass er anders sei, und eines Tages sich zum Yinglong entwickeln würde, der in den Himmel und die Erde eindringen könne. Wenn er dieses Ziel erreichen würde, so versprachen es sich der Prinz und die Shui Hui, dann würde der Prinz neben dem Horn des Drachen sitzen (also auf dessen Kopf). Dann würde auch der Prinz ebenfalls in den Himmel und auf die Erde getragen werden, auf dem Wind reiten und zwischen Bergen und Flüssen reisen.
Tausende Jahre nachdem Kaiser Fuxi mit allen möglichen Dingen in der Menschenwelt unzufrieden war und sein Volk, er zählte selber zu den Drachen, dazu veranlasste, die Menschenwelt zu verlassen und in den Himmel zu gehen, erregte das Wasserspiel eines schwarzen Drachen im Süden der Menschenwelt öffentlichen Unmut. Im Kampf mit dem schwarzen Drachen wurde Fuxi verwundet. Dieser schickte die unsterblichen Generäle, um ihn zu bestrafen. Der schwarze Drache floh in den Buzhou-Berg, um den Schutz von Yinglong Zhonggu (dem Sohn des Drachens mit Kerzen) zu suchen. Zhurong, der Gott des Feuers, Gonggong, der Gott des Wassers, und Prinz Changqin begaben sich auf Befehl von Fuxi zum Berg Buzhou.
Prinz Changqin ließ die Glocken und Trommeln erklingen und mit ihrem Klang den schwarzen Drachen einschlafen. Zhu Rong und Gonggong nutzten die Gelegenheit, um den schwarzen Drachen zu fangen.
Als Prinz Changqin jedoch die goldenen Pupillen des schwarzen Drachen sah, erkannte er, dass der schwarze Drache die Wasserschlange aus den Bergen und Flüssen der Vergangenheit war.
Für einen Moment stoppte sein Spiel, Zweifel und Unmut machten sich in ihm breit. Das Schweigen der Musik ließ den schwarzen Drachen erwachen und nun lieferte er sich einen Kampf mit Zhu Rong und Gonggong. In dem heillosen Durcheinander eines Machtkampfes kam es zum Einsturz des Buzhou-Berges, eine der acht Säulen, die den Himmel tragen. Beinah hätte diese Katastrophe, deren Verschulden dem Drachen Gonggong zugeschrieben wird, die Welt zerstört. Als die Welt gerettet wurde und die Säule mehr oder weniger repariert wurde, gingen Gonggong und Zhu Rong in den Abgrund im Osten des Bohai-Meeres und dachten tausend Jahre lang darüber nach, was sie getan hatten.
Kronprinz Changqin wurde zum Sterblichen degradiert. Seitdem ist das schwarze Drachenuntier nie wieder im himmlischen Reich gesehen oder erwähnt worden und es gibt weniger einen Unsterblichen, der gut Klaviermusik spielen kann.
Tausende Jahre später, als der schwarze Drache alt war, wusste er, dass er seine alte Heimatstadt vermisste, und verwandelte eigens einen Ort in Zuzhou im Ostchinesischen Meer in einen Berg, um dort seinen Lebensabend zu verbringen. Noch immer erinnerte sich der Drache an Prinz Changqin der schon längst Geschichte geworden war. Später kämpfte der Drache im Penglai-Krieg (mythologischen Berg bzw. Inselgruppe), wo er seine Kräfte so sehr verbrauchte, dass er nur wenige Tage später verstarb.
Taxonomische Stellung
Die Shui Hui kann nach einer Lebenszeit von 500 Jahren zu einem Kiao werden und über weitere Jahre und einen beherzten Sprung über das Drachentor zu einem Lóng-Drachen werden. Damit handelt sich um eine Larvenform der Lóng-Drachen und stellt im taxonomischen Stammbaum der Drachen keine eigenständige Art dar, aber einen Drachen - auch wenn der Mischwesen-Charakter in diesem Stadium noch nicht sichtbar erkenntlich ist.
Nachweise
- 水虺 https://baike.baidu.hk/item/%E6%B0%B4%E8%99%BA/7054651 Abgerufen am 12.07.2023
- 水虺是什么动物,古代传说生物(与水蛇相似/可修成应龙)https://m.tanmizhi.com/html/14618.html Abgerufen am 12.07.2023
- Visser, Marinus Willem de (1913), "§7 Kiao Lung (蛟龍)" (PDF), The Dragon in China and Japan, Amsterdam: J. Müller, p. 72 https://web.archive.org/web/20100119201804/http://fax.libs.uga.edu/GR830xD7xV8/1f/dragon_in_china_and_japan.pdf#page/n91/ Abgerufen am 17.06.2021