Der Rokugyo (jap. 鯥魚 (Kanji) ろくぎょく(Hiragana)), kurz Roku, ist ein Yōkai. Sein Name bedeutet so viel wie "Landfisch".
Etymologie
Der Name Rokugyo kommt von Roku, der japanischen Aussprache seines chinesischen Namens, und Gyo (Fisch). Das für Kreatur erfundene chinesische Schriftzeichen bedeutet "an Land lebender Fisch". Heute wird dieses Kanji als Mutsu gelesen und bezieht sich auf den Gnomenfisch (Scombrops boops). Interessanterweise ist der Hnomenfisch nach seiner Ähnlichkeit mit einer Kuh benannt; boops bedeutet "Kuhauge".
Die Existenz von Rokugyo ist in Sengaikyō (chinesisch: Shan Hai Jing; "Klassiker der Berge und Meere) dokumentiert, einer klassischen chinesischen geografischen Studie, welche als Quelle für eine große Anzahl von Yōkai dient.
Merkmale
Rokugyo besitzen einen zylindrischen, großen Fischkörper und nutzen ihre paarigen Bauch- und Afterflossen als Füße (in anderen Fassungen sind ihre Beine die einer Kuh). Der Kopf ist der einer Kuh oder eines Yaks, mit schwarzem Fell und Hörnern. Der Ruf des Fischwesens klingt einem Yak sehr ähnlich. Dem Rücken, im Bereich der Schulterblätter, entwächst ein paar Flügel, welches an Feldermausflügel erinnert. Mit diesen kann der Rokugyo auch aktiv fliegen. Der Schwanz ist der einer Schlange.
Vorkommen
Rokugyo stammen von einem Berg namens Taizan (柢山), der weit im Südosten Chinas liegt und dreihundert Meilen östlich des Berges Qiyang wird Berg Jieshan. Auf diesem Berg gibt es weder Bäume noch Pflanzen, dafür aber sehr viele schroffe Felsen. Es existieren dort zahlreiche Flüssen und Bächen mit großer Tiefe.
Leider ist der genaue Standort dieses Berges nicht mehr auffindbar.
Lebensweise
Verhalten
Rokugyo sind "im Winter tot und nur im Sommer lebendig", entweder erreichen die Rokugyo nur ein Alter von wenigen Monaten, oder aber was wahrscheinlicher erscheint, sie betreiben Winterschlaf in den kalten Monaten.
Kulturelle Bedeutung
Gefährlichkeit
Sie reagieren auf Menschen mit Drohverhalten. Todesfälle sind aber nicht dokumentiert.
Heilwirkung
Ihr Fleisch hat heilende Eigenschaften. Der Verzehr von Rokugyo-Fleisch soll infektiöse Tumore verhindern.
Taxonomische Stellung
Traditionell werden Rokugyo zu den Yōkai gezählt, hierbei handelt es sich aber nicht um eine taxonomische Gruppe, sondern eine formelle Einheit voller übernatürlicher Kreaturen und Phänomene, die in der japanischen Folklore vorkommen.
Rokugyo sind Chimären, als Mischwesen und ein Anteil dieser Kreatur ist der Schwanz einer Schlange, was den Rokugyo zu einem reptiloiden Mischwesen, und damit Drachen, macht. Innerhalb der Drachen dürfte der Rokugyo vermutlich in der Verwandtschaft von Meeresreptildrachen stehen. Anhand des Schlangenschwanzes scheint die Annahme, dass er zu den Toxicoferadrachen zählt, in denen Schlangendrachen und Schleichendrachen (damit gemeint Warandrachen) vereint sind. Dies begründet sich nicht nur durch den Schlangenschwanz, sondern auch auf dem Umstand, dass die Lóngdrachen meist ein Fisch-Stadium in ihrer Metamorphose besitzen.
Ebenso möglich ist die Verwandtschaft zu anderes Meeresreptiliendrachen, wie die Sauropterygiadrachen (Bei den Sauropterygia gab es auch Pflanzenfresser, wie Atopodentatus).
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Rokugyo mit anderen "Drachenfischen" in eine entsprechende Verwandtschaftsgruppe zu stellen.
Nachweise
- Yokai.com "Rokugyo" https://yokai.com/rokugyo/ Abgerufen am 16.05.2024
- http://www.cc.rim.or.jp/~toshino/Sengai/nanzan/rokugyo.htm Abgerufen am 16.05.2024