Der Hainu (jap. 羽犬 (Kanji) はいぬ (Hiragana)), ist ein Yōkai der japanischen Mythologie. Übersetzt bedeutet der Name so viel wie "Geflügelter Hund". Alternativ wird die Art auch als Buraribi oder Sayuribi bezeichnet.
Merkmale
Hainu sind geflügelte Hunde. Sie sind stark, schnell und wild.
Vorkommen
Hainu sind endemisch für Chikugo, Fukuoka in Japan. Dort bewohnen sie Wälder, Ebenen und Gebirge, einschließlich von Menschen bewohnter Gebiete.
Lebensweise
Ernährung
Hainu ernähren sich wie Wölfe karnivore.
Kulturelle Bedeutung
Gefährlichkeit
Hainu können für Menschen genauso bedrohlich sein wie Wölfe. Andererseits können gezähmte Hainu auch treue, liebevolle Haustiere sein.
Mythologie
Es gibt zwei gängige Versionen der Hainu-Legende – eine handelt von einem guten Hainu, die andere von einem bösen Hainu. Beide spielen im Frühjahr 1587, als die Armeen von Toyotomi Hideyoshi (jap. 豊臣 秀吉; genannt Taiko, * 17. März 1537 in Nakamura, Aichi-gun, Provinz Owari (heute Nakamura-ku, Nagoya); † 18. September 1598 auf der Burg Fushimi (heute in Fushimi-ku, Kyōto)) Kyūshū mit dem Ziel einnahmen, Japan zu vereinen.
In der Legende mit dem bösen Hainu wird berichtet, dass vor langer Zeit in der Provinz Chikugo ein geflügelter Hund auftauchte. Er war unglaublich wild. Er griff Reisende an, schlachtete Vieh und wurde von den Einheimischen sehr gefürchtet. Als Hideyoshi durch das Gebiet zog, wurde ihm der Weg von den Hainu versperrt. Hideyoshi und seine Armee mussten große Anstrengungen unternehmen, um das Tier zu bezwingen, aber schließlich wurde es getötet. Hideyoshi war von seiner Klugheit und Wildheit so beeindruckt, dass er das Monster begraben ließ und ihm zu Ehren einen Hügel errichtete.
In der Legende mit dem guten Hainu heißt es, dass Hideyoshi auf seinem Feldzug von einem fabelhaften geflügelten Hund begleitet wurde. Der Hainu flog am Himmel umher und folgte seinem Herrn. Hideyoshi verehrte den Hainu. Leider erkrankte das Tier auf der Durchreise durch Chikugo und starb. Hideyoshi war von Trauer überwältigt. Seine Gefolgsleute sahen die Trauer ihres Generals und konnten nicht tatenlos zusehen, also errichteten sie einen Grabhügel für den Hainu und begruben ihn dort.
Taxonomische Stellung
Traditionell werden Hainu zu den Yōkai gezählt, hierbei handelt es sich aber nicht um eine taxonomische Gruppe, sondern eine formelle Einheit voller übernatürlicher Kreaturen und Phänomene, die in der japanischen Folklore vorkommen. Auf den ersten Blick scheinen sie nicht den Drachen anzugehören, da sie aber die gefiederten Flügel eines Vogels besitzen, Vögel zu den Dinosauriern zählen und somit Reptilien darstellen, sind Hainu biologisch gesprochen den Drachen zugehörig. Auch wenn sie kulturell eher nicht als Drache angesehen werden würden. Innerhalb der Drachen gestaltet sich die Einordnung schwierig, vermutlich gehört der Hainu, aufgrund seiner Vogelflügel, zur Gruppe der Dinosaurierdrachen.
Nachweise
- Yokai.com: "Hainu" https://yokai.com/hainu/ Abgerufen am 24.06.2024
- 青柳健二 『全国の犬像をめぐる 忠犬物語45話』 青弓社、2017年。ISBN 978-4-7872-2071-4
- 『角川日本地名大辞典 40 福岡県』 角川書店、1988年。ISBN 4-04-001400-6
- 小佐々学監修 長崎文献社編 『義犬華丸ものがたり』長崎文献社、2016年。ISBN 978-4-88851-253-4
- 『日本大百科全書 18』 小学館、1995年。ISBN 4-09-526118-8
- 福田博道 『名犬のりれき書 あの犬たちはすごかった!』 中経出版、2003年。ISBN 4-8061-1894-X
- 『ふるさとの文化遺産 郷土資料事典40 福岡県』 ゼンリン、1998年。ISBN 4-7959-1097-9
- 吉田茂樹 『日本地名事典 コンパクト版』 新人物往来社、1991年。ISBN 4-404-01809-6