Der Indische Sumpfdrache ist ein Drache, erwähnt vom griechischen Sophisten Flavius Philostratos (* um 165/170; † zwischen 244 und 249) in seinem Werk "Leben des Apollonius von Tyana".
Merkmale
Der Indische Sumpfdrache erreicht eine Länge von 30 cubits, was eine Größe von 14 Metern bedeutet. Es handelt sich um eher faule und langsame Drachen, welche nur selten ihre Köpfe heben. Sie sind schwärzlich geschuppt, aber weniger stark geschuppt, als der Indische Bergdrache. Sie tragen keinen Kamm auf dem Kopf, Philostratus erwähnt unter diesen Drachen den griechischen Drachen von Nemea, der aber einen Kamm getragen hat. Wenn der Indische Sumpfdrache mit dem Drachen von Nemea vergleicht, werden kann, muss er ebenfalls keine Beine besitzen und schlangenartig erscheinen. Der Drache von Nemea ist jedoch auch giftig, was der Indische Sumpfdrache nicht seien soll.
Laut Plinius geht vom Indischen (Sumpf)drachen beständig Hitze aus.
Verbreitung
Der Indische Sumpfdrache ist in Indien auf die Sumpfgebiete beschränkt.
Lebensweise
Ernährung
Indische Sumpfdrachen sind Lauerjäger, welche Elefanten erbeuten, um diese zu fressen oder sich an ihrem Blut laben, um sich so kühlen.
Kulturelle Bedeutung
Wiederentdeckung im Mittelalter
1589 zitierte der Schweizer Arzt, Naturforscher, Altphilologe, Humanist, Polyhistor und Enzyklopädist Conrad Gessner (* 16. oder 26. März 1516 in Zürich; † 13. Dezember 1565 ebenda) in seinem Schlangenbuch viele der Beschreibungen aus Philostratos Werk und machte sie so im Europa der Neuzeit bekannt. Bei früheren Autoren des Mittelalters werden Philostratus Drachen noch nicht erwähnt.
Wissenschaftliche Erklärungsversuche
Die Beschreibungen des Indischen Sumpfdrachen erinnern an übertriebene Beschreibungen großer Krokodile, nur der Verweis auf den Drachen von Nemea scheint einen genaueren Bezug zu Schlangendrachen zu schließen. Daher ist es möglich, dass es sich hierbei um Beschreibungen von Riesenschlangen handelt.
Taxonomische Stellung
Der Indische Sumpfdrache ist vermutlich ein Schlangendrache und einer relativ basalen Abstammungslinie der Wyrme angehörig. Eine Verwandtschaft besteht vermutlich zum Drachen von Nemea, aber auch anderen Wyrmen.
Nachweise
- Bartholomaeus Anglicus (13. Jahrhundert), De proprietatibus rerum, Johann Koelhoff d. Ä. (1483), Digitalisat der Heinrich Heine Universität Düsseldorf https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/urn/urn:nbn:de:hbz:061:1-103346 Abgerufen am 06.02.2025
- Flavius Philostratos (220), Τὰ ἐς τὸν Τυανέα Ἀπολλώνιον, Englische Version: Life of Apollonius of Tyana http://mountainman.com.au/atyana25.html Abgerufen am 06.02.2025
- Gaius Plinius Secundus Maior (77), Naturalis historia https://www.livius.org/articles/person/pliny-the-elder/pliny-the-elder-natural-history/ Abgerufen am 06.02.2024
- Philip J. Senter, Uta Mattox, Eid. E. Haddad (2016), Snake to Monster: Conrad Gessner's Schlangenbuch and the Evolution of the Dragon in the Literature of Natural History, Journal of Folklore Research, Vol. 53, No. 1-4, https://web.archive.org/web/20240602184511/https://sci-hub.se/10.2979/jfolkrese.53.1-4.67 Abgerufen am 06.02.2025