Der Kōrai no bōzu (jap. 高麗の坊主 (Kanji) こうらいのぼうず (Hiragana)) ist ein Yōkai. Sein Name bedeutet so viel wie "Koreanischer Mönch".
Etymologie
Kōrai no bōzu werden in Kaikidan ekotoba erwähnt, einer Yōkai-Schriftrolle, die von einem anonymen Künstler in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gemalt wurde. Die Schriftrolle wurde also in einer Zeit geschaffen, wo das Bewusstsein und Interesse an den Ländern jenseits der Grenzen Japans zunahm. Diese Schriftrolle zeigt dreiunddreißig teilweise einzigartige Yōkai, von denen viele Namen haben, die mit fremden Ländern verbunden sind (wie bei Kōrai no Bōzu, die angeblich in Korea leben).
Merkmale
Kōrai no bōzu sind Kappa-ähnliche Monster. Sie besitzen eine blau gesprenkelte Haut, rosa Münder und einen gelben Panzer, welcher dem Panzer einer Schildkröte ähnelt. Der Kopf ist proportional groß und trägt Ohren. Die Finger und Zehen enden in langen, scharfen Krallen.
Die Stimme der Kōrai no bōzu ist schrill und mit dieser singen sie gerne Melodien. Dabei verlängern sie die letzten Silben jeder Phrase wie einen Gesang. Sind also auch fähig, die menschliche Sprache zu sprechen.
Kōrai no bōzu spielen auf runden, gitarrenähnlichen Instrumenten namens Gekkin.
Vorkommen
Die Art soll in Korea endemisch sein und verbringen viel Zeit im Wasser, aber auch Zeit über dem Wasser. Sind also eine amphibische Spezies. Andere Quellen geben an, dass die Yōkai in der Kaikidan ekotoba in Kyūshū zu verordnen wären.
Lebensweise
Über die Lebensweise ist nicht viel bekannt.
Kulturelle Bedeutung
Außerhalb der Kaikidan ekotoba finden die Kōrai no bōzu praktisch keine Erwähnung, es ist daher fraglich, wo genau sie kulturellen Einfluss hatten.
Taxonomische Stellung
Kōrai no bōzu zeigen Charakteristika von Schildkröten (Reptilien) und einen Hominoiden Körperbau (Säugetier) und stellen somit ein reptiloides Mischwesen dar. Sie sind also als Drachen zu bezeichnen, innerhalb der Drachen gehören sie den Schildkrötendrachen an und zählen zu der Gruppe der Schildkrötenkappa. Kōrai no bōzu gehören ihrer eigenen Gattung an, die in dieser Taxonomie vorerst Ohrenkappa (Kōrai no bōzu) genannt werden. Grund für diese separate Stellung ist das Vorhandensein von sichtbaren Ohrmuscheln und der schmale Schwanz, was sie klar von Eigentlichen Kappa differenziert, welche sehr wahrscheinlich die nächsten Verwandten seien dürften.
Nachweise
- Yokai.com "Kourainobouzu" https://yokai.com/kourainobouzu/ Abgerufen am 25.04.2024
- http://pinktentacle.com/2010/04/kaikidan-ekotoba-monster-scroll/ Abgerufen am 25.04.2024