Ich verstärkte meinen Griff um ihre Handgelenke und blockierte zeitgleich ihre Beine mit meinen ... Es war leicht, sie unter mir gefangen zu halten. Ich mochte zwar nicht sonderlich muskulös aussehen, aber ich hatte Kraft. Viel zu viel, als dass sie auch nur eine kleine Chance gehabt hätte. Ihr Körper bebte unter meinem und ... verdammt Weib! “Hör auf!”, knurrte ich, denn der Wein hatte meine innerliche Mauer spürbar zermürbt. Der Blick auf ihre wippenden Brüste sprach definitiv meine primitive Seite an – erregte mich. Verdammt! Das war der Wein! Nur der Wein! Ich stand ganz sicherlich nicht auf sie! Ja, ganz gewiss nicht! Gefühle waren gefährlich! Scheiße ... hör doch endlich auf zu zappeln!
Ich presste innerlich seufzend meinen Oberkörper auf ihren ... lag auf ihren weichen Brüsten. O Mann, ich konnte förmlich ihre blanke Haut durch den dünnen Stoff meines Hemdes spüren! Kurz überlegte ich noch, etwas zu sagen ... aber alles, was wohl meinen Mund verlassen würde, hätte sicherlich den Tepp eines anderen verwirklicht ... mein Armreif vibrierte ohnehin schon. Verflucht, aber loslassen konnte ich sie jetzt auch nicht ...
“Ihr seid alles nur Monster!”, schimpfte sie und biss mir sogar in den Unterarm. Überrascht starrte ich auf sie herab, denn sowas hätte ich ihr gar nicht zugetraut. Außerdem, was brachte ihr das, außer mich weiter anzumachen? Gegen mich zu kämpfen war einfach nur dumm, ich war schließlich der Wyttmann dieses Spiels. Eine mehr oder weniger neutrale Person, die kein bestimmtes Wettziel verfolgte. Ich durfte an keinen Langzeittepps teilnehmen oder selbst welche aufgeben sowie keine Wetten anderer manipulieren ... eigentlich war ich derjenige, der dieses Spiel am Laufen hielt, wenn man es genau nahm.
Mein Digitalarmband surrte erneut auf, vermutlich wegen des Bisses ... so ein Mist! Das verlief heute definitiv nicht nach Plan. Dann schnappte sie auch noch mal stärker nach, da ich nicht locker ließ oder irgendeine Reaktion darauf zeigte ... aber Weib, an mir wirst du dir die Zähne ausbeißen. War ja nicht so, als hätten dies nicht schon etliche zuvor versucht. Dennoch ... ich stand auf wildes unvorhersehbares Verhalten. Ich hatte sie ja erst für eine zurückhaltende Frau gehalten und ich irrte mich selten. Schon als sie mich mit dem Wasser überschüttete, hatte es fürchterlich in meinen Lenden gezogen. Alles, was ich nicht einschätzen konnte, reizte meinen Verstand. Bei Frauen ... auch noch meinen Körper ... verdammt!
“Verschwinde!”, brüllte sie mir erneut entgegen und nur zu gerne hätte ich ihr dafür einen Kuss auf die bebenden Lippen gesetzt. Verflucht! Was dachte ich da? Ruhe! Ich musste unbedingt Ruhe bewahren ... Du wirst nicht mein Fall werden, Dezeria! Dafür hatte ich schon an zu vielen Spielen teilgenommen – schon zu viel erlebt, als dass ausgerechnet deine zarte Stimme mich erreichen würde – dein Flehen etwas in mir auslösen würde. Du bist nur Fleisch. Ja, nur zwei Möpse und ein Arsch ... mehr bist du nicht!
Ich blieb also über ihr, gab keinen Zentimeter nach. Es dauerte, bis ihre wütenden Kampflaute verebbten und in Schluchzen überging. “Hör auf ... du ... du tust mir weh ...”, weinte sie schließlich und dann fiel es mir selbst auf. Ich hatte unbeabsichtigt meine Hände wie Schraubzwingen um ihre Gelenke versteift. Es grenzte schon an ein Wunder, dass ich ihr nichts gebrochen hatte. “Entschuldige”, sprach ich gefühlt atemlos und lockerte meinen Griff, sonst jedoch bewegte ich mich nicht. Ich blieb auf ihrem zitternden Körper und blickte ihr in die tränenverhangenen Augen. “Hast du dich jetzt genug abreagiert?”, fragte ich und ärgerte mich im selben Zuge, als mein Armband erneut vibrierte. “Ihr raubt mir echt die Nerven”, knurrte ich, als sie gerade ihren Mund öffnete, um wohl selbst etwas zu sagen. Aber es war mir jetzt echt scheiß egal!
Wütend ließ ich sie ganz los und stand auf, wodurch sie überraschend aufkeuchte. “I-ihr seid auch nicht a-anders als der Graf, oder?”, wimmerte sie und sah dabei mehr als nur verloren aus. Aber auch das war mir egal. Sollte mir egal sein! Und doch glitt mein Blick unweigerlich über ihre Haut ... Der kleine Kampf hatte sie ganz schön verausgabt im Gegensatz zu mir. Ihre Atmung ging viel zu hastig und Blut war überall auf ihrem Körper verschmiert. Ich musste ihre Schnittverletzungen unbedingt versorgen und auch die Scherben beseitigen ... nicht dass sie noch auf weitere dumme Ideen kam.
“Macht nur so weiter. Verletzt Euch ... zeigt Euren Körper ... den Rea gefällt sowas”, spottete ich, woraufhin sie sich schniefend von mir wegdrehte und sich zusammenrollte. Einen schönen Hintern hatte sie ja ... O Mann. Der Wein machte mich echt schwach. Ich schüttelte schnell diese unsinnigen Gedanken fort und rieb mir genervt über die Stirn ... ich bemerkte allerdings erst danach das Blut an meiner Hand ... Super! Zähneknirschend wandte ich mich ab und ging auf die glatte Wand gegenüber den hängenden Ketten zu. Als ich mich an eine ganz bestimmte Stelle stellte, erklang ein leises Klicken, dicht gefolgt von einem kurzen Zischen.
Die Wand trennte sich auf und gab den verborgenen Raum dahinter frei. “O Gott, was ist das?”, hörte ich Dezeria verängstigt fragen, aber ich hatte kein Bock mehr auf ihr Unwissen Rücksicht zu nehmen. “Seht Ihr doch, ein geheimer Raum”, erwiderte ich deswegen schroff und drehte mich nicht zu ihr um. Ich ging desinteressiert an den ganzen Tischen und Schränken voll von Ketten sowie Sexspielzeug vorbei, direkt zu einem übergroßen Waschbecken. In dem Spiegel darüber betrachtete ich mein Gesicht ... Blutverschmiert, außerdem hatte der ganze Wein auch seine Spuren hinterlassen. Ich sah irgendwie angetrunken und in diesem zerwühlten fleckigen Hemd ungepflegt aus ... vielleicht war mein Blick aber einfach nur getrübt. Seufzend hielt ich meine Hände unter den Hahn, der völlig automatisch warmes Wasser fließen ließ und wusch mich darinnen.
“Ahh!”, schrie Dezeria dann plötzlich, was mich besorgt herumdrehen ließ. Kurz entbrannte in mir der Gedanke, sie würde sich jetzt mit einer der Scherben versuchen das Leben zu nehmen. Ja, das Lachen meines Vaters konnte ich schon überdeutlich in meinen Ohren hallen hören. Zu meiner Erleichterung wollte sie nur lediglich aufstehen, um mehr zu sehen. Dummes Mädchen ...
“Mit den aufgeschnittenen Füßen solltet Ihr besser sitzen bleiben”, sprach ich sogleich und trocknete mich mit einem Handtuch ab. “Beantwortet doch meine Fragen! Das-das es ein Raum ist sehe ich doch selbst, aber ... wozu? Oder wie kann das sein? Da war doch gar keine Tür? Ahh tut das weh!”, fluchte sie zuletzt, da sie noch mal versuchte aufzustehen. O Mann. Innerlich schüttelte ich den Kopf und tippte dann auf mein Armband. Ich wischte durchs Displaymenü und tätigte einen Anruf. Es klingelte. “Ja? Was willst du?”, fragte Dagmara sofort auf der anderen Leitung, wie immer mit einer äußerst genervten Stimme. “Schick mir jemanden ins D221-Zimmer zum Putzen, sofort!”, sprach ich zu ihr über mein eingesetztes Implantat und wandte mich einem offenstehenden Regal zu.
“Wie? D22 ...? Wen meint Ihr?”, fragte Dezeria verwirrt, während Dagmara schlicht ein: “Wird erledigt” erwiderte. “Du hast fünf Minuten”, fügte ich noch hinzu und beendete das Gespräch. “Was soll denn das? Antworte! Was ist in fünf Minuten?”, sprach Dezeria nun deutlich nervöser sowie auch zorniger, aber das war mir egal. Ich nahm mir konzentriert eine Tinktur zur Wundheilung aus dem Fach sowie einen frischen Lappen, den ich auf einer Seite mit Wasser befeuchtete. Als ich mich ruckartig herum drehte, zuckte sie merklich zusammen. Die Angst stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben ...
“W-was ist denn los? Antwortet! Bitte! Was habt Ihr vor?!” Ihre Stimme wurde wieder lauter, während sie panisch auf die Dinge in meinen Händen starrte. Was denn? Dachte sie jetzt, ich würde sie betäuben oder was? “Denkt halt mal nach. So dumm könnt Ihr doch nicht sein ...”, erwiderte ich, da sie nun sogar auf dem Sofa vor mir zu flüchten versuchte. “Antwortet mir doch einfach! Was seid Ihr bloß für ein Mensch?!”, fauchte sie und fast hätte ich darüber laut gelacht. Sie war wirklich so dumm ... Worte waren bei dieser Frau wohl wirklich vergebens. Außerdem sahen ihre Bemühungen, Abstand zwischen uns zu halten, einfach nur albern aus. Sie konnte weder mit den Füßen richtig auftreten, noch sich vom Sofa mit ihren zerschnittenen Handflächen abstützen. Ich blieb ein paar Meter vor dem Möbelstück stehen und blickte sie einfach nur an. Beobachtete jede ihrer Regungen ... sie hatte offensichtlich Schmerzen, dennoch überwog die Angst vor mir, was dumm war. Was hatte ich schon getan? Gar nichts.
O Mann. Irgendwie störte es mich doch, dass sie solche Angst vor mir zeigte. Das kam sicherlich vom Wein ... “Könnt Ihr Euch bitte richtig hinsetzten, damit ich Eure Wunden versorgen kann?”, sprach ich also bemüht neutral, um sie zu beruhigen ... auch wenn es sicherlich nichts bringen würde. “Wa-warum? Was bringt das?! Tötet mich doch einfach, wenn ich schon niemals wieder frei sein kann ...”
Ich sah sie wortlos an. Der Umschwung von Wut und Angst zu Hoffnungslosigkeit und Resignation ging aber verdammt schnell bei ihr. Mein Armband vibrierte jedoch nicht, somit hatte mein Vater die Wette auf Willensbruch noch nicht gewonnen, aber dies konnte jetzt nicht mehr lange dauern. Sollte ich sie also lieber gleich töten? “Ist Euer Widerstand jetzt also versiegt, ja? War das alles, zu was Ihr imstande seid? Nun gut, der Graf wird eine willige Puppe nachher gerne in seinem Bett haben.” Wut blitzte in ihren Augen auf. Sehr gut, es gab also doch noch Feuer in ihr. Ich lächelte und wie auf Stichwort öffnete sich die Tür.
Die Bedienstete Johanna trat herein, sichtlich abgehetzt und schwer keuchend. Sie war zudem nackt und ihre helle Haut übersät von tiefroten Striemen. Dann hatte Richard also immer noch nicht genug davon sie zu bestrafen. Er hatte ihr nun sogar die Haare abrasiert ... vielleicht würde er ihr später auch noch was amputieren. Sie konnte mir schon fast leidtun, aber eben nur fast. Sie war längst gebrochen und damit wertlos – uninteressant. Richard hatte sogar die Nerven, sie letzte Nacht zu mir zu schicken. Tz, als ob ich mit so etwas da schlafen würde. Ja, sie traute sich ja nicht einmal mehr, mir ins Gesicht zu sehen. Sie hielt ihren Blick krampfhaft gesenkt und begann auch sofort die Sauerei zu ihren Füßen sauber zu machen. In meinen Augen war sie ein Nichts ... ein Ding.
Dezeria allerdings brachte ihr Anblick sichtlich aus der Fassung. Ja, dass diese Frau nur ihretwegen dies alles ertragen musste, behielt ich wohl besser für mich. Ich nutzte allerdings ihren Schock, um mich vor ihr nieder zu hocken. Das Fläschchen und das Tuch platzierte ich neben ihr. Sie realisierte mich aber erst, als ich nach ihren zitternden Händen griff, welche auf ihrem Schoß ruhten. “Nein!”, schrie sie sofort panisch auf, was mich zum Seufzen brachte. Gut ... ich konnte auch anders.
“Wenn Ihr nicht auch so enden wollt, haltet jetzt still!”, donnerte ich ihr entgegen, aber sie hob nur weiter die Hände, um meiner Berührung zu entgehen. Also bitte, musste es wirklich so laufen? Mit einem Lächeln griff ich also stattdessen nach ihren Beinen und spreizte diese. Sie kreischte sofort mädchenhaft und empört los, aber das kümmerte mich nicht. So schnell konnte sie gar nicht reagieren, da hatte ich mich schon zwischen ihre Schenkel empor geschoben und ihren Oberkörper zurück in die Lehne gedrückt. Ihre Handgelenke erneut einzufangen war ein Kinderspiel. Ihre Gegenwehr einfach nur armselig. Warum versuchte sie es überhaupt noch? Hatte die Frau etwa schon vergessen, wer hier der Stärkere war?