⊶Hekas Sicht⊷
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Das Implementieren war anstrengend, aber gleichsam unendlich befreiend.
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Elektrizität tanzte in mir. Liebkoste meine Seele.
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Ich fühlte es. Stück für Stück.
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Wie lange war es her?
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Meine Essenz hatte mich vermisst.
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Das Warten war vorbei.
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Mit jedem neuen Bereich, den mein Geist eroberte, wurde ich stärker.
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Mein Wesen erfüllte jede Zelle dieser Puppe – meiner künstlichen Hülle.
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Ich erwachte.
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Vollständig. Das Vernetzen mit meinem Körper war abgeschlossen, was mich einerseits erfreute und mir andererseits mein unumstößliches Versagen aufzeigte. Verloren. Ich hatte das Spiel verloren. Erneut.
“Das ist doch nicht normal! Was hat er mit dir gemacht?!” Reznicks Stimme. Eindeutig. Er war aufgebracht.
“Jetzt reg dich ab.” Johanna. Sie klang genervt.
“Daran hat er keine Schuld und so schlimm ist es ja auch nicht. Das konnte ich wohl schon immer und es fühlt sich herrlich an.”
“Schon immer? Du konntest deinen Körper schon immer zum Brennen bringen? Bin ich der Einzige, der das irgendwie seltsam findet? Du bist ein Mensch! Ich hatte dein Blut untersucht und es war normal gewesen! Ich kenne sowas nur von modifizierten ... Puppen.”
“Quatsch, ich bin doch keine Maschine oder so. Ich habe zwar noch keine richtige Erklärung dafür, aber um mich geht es hier jetzt auch nicht. Wieso ist deine Hose voller Blut? Auch der Boden und bei der CeKyde ist alles voll. Was ist passiert? Hm? Reznick?”
“Bleib ja, wo du bist!” Seine Stimme klang brüchig. Ich öffnete die Augen und drehte langsam den Kopf – sah, wie Johanna zu ihm schritt. Reznick war nervös. Seine ganze Körperhaltung wirkte verkrampft.
“Komm nicht näher!”, brüllte er und ließ eine silberne Klinge aus seinem Unterarm schnellen. “Ich schwöre, ich mach jeden kalt, der mich anrühren sollte! Du bist sicherlich auch nur hier, um mich zu manipulieren!” Er hielt die Waffe drohend in Johannas Richtung, die daraufhin stehen blieb.
“Bei den Göttern, Reznick, was ist denn los?” Sie hob beschwichtigend die Hände.
“Du wirst ihr nichts antun!” Zerian mischte sich ein – hetzte nach vorne und das war dann auch der Moment, wo ich mich erhob. Ich wollte nicht, dass diese Situation noch weiter eskalierte.
Ich jagte einen kleinen gezackten Blitz zwischen ihnen hindurch, der zwar lautlos war, mir aber sofort sämtliche Aufmerksamkeit einbrachte. “Beruhigt euch. Bitte.” Ich lächelte freundlich und bemühte mich auch sonst, um eine entspannte Haltung. Mein Blitz sollte nicht als Angriff aufgefasst werden. Keiner sollte sich meinetwegen fürchten.
Leider klappte es nicht wirklich gut. Johanna und Zerian betrachteten mich misstrauisch. Sie waren angespannt und definitiv bereit, mich jederzeit anzugreifen. Reznick lenkte sogar die Spitze seiner Klinge zu mir und bedachte mich mit einem verachtenden Blick. Unsicherheit und Angst konnte ich deutlich in ihm erkennen, auch wenn er diese unter jeder Menge Wut verbarg. Wut, die ich nur allzu gut nachvollziehen konnte.
“Bitte entschuldigt, falls ich euch erschreckt habe. Ich wollte nur nicht, dass ihr euch gegenseitig verletzt. Ich möchte gerne sachlich und vor allem in Ruhe mit euch reden. Euch über das Kommende informieren und auch welche Optionen uns bleiben. Also. Reznick, steckst du bitte deine Waffe weg?” Er runzelte die Stirn, nickte jedoch anschließend und ließ die Waffe verschwinden. Seine Körpersprache blieb jedoch ablehnend. Er verschränkte die Arme vor seiner bloßen Brust. Bei Johanna und Zerian verhielt es sich ähnlich. Ihr aller Vertrauen zurückzugewinnen, würde schwer werden. Aber davon ließ ich mich nicht unterkriegen. Ich lächelte weiter.
“Spar dir dein dummes Grinsen, ich will endlich wissen, was du mit meinem Vater zu tun hast!”, knurrte Reznick ungeduldig, während er sich an einem Bedienpult anlehnte. Die anderen dabei auch keine Sekunde aus den Augen lassend. Um ihn machte ich mir aktuell die meisten Sorgen. Ein verirrter Teil von mir hatte ihm bereits höchst sensible Daten gegeben. Das hätte nicht passieren dürfen. Ich konnte mich nicht entsinnen, wann so etwas jemals vorgekommen war. Aber in diesem Spielzyklus entsprach auch nichts der Norm.
“Natürlich. Ich weiß, es ist alles ganz schön unglücklich verlaufen und dafür möchte ich mich entschuldigen. Hier die Fakten: Dein Vater, Re’Nya’Ca Fyl. Leopold Weckmelan, weiß bereits, wo wir sind. Er wird automatisch über meinen Standort informiert, sobald ich in diesem Körper stecke. Er wird uns abholen. Uns, Reznick. Dich und mich. Er wird mit dir reden wollen – so wie er das immer tut. Danach werden deine Erinnerungen gelöscht und es beginnt ein neues Spiel.” Innerlich atmete ich tief durch. Ich hatte es geschafft – hatte diese belastende Wahrheit ohne einen Ausbruch von Gefühlen vorgetragen. Reznick würde mein Bedauern garantiert falsch auffassen und sich verhöhnt vorkommen. Wobei sein irritierter Gesichtsausdruck und diese versteifte Haltung, die er nun eingenommen hatte, auch kein gutes Zeichen war. Er musste das erst einmal verdauen. Wer würde das nicht. Diese Zeit wollte ich jedoch nutzen, um gleich noch ein ähnlich schwerwiegendes Thema anzusprechen.
“Was dich angeht, Zerian.” Mein Blick schweifte zu ihm. Wütend ballte ich die Fäuste. Aggressive Spannung rauschte deutlich in mir. Ich brauchte ein paar Sekunden, um mich wieder zu fangen. Es war nie klug, im Zorn zu sprechen.
“Über deine Zukunft kann ich hingegen nur Vermutungen anstellen. Die Rea haben dich ohne Zweifel gesehen. Ich weiß dabei nicht einmal, warum du nach so vielen Jahrhunderten überhaupt aufgetaucht bist. Das war äußerst dumm. Für dich und auch für Lerânde. Ich weiß nicht, ob ich euch vor dem Verschlingen bewahren kann.” Und ob ich das überhaupt wollte, stand auf einem ganz anderen Blatt. Ihnen würden ein paar meiner Erfahrungen bestimmt guttun. Wobei. Nein. Niemand sollte so etwas durchmachen müssen.
Als Nächstes war Johanna dran. Sie wohlauf zu sehen erfreute mich wirklich. Das einzig Positive, was ich in diesem Spiel erreicht hatte. In ihr steckte das letzte Überbleibsel von Mylagie. Mehr war von ihm nicht übrig geblieben.
“Bei dir, Johanna, konnte ich erzielen, dass du aus dem Hause der Aschengard raus kommst. Es war unerwartet schwer, deinen Vater für die Teilnahme an dem Oswelat zu überreden. Ich bin froh, dass es funktioniert hat. Du stehst ab jetzt unter dem Schutz des Hauses Weckmelan. Du hast nichts mehr zu befürchten. Bitte unterlasse es jedoch zukünftig, das Feuer zu benutzen. Bisher sind wir vor aller Augen geschützt und auch dein Wirken in Rotterval hat niemand gesehen. Das muss auch unbedingt so bleiben. Eigentlich sind in diesem Zusammenhang die übrigen Menschen auf dem Schiff potentielle Gefahrenquellen. Es wäre besser, wenn du dich von ihnen trennen würdest.”
Sie runzelte die Stirn und Zerian sah auch so aus, als hätte er kein Wort verstanden. Von Reznick ganz zu schweigen. Er schien mittlerweile richtig durch mich durch zu starren. Hätte ich vielleicht meine Sätze anders formulieren müssen? Eine andere Ausdrucksweise wählen sollen? Weichere Betonung?
“Was zum Teufel war das?”, fragte Johanna und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Mit der übergroßen weiß-gelben Kleidung am Leibe sah sie irgendwie noch kleiner aus als sonst. Geradezu niedlich.
“Kannst du deine Frage präzisieren? Es war von mir lediglich eine erste kurze Zusammenfassung. Ich kann jedes Thema gerne näher erläutern.”
“Ähm, ja. Das ... Angefangen bei Reznick! Du hast was von seinen Erinnerungen löschen gesagt, oder? Und dass er danach an einem neuen Spiel teilnehmen muss ... was einfach nur krank ist. Bei mir dann wiederum, dass ich bei diesem Hause Weckmelan sicher sein soll. Das kann doch nicht dein Ernst sein! Wenn der Herzog von Weckmelan mit seinem eigenen Sohn derart abartig umgeht, wie kann dann irgendwer dort sicher sein? Reznick ist sein Sklave ... Was sind wir dann, hm? Niemand von uns wird dorthin mitgehen!”
Ich seufzte innerlich. “Das wird unvermeidbar sein. Hier könnt ihr nicht bleiben. Von was wollt ihr euch langfristig ernähren? Wenn ihr vorerst nicht im Hause Weckmelan unterkommt, wird euch irgendwann ein anderer Rea einsammeln. Dann werde ich euch allerdings nicht beschützen können.”
“Ich glaube dir kein Wort! Und vor den Rea habe ich keine Angst. Zur Not kämpfen wir eben gegen sie! Ich lasse nicht zu, dass irgendwem etwas passiert! Oder, Reznick?” Ihr Blick ging zu ihm. “Keiner von uns geht zu deinem Vater, also du natürlich auch nicht! Ich kann kämpfen und Zerian auch! Das schaffen wir schon, oder?”
Ich lächelte sie an. Da sprach eindeutig Mylagie aus ihr. Er war immer voller Tatendrang gewesen. Beschützerisch durch und durch. Meine Freude darüber fiel allerdings in sich zusammen, als ich Zerian betrachtete. Er stand entschlossen neben Johanna und versicherte ihr mit zärtlichen Berührungen seine Zustimmung. So eine elende Heuchelei! Es brannte mir auf der Zunge, ihn als Feigling zu betiteln. Er würde nicht kämpfen. Das hatte er schließlich damals auch nicht.
Spannung huschte durch mein Innerstes und brachte die Elektronik der Puppe zum Knistern. Mist! Schnell zügelte ich meine Wut. Ein Gefühlsausbruch meinerseits wäre aktuell zu gefährlich und wenig hilfreich. Außerdem konnte Zerian nicht wirklich etwas dafür. Es lag nicht in seiner Natur und selbst sein Eingreifen hätte damals nichts verändert. Warum also ärgerte ich mich so darüber?
“Hallo? Reznick? Hörst du mir überhaupt zu? Jetzt sag halt auch mal was! Du kennst dich doch viel besser als ich in diesen ganzen Rea-Dingen aus. Dir fällt sicherlich ein Plan ein, wie wir sie schlagen können.”
“Johanna, bitte. Ein Kampf ist keine Option. Du hast mir bereits mehrfach bedingungslos vertraut. Warum jetzt nicht? Weil ich nun diese CeKyde als Hülle habe? Sei versichert, dass sich meine Persönlichkeit nicht verändert hat.” Ich lächelte freundlich.
“Was? ... Heka?” Sie runzelte die Stirn und neigte leicht den Kopf. “Bist du wirklich Heka und nicht mehr diese komische KI?” Unsicher ging ihr Blick erneut zu Reznick, der immer noch keine sichtbare Reaktion zeigte.
“Ja. Ich bin Heka. Die andere KI zuvor war ein alter fehlerhafter Teil meiner Programmierung im Bereich der Systemanalyse. Sei versichert, dass dies nicht wieder vorkommen wird.”
“Ich glaube dir nicht, dass du Heka bist. Das kann ja jeder einfach so behaupten. Du sprichst nicht so wie sie und bist auch sonst irgendwie kalt und distanziert. Heka war vollkommen anders.”
“Deine Skepsis kann ich nachvollziehen. Ich war vorher mehr emotional. Das bin ich immer noch, aber kann es dir aktuell nicht zeigen. Es wäre gefährlich, wenn ich zu viel davon zulassen würde. Ich muss mich erst an meinen Körper gewöhnen. Jedenfalls wenn man das hier so bezeichnen kann.” Ich deutete grob auf alles an mir. “Dennoch. Ich bin ich. Und ich passe auf euch auf. Ihr seid meine Familie.”
Johanna schnaubte und behielt weiterhin den skeptischen Gesichtsausdruck bei. “Familie? Und das mit Reznick? Du lässt zu, dass man seine Erinnerungen manipuliert? Sein Vater ihn wie einen Sklaven behandelt? Das ergibt doch keinerlei Sinn. Wenn du das alles schon von Anfang an eingefädelt und geplant hast ... Wir wären beim Absturz fast gestorben! Nein vorher schon ... Zerian hat man gefoltert und beinahe umgebracht, gehörte das auch noch zu deinem Spiel? Später im Anwesen wollte man ihn verkaufen und mich ... Richard wollte mich quälen und Reznick hat man im Folterzimmer sicherlich auch nicht mit Samthandschuhen angefasst!” Sie war aufgebracht. Ich konnte es verstehen, aber nichts daran ändern. Sie hatte recht. Und doch war es so einfach nicht.
“Ich kann das nicht entschuldigen. Aber–” Es ging schnell. Reznicks steinharte Faust traf mein Gesicht. Schmerzhaft. Jedoch keineswegs überraschend. Ich hatte den Schlag kommen sehen – hatte jede einzelne Muskelpartie seines Körpers arbeiten sehen, als er auf mich zu sprintete und ausholte. Es wäre mir ein Leichtes gewesen auszuweichen. Und doch ließ ich es geschehen. Diesen einen Gefühlsausbruch durfte er an mir ausleben.
“ICH BRING DICH UM!” Er stürzte sich auf mich. Die Wucht seines Hiebes hatte mich bereits zu Boden befördert. Nun hockte er voller Hass auf mir. Bereit, mich in meine Einzelteile zu zerlegen. Aber das würde schwer werden.
“Diese Hülle ist äußerst robust.” Ich lächelte ihn liebevoll an, während ich seinen nächsten Schlag mit einer Hand abfing.
“DU BIST TOT!” Er hob den anderen Arm und zwang eine silberne Klinge aus seinem Fleisch. Damit könnte er mir tatsächlich schaden, wenn ich es denn zu ließ. Was ich nicht tat. Stattdessen stieß ich ihn mit Leichtigkeit von mir, drückte ihn blitzschnell selbst zu Boden und verdrehte den Waffenarm auf seinem Rücken, damit er sich nicht mehr bewegen konnte. Das scharfe Metall weder für mich noch für ihn eine Gefahr darstellte.
“Du hattest diesen einen Schlag ...”, sprach ich bemüht Gelassen gegen seinen Hinterkopf, während er sich unter mir zu winden begann. “Mehr werde ich jedoch nicht zulassen.”
“HALT DIE KLAPPE!” Sein Atem ging stoßweise. Seine Muskeln kämpften. Vergeblich. Ich konnte ihn mühelos unten halten.
“Bitte, ich will dir nicht wehtun. Aber auch nicht von dir weiteren Schmerz erfahren. Von keinem von euch!” Ich hob den Blick und sah auf Johanna, die zweifelsohne herkommen wollte, um ihm zu helfen. Das musste ich verhindern. Es durfte nicht noch weiter eskalieren.
“Lass ihn los, andernfalls werde ich Feuer einsetzen!” Wie aufs Stichwort sprießten helle Stichflammen aus ihren Händen, welche mich sofort wehmütig werden ließen. Ich hatte Mylagie immer gemocht.
“Bitte, Johanna. Es ist genug. Ich werde ihm nichts antun. Er muss sich lediglich beruhigen, dann kommt er sofort frei.”
“Einen Scheiß werde ich! Lass. Mich. LOS! Ich werde dich in Stücke HACKEN!” Er verstärkte seine Gegenwehr. Stemmte sich mit aller Kraft gegen mich. Schrie und geiferte wild unter mir. Es stach tief in meiner Seele – tat weh, ihn so zu erleben. Ich hasste es.
“Reznick, hör jetzt auf! Durch die Zerstörung der Puppe werde ich sowieso nicht sterben. Verstehst du?” Mein Blick huschte zu Johanna und Zerian. “Versteht ihr?! Ich werde nur Schmerzen durch einen Kampf erleiden! Dieser Körper kann riechen und schmecken. Zwar nur in Zahlen, aber ich fühle alles um mich herum. Und ich habe bereits genug Leid gespürt! Ich lebe länger unter den Rea als ihr alle zusammen!” Dieses Thema regte mich unendlich auf. Elektrizität züngelte um mich herum. Ich konnte es nicht länger unterdrücken. Abrupt ließ ich Reznick los, als das zuckende Licht über seine Haut kroch. Es dürfte ihn zwar nicht verletzten, aber ich wollte kein Risiko eingehen.
“Alles in Ordnung?” Johanna wollte Reznick aufhelfen, der wiederum sofort nach ihr schlug. Nur Zerians schnelle Reaktion war es zu verdanken, dass er sie nicht zerteilte.
“Fass mich nicht an! Du bist genauso falsch wie alles andere!” Wutschnaubend richtete er seine Klinge abwechselnd auf jeden von uns. “Keiner von euch rührt mich AN!”
“Dafür wirst–” “Nein ... lass. Mir ist ja nichts passiert”, flüsterte Johanna und griff nach Zerians Arm – konnte ihn dadurch noch gerade so zurückhalten. Das Wasser wand sich bereits angriffslustig um seinen Körper. Er wollte Johanna tatsächlich beschützen. Interessant. Aber. So konnte es nicht weitergehen. Nachher brachten sie sich noch gegenseitig um.
Mit größter Mühe zwang ich alles von mir zu Ruhe und setzte wieder ein freundliches Lächeln auf. “Johanna? Zerian? Könnt ihr uns bitte für einen Moment alleine lassen? Also draußen warten? Ich will mit ihm alleine reden. Bitte. Es bringt doch nichts, wenn wir alle gegeneinander kämpfen.” Sie überlegte. Hoffentlich würde sie einlenken.
“Wir bleiben in Hörweite”, sagte sie schließlich, nachdem sie vergeblich gewartet hatte, dass Reznick dazu irgendeine Reaktion zeigte. Der ignorierte sie jedoch. Starrte allein mich wütend in Grund und Boden.
Verachtung. Hass. Abscheu. All das las ich überdeutlich in seinen Augen. Es war ungerecht, dass er mich damit bedachte. Belastete unangenehm meinen Geist. Wenn diese dämliche KI nicht ihren Mund aufgemacht hätte, gäbe es diese Auseinandersetzung jetzt nicht. Ich konnte doch überhaupt nichts für dieses scheußliche Spiel! Wollte es genauso wenig wie er. Aber es ging nun einmal nicht anders. Wir hatten beide keine Wahl.