“Kann ich bitte etwas zu trinken haben?”, fragte Johanna irgendwann und holte mich damit aus meinen düsteren Gedanken. Ich sah sie an und erkannte in ihren Augen, dass sie für sich eine Entscheidung getroffen hatte. Meine Worte vorerst akzeptieren würde – na ja wenig überraschend. Ich lächelte, um mich selbst zu beruhigen, und nickte ihr dann bemüht gelassen zu. Etwas zu trinken könnte ich jetzt auch gebrauchen. “Tee?”, fragte ich, ohne auf die diversen Geschmacksrichtungen einzugehen, welche ich besaß. Sie kannte sicherlich keine einzige davon, also warum sich diese unnötige Mühe machen?
“Ja und ... danke.” Das letzte Wort sagte sie so leise, dass viele es wohl überhört hätten, nicht aber ich. “Du brauchst dich nicht zu bedanken”, sprach ich schroff und holte zwei Tassen aus einem Hängeschrank. “Ich hatte zu keiner Zeit Mitleid mit dir. Ich handle stets so, wie es mir den meisten Nutzen bringt. Dass ich dich von Richard holte, war also rein zweckmäßig. Verstehst du? Du warst und bist nur Mittel zum Zweck, Johanna”, sagte ich so ruhig und emotionslos wie möglich. Ich wollte, dass sie verstand, dass ich nicht ihr Freund war. Dass ich auch nicht vorhatte, dieses Etwas zwischen uns, weiter auszubauen. Ich wollte sie eigentlich nicht einmal hier haben ... Dies hier war mein Zuhause. Meine Festung ...
“Danke”, hörte ich es erneut hinter mir und dann umarmte sie mich plötzlich. Ihre zierlichen Hände umfassten meinen Bauch und ihr Körper drückte sich eng an meinen Rücken. “Ich danke dir”, schniefte sie weiter leise in meine Jacke und ich konnte nichts anderes, als einfach steif stehenzubleiben. Das solltest du nicht tun, Johanna. Interpretiere da nicht mehr in mich hinein. Ich war nicht gut. Nicht gut für dich und auch nicht für Dezeria. Ja, egal wie sehr ich es mir auch einreden wollte – mir vorstellte, dass es ihr gut ginge – so waren die Fakten doch eindeutig. Es konnte nur mein Vater gewesen sein. Er allein besaß die Technik, um mir zu schaden. Niemand sonst hier. Er hatte sie meinetwegen geholt ... Und stellte gerade wer weiß was mit ihr an! Elender Bastard! Er würde sie qualvoll foltern. Verstümmeln. Und mir jede Sekunde davon unter die Nase reiben. Mir Aufnahmen aus jedem nur erdenklichen Winkel zukommen lassen. Dieser Gedanke zerfraß mich. Brannte wie Säure durch meine Adern! Machte mich wahnsinnig!
“Du willst diese Lücke nicht füllen”, sprach ich resignierend mehr zu mir selbst und blickte dabei auf die zwei Tassen vor mir auf dem Tresen. Hatte ich Lücke gesagt? Hatte ich mich etwa schon mit dem Verlust von Dezeria innerlich abgefunden? Nein. Oder? Ja ... Ich würde Dezeria verlieren, wenn mein Vater sie hatte. Selbst wenn ich alles tun würde, was er verlangte. Ich könnte vor ihm auf Knien betteln und er würde sie dennoch behalten. Musste er ja, wenn er mich kontrollieren wollte. Ewig ... und jeden Tag etwas mehr leidend ...
Knurrend löste ich Johannas Hände von mir und drehte mich herum. Ihre Berührungen waren zwar schön und auch jemanden an meiner Seite zu haben, aber ... “Du wirst diese Lücke nicht füllen, Johanna!”, sagte ich nun deutlich aggressiv, während ich sie grob an den Schultern packte. “Halt dich von mir fern! Das ist besser und vor allem gesünder für dich! Wenn ich Dezeria verlier–” Nein! Das konnte ich nicht aussprechen! Verdammt! Das durfte einfach nicht. Das durfte ...
Johanna küsste mich. Fest pressten sich ihre schmalen Lippen auf die meinen, was sämtliches Chaos in mir zum Verstummen brachte. Wirklich alles in mir. Ich weiß nicht, wie lange ich da einfach nur so dumm rumstand und mich von ihr küssen ließ, aber es fühlte sich zu gut an, als dass ich mich dagegen wehren konnte. Gut, weil es den Wahnsinn in mir zähmte. Gut, weil es mich davon abhielt, etwas schlagen zu wollen. Gut, weil es etwas anderes war als Schmerz. Aber. Was sollte das werden Weib? Wobei. Spielte das eine Rolle? Hatte es eine tiefere Bedeutung, dass ich mich von dir küssen ließ? Nein. Ich weiß nicht warum sich mein Körper so einfach von dir am Kragen hatte runterziehen lassen, aber es bedeutete nichts. Auch nicht, als ich dich rückwärts gegen die Sofalehne drückte und das Ganze noch intensivierte. Es war ...
Meine Hände wanderten immer hungriger über Kleidung, welche mich hartnäckig davon abhielt, deine Haut zu fühlen. Letztlich schloss ich einfach meine Augen und zerriss den lästigen Stoff. Ich wollte der Illusion erliegen, dass du es warst, Dezeria. Du warst hier. Du warst bei mir. Es war alles in Ordnung und genauso, wie es sein sollte. Das fühlte sich gut an. Deine nackte Haut unter meinen Fingern und meine Zunge in deinem Mund. Ich konnte nicht genug von dir bekommen! Wollte mehr! Dich verschlingen!
Schwer keuchend, riss ich dir die übrige Wäsche vom Leib und kleidete dich dafür in unzählige liebevolle Küsse. Ich leckte über deinen vernarbten Körper. Knetete wie in Trance deine kleinen Brüste und wusste, selbst ohne die Augen zu öffnen, dass das hier nicht du warst, Dezeria. Deine Haut besaß keine Narben und war auch deutlich weicher. Ebenso waren deine Brüste groß und wohlgeformt. Dein Geruch wild und süßlich.
Ich seufzte schwer bei dieser Erkenntnis und etwas in mir fühlte sich seltsamerweise betrogen. Es ist lächerlich. Ich weiß doch, dass du es nicht sein kannst, Dezeria. Von Anfang an. Du bist nicht hier – nur Johanna. Ja, sie allein ist es, die hier nackt vor mir lag wie eine Opfergabe. Ich hatte sie bereits soweit bedrängt, dass sie fast komplett über die Lehne gerutscht war. Ihr Kopf lag schon auf dem Sitzbereich, während ihre Hüfte genau auf der Kante thronte. Eine geradezu perfekte Position, um mit ihr zu spielen. Ja, ich stand zwischen ihren gespreizten Beinen und hatte freien Blick auf ihr Geschlecht.
Kurz lachte ich darüber abfällig auf, denn das war dumm, Johanna. Dieser lächerliche Versuch, dich mir anzubieten. Selbst ohne dir in die Augen zu sehen, wusste ich ganz genau, dass du mich nur testen wolltest. Ich spürte es an meinen Händen, als ich langsam über die Innenseite deiner schmalen Oberschenkel streichelte. Ich konnte fühlen, wie deine Muskeln arbeiteten – wie du dich zur vollkommenen Regungslosigkeit zwangst. Du warst feucht, das konnte ich sehen, was aber nichts mit sexueller Lust zu tun hatte. Man hatte es deinem Körper antrainiert, auf Berührungen zu reagieren, nicht wahr, Johanna?
“Und? Willst du, dass ich dich nun ficke?”, fragte ich direkt und tippte mit einem Finger auf ihre kleine Lustperle, während meine andere Hand auf ihrem Oberkörper ruhte. Sie zuckte, wagte es aber nicht, mich anzusehen. “Willst du, dass ich mich an dir abreagiere? Über dich herfalle? Bin ich denn einer deiner alten Meister, Johanna? Nein. Bin ich nicht, also hört auf mit mir zu spielen. Versteh mich nicht falsch, ich habe kein Problem damit, dich solange zu vögeln, bis du schreist und dann, bist du nicht mehr Schreien kannst. Aber ...”, ich umfasste ihren Rücken und zog sie hoch an meine Brust, “du musst es auch wollen.”
Nun blickte sie mich das erste Mal direkt an und ich sah natürlich das, was ich sowieso schon wusste. Ihre grau-braunen Augen zeigten Verwirrung, gefolgt von etwas Lust und Angst mit einer Spur Hoffnungslosigkeit. Mir konntest du nichts vormachen. Niemand konnte das. “Du willst sehen, was ich tue, wenn du dich mir anbietest. Du willst wissen, woran du bei mir bist, weil du nun für unbestimmte Zeit an meiner Seite bleiben musst. Ich kann dich verstehen, du vermutest eine Manipulation meinerseits”, sprach ich ruhig, hob sie vollständig auf meine Arme und trug sie zum Schlafzimmerbereich rüber.
“Ich kenne alle Methoden einen Sklaven zu erziehen, das ist wahr”, begann ich und legte sie auf mein Bett. “Sicherlich gab es bei dir auch den ein oder anderen Trainer, der dir liebliche oder harmlose Versprechungen machte – dir Freiheit und keinerlei Schmerz mehr versprach. Ja, das wird gerne genommen, um den Willen zu brechen.” Ich strich über ihre Haut, welche eine leichte Gänsehaut aufwies und beugte mich über sie, bis wir uns einander tief in die Augen sehen konnten.
“Wie hat es sich angefühlt, als sie ihre Versprechen brachen, Johanna? Wie hast du dich gefühlt, als du wusstest, dass sie dich belogen hatten? Haben sie gelacht über deine Tränen? Gelacht, weil du so naiv warst? Dich solange ausgepeitscht, bis du nicht mehr wusstest, wer du warst? Bis du gehorchen wolltest, nur damit es endlich aufhörte?”, fragte ich spöttisch und richtete mich auf. Ich saß locker auf ihrer Hüfte und zog meine Jacke sowie das darunterliegende Hemd aus, ungeachtet ihres geschockten Gesichtsausdrucks.
“Du hattest meine Narben bereits das letzte Mal schon gesehen”, begann ich und führte einer ihrer Hände zu meinen Bauchmuskeln – legte diese genau auf eine der großen Narben. “Du hast sie hingenommen, weil jeder Sklave Narben und Verletzungen trägt, aber wie denkst du nun darüber? Ich, als einer der Re’Nya’Ca. Warum trage ich diese Sklavenzeichen?” Ihre Finger fuhren zittrig über meine beschädigte Haut, aber ich sah deutlich, dass sie nicht begriff, worauf ich hinaus wollte. Zu sehr schien sie dies an sich selbst zu erinnern – an Vergangenes. Und natürlich war auch die Position, welche wir hatten, nun mal nicht gerade vertrauenserweckend – ich so halb bekleidet ... auf ihrem nackten Körper.
“Ja, ich kenn sämtliche Methoden einen Sklaven zu erziehen, weil ich selbst der meines Vaters bin.” Ich ließ mich nach dieser Äußerung nach vorne fallen und stemmte meine Hände dicht neben ihrem Kopf in die Matratze. Lange starrte ich auf ihre bebenden Lippen, aber sie würde es wohl nicht schaffen, irgendein Wort zu formen. Ich seufzte einmal und beugte mich soweit runter, dass mein Mund an ihrem Ohr entlang strich. “Wir sind in einer gewissen Weise gleich, Johanna. Lass dir sagen, dass mein Vater all das mit mir gemacht hat, was auch Richard mit dir machte. Alles ...”, hauchte ich zum Schluss und leckte langsam über ihr Ohrläppchen. Sie zuckte unwillkürlich zusammen, was mich zum Schmunzeln brachte. “Der Unterschied zwischen uns ist lediglich, dass du dich hast verbiegen lassen, Johanna. Ich dagegen nicht. Was allerdings nicht bedeutet, dass ich gänzlich unbeschadet aus den diversen Folterspielchen herausgekommen bin.”
Ich erhob mich soweit, dass sie mein freudloses Lächeln sehen konnte. “So. Nun hab ich dir etwas von mir erzählt und das muss reichen. Sieh es als Teil des Grundes, warum ich meinen Vater hasse und ihn töten werde.” Hm, sie rührte sich immer noch nicht wirklich und auch ihre Augen sagten mir deutlich, dass sie weiterhin diese Spielchen machen würde, um mich zu testen. Lästig und unnötig, vor allem wenn sie nun länger an meiner Seite blieb. Aber, zum Glück wusste ich schon, was dagegen helfen würde. Sklavenerziehung ... so ironisch das auch war.
“Immer noch unterwürfig und schweigsam? Auch gut. Du kannst hier machen was du willst, allerdings will ich nicht, dass du mich weiter auf die Probe stellst. Keine Spielchen, Johanna, verstehst du das?” Ich grinste sie an und wartete. Wartete, bis sie endlich zögerlich nickte. Gutes Kind. “Falls du es dennoch wagen solltest, werde ich dich bestrafen”, sprach ich gespielt gebieterisch und rutschte sofort an ihrem Körper herab. “Bestrafen?”, brachte sie panisch heraus, aber als ich ihre Beine spreizte und mich dazwischen kniete, war es ihr wohl klar, was ich meinte.
“Eine bekommst du jetzt auf jeden Fall für deine lächerlichen Bemühungen, mich zu verführen.” Ich zog ihre Hüfte so abrupt zu mir empor, dass sie keuchend nach Luft schnappte. Danach entwich ihr ein schriller Schrei, als ich mit meiner Zunge kraftvoll durch ihre Spalte leckte. “Nein! Bitte! Hör auf!”, schrie sie gequält weiter, da ich gezielt mit meinem Mund das kleine Nervenbündel ihrer Lust malträtierte. Sie zappelte wild, was mich aber nicht störte. Mit Leichtigkeit bog ich ihre Beine hinunter und strich unablässig mit der Zunge über ihr feuchtes Fleisch. “Bitte!”, rief sie nun deutlich wehleidiger, aber selbst das kümmerte mich nicht. Auch ihre Versuche, nach mir zu schlagen oder mich fortzustoßen, waren nur eins ... amüsant. Ich lachte ehrlich über ihre Bemühungen und verstärkte meinen Griff um ihre Schenkel. Ich biss sogar in ihren Schamhügel, um meine Dominanz zu verdeutlichen – gerade so fest, dass es sie zwischen Lust und Schmerz gefangen halten sollte. Ihre Gegenwehr verebbte darauf.
Es folgte eine Reihe leiser Schluchzlaute, aber damit wirst du mich nicht erweichen, Johanna. Du mochtest dir wahrscheinlich jetzt einreden, dass ich dich als meine Sklavin sah, aber das stimmte nicht. Du warst weit davon entfernt. Allerdings würdest du auf diese Weise – meine Weise – sehr schnell lernen, dass man mit mir keine Spielchen spielte! Du hattest angefangen und ich werde dir dafür einen kleinen Denkzettel verpassen. Ja, jetzt spiele ich mit dir, Johanna!