“Na? Überrascht?” Verena hauchte mir einen Kuss auf die Wange, während ich wie perplex in den Raum starrte. Eines ihrer privaten Zimmer, keine Frage. Deutlich an dem Mischmasch aus violett, weiß und rosa zu erkennen. Auch ihr typisches Symbol mit der Null und dem allsehendem Auge darinnen verzierte großflächig die Seidenvorhänge an jeder einzelnen Säule. Dicke rote Kerzen an den Wänden verströmten einen kräftigen Blütenduft. Rechts und links in den Ecken lagen diverse mit Leder bezogene Kissen, auf denen sich leicht bekleidete Sklaven tummelten. Völlig benebelt von irgendwelchen Substanzen besorgten sie es sich gegenseitig. Selbst jene, die noch feine Dolche im Körper trugen und unablässig bluteten, machten fleißig mit. Das Gestöhne und Gewimmer wirkte wie eine feine Hintergrundmusik. Das kannte ich. Dies hatte ich erwartet, aber nicht die Herrschaften vor uns, die ringsherum an einer reichlich gedeckten Tafel saßen. Jeder Inhaber einer Institution des Machtsystems war hier. An einem riesigen Tisch versammelt. Verrückt.
“Es gibt womöglich ein kleines Problem”, sprach ich durch den Bot, welcher sich bei Paulus befand. Seine Laune schien derweil einen Tiefpunkt erreicht zu haben. Erzürnt marschierte er vor mir auf und ab. Murmelte etwas, das stark nach “in der Hölle schmoren” klang. Trotz der Jahre, die wir uns nun schon kannten, konnte er es immer noch nicht ausstehen, wenn ich bei einem Gespräch dichtmachte.
“Hm?” Er hielt inne und warf mir einen spöttischen Blick zu. “Kleines Problem? Ich dachte, sowas existiert nicht in deinem Wortschatz.”
“Jeder aus dem Korkut ist hier.” Jetzt verzog er das Gesicht und schnaubte ungläubig. Nahm meine Aussage nicht ernst.
“Toller Scherz. Ehrlich. Mir brennen gleich sämtliche Speicherchips vor Lachen durch. Mein Versteck ist nicht so eine offensichtliche fliegende Zielscheibe, wie es dein Schlachtschiff ist.” Er hob den Zeigefinger und deutete über sich. “Wir befinden uns unter reinstem Diamantgestein auf einer durch und durch toxischen Welt, falls dein eingestaubter Verstand dies vergessen haben sollte. Woher also wollen diese Todgeweihten wissen, dass ich mich hier aufhalte, hm?” Nun verengte er die Augen und sah mich misstrauisch an. “Oder willst du mich loswerden?”
Ich seufzte. “Nicht hier bei uns!” Meine Worte beruhigten ihn jedoch keineswegs. Er war längst in seiner Paranoia und warf schnell einen Blick auf das Panel an seinem Unterarm. Kontrollierte das Gebiet vermutlich erst einmal mit einem weitreichenden Scan.
“Ha! Siehste? Ich sag’s doch.” Er präsentierte mir den kleinen Bildschirm, auf dem das Ergebnis des Scans aufgeführt wurde. “Niemand ist auch nur in der Nähe des Planeten, du Sack.”
“Hast du es jetzt dann?” Ich verschränkte die Arme vor der Brust. “Ich rede von dem Treffen bei den Augonen. Alle Mitglieder aus dem Korkut sind dort. Sie feiern direkt in Verenas privaten Gemächern.”
“Unfug! Die hassen sich und würden einer derartigen Zusammenkunft niemals beiwohnen.” Er hatte recht. Es passte nicht und dennoch. Ich ließ den Blick des anderen Bots langsam über den Tisch schweifen. Ich irrte mich nicht. Sie waren hier. Alle.
Am nächsten zur Tür befand sich Oliver, der das Orchikor innehatte. Sämtliche Unterhaltungsplattformen fielen in seinen Bereich. Allen voran das BOLYZAG-Spielsystem. Ich konnte zwar niemanden des Machtsystems leiden, aber ihn im Besonderen nicht. Er allein trug schuld daran, dass das öffentliche Interesse an Alexander nicht abriss und wir uns in einer Endlosschleife seiner lästigen Show befanden. Er war einer der ältesten Rea, wenn nicht sogar der älteste und dementsprechend besessen davon, der Abgestumpftheit zu entkommen. So wie auch jetzt.
Meine Augen fielen auf die magere nackte Sklavin, die auf seinem Schoß auf und ab hüpfte. Ein Kabel verband beide miteinander. Es gab ihm einen besonderen Kick, wenn er während des Geschlechtsaktes einen Direktlink mit dem jeweiligen tätigte. Somit nicht nur körperlich, sondern auch geistig in sein Opfer eindringen konnte. Nervenschäden waren vorprogrammiert. Niemand überlebte eine derartige Verbindung mit ihm, aber das kümmerte ihn nicht. Viel zu sehr genoss er dieses Spiel. Verlor sich vollständig darinnen. Mein Eintreffen hatte er noch nicht einmal mitbekommen. Anders als Sündiva, die ihm gegenüber saß.
Ihr stechender Blick durchbohrte mich. Lustvoll leckte sie sich über die perfekten vollen Lippen und musterte jeden Zentimeter meines Körpers. Sie herrschte über das Bebelonic, welches allerhand Forschungen tätigte sowie Medizin, Implantate und Drogen herstellte. Bei letzterem musste selbst ich aufpassen. Meine Kopie würde keinem ihrer Mittelchen lange widerstehen können. Nicht bei der großen Entfernung zum Original. Besser, ich machte einen weiten Bogen um sie. Es sei denn, ich wollte genauso willenlos enden wie der junge Mann zwischen ihren Schenkeln. Begierig leckte er ihren Intimbereich, als wäre es eine verdammte Süßigkeit. Wobei. Vermutlich nahm sein benebelter Verstand dies auch genauso wahr. Ihre Haut sonderte bestimmte Pheromone ab. Aus diesem Grund trug sie auch nie Kleidung. Eine leichte Berührung reichte völlig, um von ihrer Essenz eingenommen zu werden.
“Komm!”, murrte Verena und zog mich weiter in die Räumlichkeit. “Ich gebe dir meinen Platz.” Ihr schien es nicht zu gefallen, dass ich Sündiva Aufmerksamkeit schenkte oder sie mir. Ihre Eifersucht kam mir dabei sehr gelegen. So führte sie mich mit größtmöglichem Abstand an dieser Drogenhure vorbei. Ebenso an Siegold, welcher gleich von drei bildschönen Sklavinnen liebkost wurde.
“Darf ich bitten?” Verena deutete auf ihren hohen Lehnstuhl, der ganz mit pinkem Fell überzogen war. Ich setzte mich wortlos, während sie dahinter stehen blieb. Ihre Hände wanderten in meinen Nacken und massierten diesen mit gleichmäßigem Druck. “Ich liebe deinen harten Körper”, hauchte sie verführerisch, aber das ignorierte ich.
Viel mehr interessierte mich Małgorzata, der sich zu meiner Rechten befand. Auch er betrachtete mich mit einem kaum erkennbaren Lächeln, während er das Stück Fleisch auf seinem Teller zerschnitt. Er war tatsächlich der einzige, der sich nicht irgendwelchen Sexspielchen widmete, obwohl eine nackte Sklavin unterwürfig neben seinem Stuhl kniete. Vielleicht lag das daran, dass er vor mir der stärkste Rea gewesen war. Wenn man durch diese Position alles und jeden haben konnte, verlor das schnell seinen Reiz. Wurde bedeutungslos. Ich kannte das gut.
Aus einer bloßen Laune heraus hatten wir beide uns einmal einen mehrjährigen Kampf geliefert. Natürlich nicht Mann gegen Mann. Małgorzata leitete das Lataff und hatte sämtliche Schlachtschiffe der Rea für mich auffahren lassen. Damals war ich noch jung und sah es als ein Spiel. Erfreute mich am Austesten meiner Fähigkeiten. Heute würde ich eine derartige Situation nur noch als lästig empfinden. Ein sinnloses Zergen.
“Sie hat mal dir gehört, nicht wahr?” Verenas Lippen streiften mein Ohr. “Bist du noch erzürnt deswegen? Willst du sie zurück?” Ihre Fingernägel gruben sich in meine Muskeln, während ich überlegte, worauf genau sie abzielte. Da mein Blick immer noch auf Małgorzata lag, konnte sie eigentlich nur seine Sklavin meinen. Aber was sollte ich damit? Kannte ich sie?
Ich war mir nicht sicher. Kurzes schwarzes Haar, ein dünner kleiner Körper und die vielen Narben auf ihrem Rücken ließen sie wie jede andere Spielfigur aussehen. Ihr Gesicht konnte ich von meiner Position aus nicht erkennen. Und selbst wenn, es hatte keine Relevanz. Allein warum dieses Treffen stattfand, interessierte mich.
“Hey Rosek, was willst du für deine Schlampe?” Verena schritt vor und platzierte ihren Hintern auf die Armlehne meines Stuhls. “Ich zahle jeden Preis.”
“Für dich immer noch Kor’Małgorzata Rosek-kut.” Er legte sein Besteck beiseite und tupfte sich den Mund mit einer edlen Stoffserviette ab. “Außerdem habe ich nicht vor, sie zu verkaufen.” Sein eiskalter Blick traf mich. “Da kann der feine Herr Weckmelan noch so lange starren.”
“Ich will sie ohnehin nicht.” Mit einer gelangweilten Handbewegung untermauerte ich meine Äußerung.
“So?” Er lächelte und sah anschließend zu Verena. “Da hörst du es. Er will mein Eigentum nicht, genauso wenig, wie er dich will.”
“Du wagst es?!” Sie griff wutschnaubend eine Platte mit verschiedenen Häppchen vom Tisch und warf diese auf ihn. Mit einer hochgezogenen Augenbraue verfolgte ich, wie die Speisen auf Małgorzatas teurem Anzug landeten. Er war nicht ausgewichen, obwohl er dies locker gekonnt hätte.
“Sag das noch einmal!” Verena schnappte sich als Nächstes eine Karaffe mit tiefschwarzer Flüssigkeit. “Du bist hier mein Gast!”
“Tatsächlich? Bewirft man seine Gäste denn mit Speisen? Soll ich vielleicht deinem Schiff bei unserem nächsten Treffen zur Begrüßung eine Breitseite verpassen? Ist das in deinem Sinne?” Ich musste mir ein Schmunzeln verkneifen. Małgorzata betonte es so, als würde er mit einem Kleinkind sprechen. Was bei Verena durchaus passte. Sie war die jüngste in diesem Reigen. Jedoch fand sie es weniger amüsant. Ihr Körper bebte vor Wut.
“Du drohst mir?!” Sie knallte das Glas auf den Boden, direkt neben seiner Sklavin, die daraufhin erschrocken zusammenfuhr. “Das wird dir noch leidtun!”
Plötzlich lachte links von mir Siegold laut los und schlug erheitert mehrfach auf den Tisch. “Das ist gut! Pass bloß auf, Małgorzata. Nicht, dass sie noch bei deiner Erneuerung herumpfuscht.”
“Und wenn schon.” Er betrachtete seine beschmutzte Kleidung und schnippte etwas Fleisch von seiner Schulter. Seine Sklavin entfernte eifrig die restlichen Stückchen. “Ich für meinen Teil, kann auf das Haus der Augonen verzichten. Man verliert ja doch jedes Mal zu viel von seiner Kraft.”
“Das hat nichts mit der Erneuerung zu tun!” Verena stemmte die Hände in die Hüften. “Das liegt allein an dir! Du bist viel zu wählerisch geworden, was die Essenzen angeht.”
“Ich? Zu wählerisch?” Małgorzata lachte abfällig und blickte danach zu mir. “Soweit ich weiß, akzeptierst du nur Essenz von einer einzigen Person.” Womit er zweifelsfrei mich meinte. Das war kein Geheimnis. Verena wurde vor Jahrhunderten exakt für mich entworfen und gezüchtet. Sie sollte meine Fähigkeiten ergänzen und in gewisser Weise tat sie das auch. Meine Essenz stieß sie nicht ab. Ihre Nähe war angenehm. Wäre ich an jenem Tag ihrer Erschaffung nicht in die Halle der Konstruktionen gegangen, wo ich meiner Liebsten in den dortigen Aufbewahrungstanks begegnete, hätte ich Verena definitiv zu meiner Partnerin gemacht. Aber es sollte schlichtweg nicht sein. Nun hingen wir in einer unvollständigen Bindung fest. Was uns beide zwangsläufig zu Instabilen machte. Irgendwie.
“REDE!” Ich blickte auf. Ein unerwarteter Schmerz hatte meinen Verstand in den Bot bei Paulus gezogen. Dieser unverschämte Haufen Altmetall hatte doch tatsächlich die Nerven, mir eine zu verpassen. “Bei Mysing, ich schwöre, ich hack’ dich in kleine Stücken, wenn du mir nicht sofort ANTWORTEST!” Er holte noch einmal aus, aber diesmal blockte ich seinen Schlag.
“Mag sein, dass ich nicht echt hier bin, aber dennoch solltest du dich zügeln. Meine Geduld ist quasi nicht existent.” Und das war noch nett ausgedrückt. Ich musste die ganze Zeit schon diese unzähligen Unverschämtheiten erdulden und hatte noch niemanden dafür getötet. Das war untypisch für mich. Und ungesund. Ich spürte im Original bereits deutlich die Klingen unter meiner Haut schaben.
“Mysing sei Dank, endlich!” Sein zorniger Gesichtsausdruck wechselte und zeigte pure Erleichterung. “Und ja, es tut mir leid, okay? Aber ich wollte von dir wissen ...” Er wurde wieder ernst. “Du hast keinen Scherz gemacht, richtig? Sie sind alle bei den Augonen? Auch diese Schlampe Sündiva?”
“Wenn ich alle sage, meine ich auch alle.” Ich verbiss mir eine zusätzliche spöttische Bemerkung, weil ich wusste, wie sehr ihn dieses Thema reizte.
“Töte sie!” Und da war er auch schon. Der vorausgesehene Wutausbruch exakt auf die Sekunde. “Ramm ihr eine Klinge tief in ihr kaltes schwarzes Herz!” Sein Biokörper knackte und zischte bedrohlich, als würde er gleich explodieren.
“Du weißt, dass es so einfach nicht geht.” Ungeachtet ihrer einzigartigen Fähigkeiten, besaß jeder starke Selbstheilungskräfte sowie diverse versteckte Waffen im Körper. Aber dieses Wissen hatte er offensichtlich verdrängt. Er sah nur noch rot. Stampfte aufgebracht vor mir mit geballten Fäusten auf und ab. Unglaublich lästig.
“Ich gehe.” Mit einem Ruck stand ich auf. Natürlich wäre es ein Leichtes den Bot sofort zu lösen, aber es sollte vielmehr eine Drohung sein, um ihn zur Vernunft zu bringen. Immerhin waren wir mit unserer eigentlichen Besprechung noch nicht durch und auch die nächsten Angriffsziele mussten koordiniert werden. Dinge, die wir nur persönlich und nie über Sprachkanäle erledigten.
“Was?” Er hielt inne und sah mich fassungslos an. Stellte sich mir knurrend in den Weg. “Du kannst dich doch jetzt nicht aus dem Staub machen!”
“Nicht? Und ich sollte warum genau bleiben? Dein Gehampel verzerrt meine Kontrolle auf diese Distanz und du weißt, dass ich das nicht ausstehen kann. Entweder du reißt dich zusammen und ich teile mit dir die gewonnenen Informationen oder ...” Ich machte eine flüchtige Handbewegung und ließ den Satz unvollendet.
“Fein!” Paulus ging einen Schritt zurück und ließ sich im Schneidersitz vor mir nieder. Atmete einige Male tief durch. “Ich bin ganz Ohr. Was hat das Bündnis dieser widerlichen Kreaturen zu bequatschen?” Seine Stimme bebte vor Wut. Ob er sich tatsächlich benehmen konnte, blieb fraglich. Ich sah deutlich, wie jeder Muskel an seinem Leib zitterte. Seufzend setzte ich mich auf den Stuhl und bereute meine eigene Entscheidung. Er würde mir mit Sicherheit weiter die Nerven rauben, aber was ertrug ich nicht alles für meine Liebste.
“Bei Mysing! Wie mich das aufregt! Wenn sie jetzt gezielt gegen uns arbeiten ... Ich habe nicht genügend Kapazitäten sowie Leute für sowas und du hast garantiert auch keine Lust!” Er schlug ein Loch in den Boden und raufte sich anschließend die Haare.
“Es scheint mir kein richtiges Bündnis zu sein. Sie streiten sich aktuell. Wie immer.”
“Toll. Mehr hast du nicht?”
“Małgorzata erwähnte, dass er keine Erneuerung mehr auf sich nehmen will.”
“Hm, das ist gut ... denke ich. Wobei. Ich will seinen Tod nicht aussitzen, dies ist mir nicht brutal genug!” Aber es wäre eine Lösung, die meine Liebste deutlich bevorzugen würde, und das wusste er genau. “Du wirst mich, was das angeht, nicht umstimmen können. Darüber hatten wir schon gesprochen.”
“Hatten wir.” Lang. Sehr lang und ausführlich sogar.
“Jeder von ihnen verdient einen grausamen Tod durch meine Hand!” Ich hatte dem nichts entgegenzusetzen. Und doch. Das erste Mal in meinem Leben konnte ich die Sichtweise meiner Liebsten nachvollziehen. Etwas hatte sich verändert. Seine Ermordung erschien mir plötzlich nicht sinnvoll.
Mein Bot betrachtete Małgorzata, der noch immer nicht genug zu haben schien, Verena zu verärgern. Es waren jedoch nicht seine Worte, die mich stutzig machten, sondern seine Bewegungen. Viele kleine Regungen, die nicht zu ihm passen wollten. Als würde er sie unwillkürlich vollführen und jedes Mal hatte es was mit seiner Sklavin zu tun. Angefangen bei dem Tablettwurf, dann das mit der Karaffe und nun immer wenn Verena sich ihr näherte. Interessant. Ich hatte sie zudem zwischenzeitlich erkannt. Es handelte sich dabei um Anna, die früher einmal bei mir lebte und für Alexander eingeteilt gewesen war. Ein Elementar, der mit Sand und Wasser umgehen konnte. Jedoch spürte ich von ihrer einstigen Essenz kaum mehr etwas.
“... du bist ein selbstgefälliger arroganter kleiner unbedeut–”
“Verena?” Meine Stimme ließ sie sofort verstummen. Mit einem verliebten Lächeln drehte sie sich herum und kam summend zu mir.
“Was ist dein Begehr, Süßer?” Sie beugte sich vor. Blitzschnell packte ich ihre violetten Haare und riss ihren Kopf auf meine Augenhöhe. Der Kuss, der darauf folgte, war fern jedweder Zärtlichkeit. Niederschmetternd. Ich zwang ihren Mund zur vollständigen Kapitulation. Sie stöhnte genussvoll und öffnete bereitwillig die Lippen, was mich wiederum dazu brachte, die Sache zu beenden. Ich zerrte ihr Gesicht ruppig zur Seite.
“Du bekommst noch einen ...”, hauchte ich und leckte an ihrem Ohrläppchen. “Wenn du mir eine Haarsträhne von Małgorzatas Sklavin bringst.” Es war nur eine lächerliche Kleinigkeit und doch würde es mir Aufschluss darüber geben, ob ich mit meiner Vermutung richtig lag.
“Du bekommst alles, was du willst ...”, säuselte sie trunken vor Lust. “Warum nicht gleich den ganzen Kopf?” Ihre Augen funkelten teuflisch, bevor sie einen geschwungenen Dolch aus ihrem Dekolleté hervorzauberte und sich herumwirbelte.
“Komm mal her, Kleines. Es tut auch nicht weh.” Verena bewegte sich geschmeidig auf das Mädchen zu, was Małgorzata gleichgültig hinnahm. Jedenfalls täuschte er dies vor, aber ich wusste es besser. Seine Augen hatten längst die Klinge fixiert. Kaum war Verena nah genug zum Ausholen, zückte er seinerseits eine Schusswaffe und drückte ab. Laut klirrend zersprang das Metall.
“Lege Hand an mein Eigentum und ich werde umgehend deinen Palast niederschießen lassen.” Nun zielte er direkt auf Verena, die verrückt lachte.
“Davor habe ich keine Angst. Nicht vor dir und auch nicht vor deinen einfältigen Waffen.” Sie öffnete den Verschluss ihres trägerlosen Kleides und streckte die Arme zur Seite. “Na komm! Mal sehen, wie viel Schaden du anrichten kannst, bevor dir die Munition ausgeht!” Der edle Diamantstoff glitt an ihrem wohlgeformten Körper hinab. Zum Vorschein kam helle Haut, die übersät mit dunklen Narben war. Einige davon so riesig, als wäre ihr Leib einmal komplett zerrissen worden. Unwillkürlich schluckte ich. Die hatte sie von mir. Aber wieso trug sie diese noch? Durch die Erneuerung hätte sie längst einen frischen Körper bekommen müssen.
“Würg, Votapek! Zieh dir gefälligst was an, niemand will das sehen!” Siegold hielt eine Hand vor seine Augen und wandte sich angewidert ab.
“Ich stimme Vowe vollumfänglich zu”, meldete sich nun zum ersten Mal Oliver, der offensichtlich seinen Fick beendet hatte. Er knallte die leblose Sklavin auf den Tisch und trennte beiläufig den Direktlink. “Dein Antlitz ist unansehnlich. Wieso hast ausgerechnet du dich nicht schon längst dieser Makel entledigt?” Als wäre nichts gewesen richtete er gemütlich seine Kleidung, ergriff eines der gefüllten Weingläser und setzte sich.
“Das sind keine Makel!” Verenas Stimme klang brüchig und hilfesuchend wanderte ihr Blick zu mir. Sie wollte wissen, ob ich ebenso empfand. Rein logisch betrachtet, hätte ich ihr in diesem Moment Ablehnung signalisieren sollen. Müssen. Aber wie konnte ich? Sie trug gut sichtbar die Wundmale unserer ersten und einzigen gemeinsamen Nacht. Das traf mich unerwartet intensiv.
“Ich wusste nicht, dass du sie noch hast ...” Meine Worte waren mehr ein Knurren als alles andere. Verdammt, es sollte mich nicht derartig erregen. Ich wollte nichts von ihr!
“Für nichts auf der Welt würde ich sie entfernen lassen.” Sie lächelte sehnsüchtig und schritt zum Tisch. Mit einer ausschweifenden Handbewegung fegte sie sämtliches Besteck sowie Speisen beiseite, um sich anschließend selbst darauf zu positionieren. Breitbeinig und direkt vor mir. Vergessen war Małgorzata und seine Sklavin. Vergessen war der Grund für mein Hiersein. Ich betrachtete wie hypnotisierend ihre nackte Gestalt. Besonders die Narben, die wild gezackt von ihrem Intimbereich bis hin zu den Brüsten reichten, hatten es mir angetan.
“Gefalle ich dir?” Ich verkniff mir eine Antwort. Irgendwie verlief das gerade nicht nach Plan. Ganz und gar nicht. Ich wusste, dass Verena gut zu mir passte und sie die einzige war, die ich essenzmäßig nicht abstoßend fand. Dennoch. Noch nie zuvor hatte ich derart stark auf sie reagiert. Alles in mir schrie nach einer Bindung. Mein Körper sehnte sich nach Vollständigkeit. Es schien, als hätte sich etwas in mir mit der anhaltenden Ablehnung meiner Liebsten abgefunden und Verena als perfekten Ersatz auserkoren. Verflucht noch eins, ich wollte sie. Sofort!
“Na? Jetzt doch auf den Geschmack gekommen?” Małgorzata klang herablassend und musterte mich gründlich, während seine Sklavin immer noch damit beschäftigt war, ihn vorsichtig mit einer Stoffserviette zu säubern.
“Das ist mir deutlich lieber ... als dieses Geschrei”, murrte Siegold zwischen zwei Küssen, befreite hastig sein Geschlecht und drang in das Mädel, dass sich lasziv auf seinem Schoß räkelte. Mit den zwei anderen Frauen an seiner Seite verfiel er erneut in heftiges Geknutsche.
“Ich bin ebenso für diesen Ausgang.” Oliver schwenkte sein Glas in meine Richtung, bevor er einen Schluck trank. “Weckmelan, wir alle haben dir lange genug diesen Spaß mit den Oht’esch gelassen. Aber so kann es nicht weitergehen. Es werden zu viele. Unser Volk ist besorgt. Eine Zusammenkunft mit dir und Votapek wäre ausgezeichnet, um die dummen Massen zu beruhigen.” Er grinste breit und winkte sich beiläufig eine neue Sklavin heran. “Ich könnte gleich einen Mitschnitt machen und über sämtliche Sender ausstrahlen. Dies würde dir sogar extra zugutekommen, Votapek. Der Skandal mit deiner Familie ist nämlich noch nicht vom Tisch.” Ruppig zog er die herangetorkelte Frau vor sich auf die Knie. “Los, mach dich nützlich!“ Wie befohlen fummelte die kleine an seiner Hose herum und kümmerte sich um seine Erektion.
“Er hat recht, mein Herz.” Verena griff an ihre Brüste und knetete diese verführerisch. “Dein Sohn hat mir einige Probleme mit der Offenlegung des Namens dieser Funai beschert. Es hat noch nie eine falsche Paarung bei den Aschengards gegeben. Ein Taxahen ... UND dann auch noch mit meinem Blut!” Sie krallte die Fingernägel in ihr üppiges Fleisch. “Deswegen musst du mir verzeihen. Ich kann dies nicht einmal für dich ignorieren, Leo ...”
Ich verstand die Bedeutung ihrer Worte. Hörte sogar die mitschwingende Gefahr, aber ich hatte keinerlei Bedürfnis darauf näher einzugehen. Es zu hinterfragen. Genauso wie bei der Abkürzung meines Vornamens – was ich ihr definitiv nicht durchgehen lassen sollte – empfand ich nichts Negatives für sie. Jede Faser meines Bots war erfüllt von Lust. Ungewöhnlich.
Ich hatte noch nie dieses Bedürfnis verspürt, mit meinen Kopien rumzuvögeln. Aber jetzt? Wie ein Süchtiger starrte ich auf Verena. Mit einem wissenden Lächeln winkelte sie ihre Beine an, stützte ihre grazilen Füße jeweils rechts und links auf die Armlehnen des Stuhls. Ich hatte die perfekte Sicht auf ihr pinkes Paradies. Unverkennbar glänzte Feuchtigkeit zwischen ihren Schamlippen. Sie war geil und unendlich willig. Ich konnte sie haben. Dafür musste ich lediglich den ersten Schritt machen.
“Selbst ohne deine Zustimmung, Votapek, wäre es so gekommen.” Nur am Rande vernahm ich Małgorzatas schneidende Stimme. “Erselius ist nicht länger tragbar mit dieser ordinären Oht’esch-Bewegung. Seine Institution wird ihm mit dem heutigen Tage entzogen. Flesariu leitet fortan das Technikum.”
“Das ...” Ich hörte Sündiva aufstöhnen. “Das hatten wir doch schon längst besprochen. Mich interessiert aktuell nur noch die Herausgabe meines Eigentums. Weckmelan, mein kleiner Alberti ist doch bei dir untergekommen, nicht wahr?” Alberti. Dieser eine Name brachte meinen Verstand endlich dazu, sich zusammenzureißen. Sie meinte Elian damit.
Verstimmt blickte ich zu Sündiva. Ihre Augen funkelten mich aufreizend an. “Ich vermisse ihn ...” Ein Stöhnen folgte und sie bäumte sich auf. “Wenn ich ihn wieder habe, wird er mehr als nur ein Bein verlieren ...” Ihre Hände packten das Haar des jungen Mannes, der sie noch immer wie verrückt leckte. Natürlich. Dass es jedem im Moment verstärkt nach Sex gelüstet, war ihr Werk. Wahrscheinlich hatte sich in der Zwischenzeit der gesamte Raum vollständig mit ihren Pheromonen erfüllt. Elendes Weib.
Unerwartet traf mich ein spitzer Schuh im Schritt, was meine Aufmerksamkeit zweifellos zurück zu Verena brachte. “Sie ist nichts für dich!” Ihr wütender Gesichtsausdruck verschwand genauso schnell, wie ihr Fuß von meinem Schwanz. “Ich allein bin es.” Mag sein, dass sie ihre Anziehungskraft nicht verloren hatte. Vor allem nicht, als sie sich erneut gespreizt vor mir in Szene setzte. Dennoch. Etwas in mir fühlte sich betrogen. Ich wollte keine Zuneigung, die auf irgendwelchen Sinnestäuschungen basierte.
Angesäuert wechselte ich in den Bot bei Paulus. Dieser hatte seinen Kopf auf die Hände gestützt und musterte mich finster. Er sah so aus, wie ich mich fühlte.
“Das war eine schlechte Idee ...” Ich seufzte und atmete einmal tief durch.
“Soll ich dich schocken? Vielleicht lenkt das dein Blut wieder in die richtigen Bahnen.”
“Ich lach später darüber.”
“Bei Mysing, du hast gesabbert! Während ich hier dumm rumsitze und auf Informationen warte, schiebst du da fröhlich ein Nümmerchen, oder was? Ich dachte, du stehst über diesen Dingen! Wozu hast du überhaupt eine Partnerin?” Ich biss die Zähne zusammen und ballte die Fäuste. Mein Blut kochte. Heute war nicht mein Tag. Absolut nicht.
Ich öffnete den Mund und schloss ihn kurz darauf wieder. Paulus jetzt deswegen niederzubrüllen, würde mir keine Erleichterung verschaffen. Er wusste immerhin nichts von dem instabilen Zustand meiner Liebsten. Wusste nichts von meiner Unvollkommenheit. Brauchte er auch nicht.
“Sie wollen dich ersetzen”, sagte ich stattdessen mit einer erzwungenen Ruhe, die mir fast den Atem raubte.
“Ersetzen?” Paulus ging zum Glück auf diesen Themenwechsel ein, worüber ich ehrlich dankbar war.
“Flesariu soll das Technikum übernehmen.”
“Wie bitte?” Seine Augen weiteten sich. “Bevor dieser selbstverliebte Idiot auch nur einen Fuß in irgendeine Anlage setzt, werde ich alles in die Luft sprengen.”
“Ich vermute, dass sie dies berücksichtigt haben. Es wird darum gehen, die Oht’esch als Ganzes zu diskreditieren. Wenn bekannt wird, dass du die Fabriken für sämtliche Puppen und mechanischen Bauteilen zerstört hast ...”
“Gelte ich offiziell als Unheiliger und damit auch die Oht’esch. Das ist übel. Das würde ihnen den Freifahrtschein geben, denn sie gebraucht haben. So könnten sie meine Leute auf offener Straße niederschießen ...” Er stand ruckartig auf und setzte sich in Bewegung. Schritt nachdenklich im Kreis.
“Das sind nicht unbedingt gute Neuigkeiten. Ich weiß. Aber vielleicht habe ich schon eine Möglichkeit, wie ich dem entgegenwirken kann.” Er hielt inne und sah mich ungläubig an.
“Wie?”
“Die Regeere weiß nichts davon.”
“Woher willst du das wissen? Ich mein ... Mir schon klar, dass die immer möglichst neutral sein wollen. Aber mal ehrlich. Wer ist das schon? Die richten sich letztlich auch nur danach, was die Korkut vorgeben.”
“Ich hab da meine Quellen.” Adele hätte dies sicherlich erwähnt, wenn der Regeere dergleichen bekannt gewesen wäre. An eine Täuschung glaubte ich nicht. Dafür stand für sie einfach zu viel auf dem Spiel.
“Ah, soll heißen, du sagst mir nichts, richtig?”
“Richtig.” Er seufzte.
“Ich verfluche dich im Namen von Mysing!” Ich lächelte.
“Tust du das nicht ohnehin immer?”
“Tz, mach dich ruhig darüber lustig ...” Er widmete sich seinem Panel am Unterarm und tippte etwas hinein. “Ich sag Claudiu schon mal Bescheid. Ist sonst noch was bei der Versammlung rausgekommen?”
“Hm, eine Sache war da noch ... Verena hat was angedeutet, aber nichts Konkretes.”
“Bist du noch dort?”
“Zu meinem Leidwesen ja.”
Wir wechselten kurz vielsagende Blicke untereinander, bevor er mir den Arm hinhielt. “Solltest du wieder das Sabbern anfangen, grill ich dich durch.” Ich nickte ergebend, stand auf und ergriff seine Hand.
Natürlich war Verena bei meiner anderen Kopie noch immer fleißig damit beschäftigt, mich zu reizen. Sie spiele neckisch an ihren Brustspitzen und bettelte mit kleinen Wimmerlauten nach meiner Aufmerksamkeit. Fast konnte sie einem leidtun. Aber eben nur fast.
Ich beugte mich vor und packte ihre Hüfte, was sie überrascht aufkeuchen ließ. Mit einem leichten Ruck verfrachtete ich ihren notgeilen Arsch auf meinem Schoß. Ein weiteres Keuchen folgte.
“Jaaa ... Ich bin ganz dein! Benutz mich! Fick mich!” Sie schlang stöhnend die Arme um meinen Rücken und presste sich an mich. Rieb ihren feuchten Unterleib begierig über meine Hose.
“Sag mir, für was ich dir verzeihen soll, Verena.” Ich stieß mit meinem Becken vor, um sie noch mehr anzuheizen.
“Ich ... ich ... ich ... habe ihnen zugestimmt ...”
“Was zugestimmt?” Die anderen hätte ich zwar ebenso fragen können, aber das musste nicht stimmen. Sie war die einzige, die es nicht wagen würde, mich zu belügen. Dies konnte sie gar nicht.
“Es geht um mein Eigentum.” Plötzlich ergriff Oliver das Wort und zog die Sklavin, die ihm bis eben einen geblasen hatte, auf die Füße. Er suchte an ihrem Arm nach dem Anschluss für einen Direktlink.
“Deinem Eigentum? Was habe ich damit zu schaffen?” Er lachte.
“Das Oswelat mit deinem Sohn. Das grundsätzlich mein Spielzeug verstarb und deswegen die Parzelle zerstört wurde, ist nicht weiter tragisch. Anders sieht es dahingehend mit der Benutzung des Hapanthmas aus. Das dulde ich nicht.” Ich runzelte die Stirn. Mein Alexander würde bei einer Flucht und die Verschleierung dessen niemals das Hausschiff eines Grafen benutzen. Auch meine Liebste wusste um die Regeln einer solchen Zweckentfremdung.
“Ich ... ich habe zugestimmt, dass sie eingreifen dürfen”, brachte Verena stöhnend hervor, was mich augenblicklich versteifen ließ. Eingreifen? Hatte ich das richtig verstanden? Das war schlecht. Sehr schlecht sogar! Mein Sohn würde eine Gefangennahme keinesfalls friedlich über sich ergehen lassen und das wiederum verleitete meine Liebste zu Dummheiten.
“Wann?” Ich verkrallte mich in Verenas Oberarme und zwang sie, mich anzusehen. “Wann werden sie da sein?”
“Mein Schiff ist schon dort”, antwortete Oliver gleichgültig und versenkte seinen Schwanz gewaltsam in die Sklavin.
“Damit haben wir dann alles durch, oder? Ich empfehle mich.” Wie Małgorzata sich erhob und mit seiner Sklavin abzog, bekam ich gar nicht mehr richtig mit. Vielmehr starrte ich Verena wütend an.
“Wieso hast du zugestimmt? Ich habe es verboten! Niemand nähert sich ihm ohne meine Erlaubnis!”
“Jaaa ... Wut ist gut. Ich liebe es, wenn du wütend bist. Es lässt dich noch gefährlicher aussehen und deine Handlungen werden ... so herrlich wild.” Wenn ich mit dem Bot stark genug gewesen wäre, hätte ich ihr jetzt den Hals umgedreht. Das war doch alles nicht zu fassen!
Wutschnaubend huschte ich in die Kopie, die sich im Kontrollraum der Tyschenka befand. Wir hatten die Koordinaten für den Port-Sprung erreicht. Über das Steuerpult bestätigte ich die Benutzung – wollte ich zumindest. Jedoch stoppte meine Bewegung abrupt, als ein stechender Schmerz durch meinen Körper fuhr.
Sofort fand ich mich wieder Verena gegenüber. Sie hatte mir in den Hals gebissen. Fest. Mein dunkles Blut rann an ihrem Kinn hinab. Sie liebte diese Art des Lustspiels. Ihre messerscharfen Zähne konnten mit Leichtigkeit tiefe Wunden reißen. Ich war mit Sicherheit der Einzige, der je eine Nacht mit ihr überlebt hatte und umgekehrt.
“Du schmeckst falsch ... Unvollständig.” Sie verzog das Gesicht. “Du bist nicht hier ...” Ich war unvorsichtig. Gestresst. Vielleicht auch zu sehr von Sündivas Essenz benebelt oder schlicht zu dumm. Warum sonst hatte ich die Kopie nicht gelöst? Warum ließ ich zu, dass Verena in ihrem Anflug von Hass mir blitzschnell einen Dolch ins Herz rammte?
Keuchend und bluthustend stürzte ich vom Sofa. Bohrte meine Finger, die zu langen schwarzen Metallklauen wurden, in den Teppich und in den darunter befindlichen Boden des Schiffes. Wie ich das hasste, wenn so etwas passierte. Jede Verletzung traf sofort meinen echten Körper. Der Schmerz hallte zudem mehrfach nach und brach die Kontrolle der restlichen Bots. Lästig. Unglaublich lästig. Ich hatte keine Zeit dafür! Tyschka besaß noch keine Rechte, um das Schiff durch den Port selbstständig zu navigieren. Ich musste es noch manuell bestätigen. Verflucht! Jede Minute, die ich gerade verschwendete, war eine zu viel.