Für einen Tag bist du lange genug allein herumgeritten. Und weitere Risiken möchtest du auch nicht eingehen. Falls du sogar dabei versagst, einen Lagerplatz zu finden, reißt Thorin dir womöglich den Kopf ab!
Sicher ist also sicher.
Du lenkst Wolke Zwielicht auf den Platz und steigst ab, um das Lager unter die Lupe zu nehmen. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass hier schon länger niemand mehr aufgehalten hat. Es gibt einen sehr kleinen Holzstapel an einer Seite, doch die Scheite scheinen alle bereits zu modern. Sie haben mindestens einen Winter ungeschützt im Regen gelegen.
In der Mitte befindet sich ein Kreis aus faustgroßen Steinen, und darum sind drei Baumstämme gruppiert, die offenbar als Sitze dienen. Sie haben die perfekte Entfernung, um gemütlich Würstchen zu braten, sobald das Feuer entzündet ist.
Hinter den Stämmen liegt nichts mehr, nur eine größere, offene Fläche, die von Wurzeln befreit ist. Löwenzahn und Disteln haben die Fläche erobert, aber die sollten sich leicht ausrupfen lassen, um dann die Schlafsäcke hier auszurollen.
Du siehst zu deinem Pferd. Habt ihr überhaupt Schlafsäcke? Hinter deinem Sattel befindet sich nur eine graue, zusammengerollte Decke, die nicht halb so gemütlich aussieht wie ein Hobbitbett. Das dürfte eine unbequeme Nacht werden …
Trotzdem bist du mit deiner Wahl insgesamt sehr zufrieden. Du nimmst ein Seil aus deinen Taschen und beginnst damit, dieses von Baum zu Baum zu spannen, um eine kleine Koppel für die Ponys zu bilden. Wolke Zwielicht ist der erste Besucher und knabbert glücklich an ein paar Sträuchern. Dann zupfst du das Unkraut weg und erhältst langsam einen Eindruck davon, wie hübsch das Plätzchen sein könnte. Die dichten Baumkronen bilden eine natürliche Kuppel, die euch vermutlich auch vor Regen schützen könnte, und mit den Baum-Säulen wirkt es, als würde sich am Wegesrand eine geheimnisvolle Halle öffnen.
Am frühen Abend bezieht die Gesellschaft ihren Lagerplatz und Thorin sieht dich ein klein bisschen weniger finster an. Dori und Ori haben Feuerholz geschlagen und es im geschützten Steinring aufgeschichtet.
„Feuer haben wir“, stellt Balin fest. „Aber wir brauchen auch Essen, wenn wir nicht wieder Trockenfleisch essen wollen.“ Murrend stimmen die Zwerge zu, dass haltbares Trockenfleisch nun wirklich das letzte ist.
„Jemand sollte sich auch um die Ponys kümmern“, wirft Ori scheu ein. „Sie sind ganz nassgeschwitzt.“
„Und wer kocht?“, donnert Gloin.
„Ich will nicht immer kochen!“, jammert Bombur.
Thorin rollt die Augen, als die Zwerge zu meckern beginnen. „Ihr teilt euch die Aufgaben. Na los!“
Du entscheidest dich …
- … zu jagen. Teil 70:
[https://belletristica.com/de/chapters/203276/edit]
- … zu kochen. Teil 74:
[https://belletristica.com/de/chapters/203280/edit]
- … die Pferde zu versorgen. Teil 72: