Du kannst nur hoffen, dass du das Richtige tust. Doch weiter auf der Lichtung auszuharren, ist dir zu riskant. Hoffentlich verpasst ihr deswegen jetzt nicht Arwen und sterbt!
Ihr eilt so leise wie möglich durch das Unterholz. Die Nazgûl sind ausnahmsweise einmal still, doch du bist nicht sicher, ob sie vielleicht irgendeine Form von Rast nehmen, die sie in ihrer Geistergestalt benötigen, oder ob es die Ruhe der Jagd ist.
Ihr huscht weiter. Frodo hast du auf Wolke Zwielicht gesetzt, sodass ihr ihn nicht tragen müsst. Und im Zweifelsfall könnte dein Pferd wohl mit dem Hobbit fliehen … Eure Flucht dauert länger, als du erwartet hattest. Die Sonne sinkt bereits, während deine Zweifel wachsen. Wenn ihr Pech habt, werdet ihr in der Nacht überfallen!
Als ihr Schritte hinter euch hört, wirbelt ihr herum. Doch es ist nur Streicher, der auf eure Spur gestoßen ist. In der Hand hält er ein unscheinbares Kraut. Ihr haltet in einem dichteren Gebüsch, damit er Frodo behandeln kann. Es ist schon lange verdächtig still, du glaubst allerdings nicht daran, dass ihr die Schwarzen Reiter abgeschüttelt habt.
Das Athelas verhilft Frodo zu mehr Kraft, sodass er sich aufsetzt. Bevor ihr allerdings weiterlaufen könnt, hört ihr Hufschlag. Sam klammert sich so fest an deinen Arm, dass es wehtut. Merry und Pippin werden blass. Frodo hat dagegen als erster seine Waffe gezückt, während Aragorn im Gebüsch nach vorne schleicht und durch das Blattwerk späht. Dann stößt er einen Schrei aus und springt nach vorne, aus der Deckung und auf den Reiter zu.
Dieser ist, wie ihr bald herausfindet, ein Elb auf einem weißen Pferd, dessen Geschirr mit Glöckchen verziert ist. Du atmest heimlich auf. Offenbar hast du dich richtig entschieden!
Glorfindel begrüßt die Hobbits freundlich und erklärt, dass er euch im Auftrag Elronds gesucht hatte. Allerdings geht die Sonne nun unter, und fast im selben Moment taumelt Frodo und muss sich auf Sam stützen. Die Dunkelheit verschlimmert seinen Zustand.
Glorfindel zieht die Steigbügel seines Pferdes bis fast zu den Satteltaschen hinauf. „Du sollst auf meinem Pferd reiten. Keine Angst, es lässt keinen Reiter fallen, wenn ich ihm befehle, ihn zu tragen.“
„Mein Herr ist krank und verwundet!“, protestiert Sam. „Er kann nicht nach Einbruch der Nacht reiten.“
„Und ich will meine Freunde nicht in Gefahr zurücklassen“, protestiert auch Frodo.
„Ich denke nicht, dass sie in Gefahr sind, wenn du nicht länger bei ihnen bist“, sagt Glorfindel lachend. Dann wendet er sich an Sam. „Und was die Verletzung deines Herrn angeht, diese kann niemand besser heilen als Elrond von Bruchtal. Es ist wichtig, dass Frodo so schnell wie möglich zu ihm gelangt.“
Du betrachtest die Gruppe schweigend, dann siehst du zu deiner unverhofft aufgetauchten Wolke. Ob es Schicksal ist, dass dein Pferd hier auftaucht? Du könntest mit Frodo reiten – ihn beschützen und vor allem Sam einen Teil seiner Sorge nehmen. Oder bist du bei den andere besser aufgehoben? Kannst du überhaupt mit Asfaloth mithalten?
Du überlegst, dann sagst du …
- … „Ich reite mit Frodo!“ Teil 210:
[https://belletristica.com/de/chapters/321280/edit]
- … nichts und bleibst bei der Gruppe. Teil 217: