Du gehst leise zu Frodo und Goldbeere, die ihr Gespräch unterbrechen und dich ansehen.
„Ich störe doch nicht, oder?“
„Nein, keineswegs.“ Frodo lächelt freundlich.
„Ich fürchte nur, wir könnten dich ausschließen“, sagt Goldbeere, „oder sprichst du die Zunge der Elben?“
Elbisch? Du kannst vielleicht drei Wörter. „Zu meinem großen Bedauern nicht. Obwohl sie mich sehr fasziniert.“ Du lächelst schwach.
„Dann reden wir in der Gemeinen Zunge“, schlägt Frodo vor. „Wir sprachen gerade von der Dichtkunst.“
„Dein Begleiter ist ein richtiger Dichter“, erklärt Goldbeere dir.
Du grinst. „Oh, ja! In dieser Hinsicht darf man einen Hobbit niemals unterschätzen.“
„Ich kenne leider nur wenige Gedichte der Elben, obwohl ich sie sehr schön finde.“ Frodo sieht nachdenklich zu Tom herüber, der Sam erklärt, wie man die Wasserlilien in Schalen füllt. Dann sieht er Goldbeere an. „Schöne Frau, bitte sagt mir, wenn die Frage nicht zu töricht klingt: Wer ist Tom Bombadil?“
„Er ist.“ Goldbeere lächelte sanft. Dann erklärt sie euch auf eure fragenden Blicke: „Er ist, wie ihr ihn gesehen habt. Er ist der Meister von Wald, Wasser und Berg.“
„Gehört ihm dieses Land dann?“
„Oh nein, das wäre eine zu große Verantwortung. Nein, alles in diesem Land gehört sich selbst.“
Belustigt lauschst du dem Wortgefecht. Was ist es nur mit den Unsterblichen von Mittelerde und ihrer Vorliebe für Rätsel? Frodo scheint sich daran nicht zu stören, sondern hört aufmerksam zu. Jedenfalls, bis Tom euch zum Essen ruft:
„Ist der Tisch gedeckt? Ich sehe gelben Rahm und Honigwaben und weißes Brot und Butter, Milch und Käse, grüne Kräuter und reife Beeren. Ist das genug für uns?“
Der Tisch quillt wirklich über vor Speisen und du merkst mit einem Mal, wie hungrig und durchfroren du nach deiner Wanderung bist.
Setze dich an den Tisch. Teil 99: