Wolke strengt sich schnaubend an, doch du musst erkennen, dass dein Abstand zu Asfaloth wächst. Das weiße Tier wird immer kleiner. Als Wolke zu stolpern beginnt, lenkst du sie schweren Herzens zur Seite.
Die Nazgûl beachten dich nicht einmal. Sie sind gänzlich auf Frodo fixiert. Sobald du aus ihrem Weg bist, existierst du für sie nicht mehr.
Das weiße Elbenpferd wird immer kleiner und verschwimmt bald als bläulicher Schatten in der Nacht, verfolgt von neun dunkleren Punkten. Nun liegt es allein an Frodo – er muss es schaffen, schließlich gelingt ihm im Buch auch die Flucht!
In gemächlicherem Tempo reitest du weiter, damit Wolke sich erholen kann. Ab und zu siehst du zurück, doch von Streicher, Glorfindel und den Hobbits ist nichts zu sehen.
Schließlich kommst du selbst ans Ufer des Flusses. Längst sind weder Reiter noch Frodo zu sehen. Immerhin gibt es auch keine Leichen, also nimmst du das Fehlen jeglicher Spuren als positives Zeichen. Vielleicht hast du auch wieder die Zeit gewechselt – das würde erklären, warum niemand hinter dir ist.
Dein Ritt dauerte die gesamte Nacht und Wolke ist immer noch erschöpft. Sobald du den Fluss an der Furt durchquert hast, steigst du deshalb ab und lockerst den Sattelgurt. Während Wolke ihren Durst am klaren Wasser stillst, schulterst du das Gepäck und gehst zu Fuß weiter. Wolke wird den Weg schon finden, wenn sie bereit ist.
Noch zeigt das Land hinter dem Fluss keinen Unterschied. Doch du bist zuversichtlich, dass es nicht mehr weit sein kann.
Betritt Bruchtal. Teil 209: