Als du ins Wohnzimmer trittst, bemerkst du zu deinem Erstaunen, dass Frodo den Ring hervorgeholt hat und nachdenklich in der Hand dreht. Dann streckt er die Hand zögerlich und reicht Tom den Ring, der ihn überstreift.
Du hältst den Atem an – doch nichts geschieht. Während Frodo förmlich die Augen aus dem Kopf fallen, stößt du nur langsam den Atem aus. Du hast die Bücher ja gelesen. Es sollte dich nicht überraschen, dass Tom das kann. Doch obwohl du es erwartet hast, nahm dir diese Demonstration den Atem. Wenn man nicht nur liest, sondern neben dem Ring steht, ist es so viel realer und unglaublicher. Genau wie Frodo starrst du Tom ungläubig an.
Tom reicht Frodo den Ring zurück und beginnt, irgendwas von Dachsen zu erzählen, als Frodo mit einem Mal verschwindet. Du kannst einen Schauer nicht unterdrücken, als der Stuhl neben dir plötzlich frei ist.
„He, Frodo, wo willst du denn hin?“, fragt Tom belustigt. „So blind ist der alte Tom noch nicht. Setzt dich wieder und hör zu. Ich muss euch nämlich von den Hügelgräberhöhen erzählen, die nun vor euch liegen.“
Frodo taucht neben der Tür wieder auf und setzt sich mit einem entschuldigenden Lächeln.
„Wenn ihr den Weg über die Hügelgräberhöhen nehmt, könnt ihr hoffen, die Weststraße in einem Tag zu erreichen. Haltet euch an das grüne Gras. Last euch nicht mit alten Steinen oder kalten Unholden ein. Aber falls ihr doch in Schwierigkeiten geratet, müsst ihr einen Reim singen:
He, Tom Bombadil! Tom Bombadonne!
Hör den Ruf, eile her, bei Feuer, Mond und Sonne!
Komm, bei Wasser, Wald und Flur, steh uns nun zur Seite!
Komm, bei Weide, Schilf und Ried, aus der Not uns leite!“
Tom lässt euch das Lied mehrmals wiederholen, bis er sicher ist, dass ihr es euch eingeprägt habt und dein Kopf zu schmerzen beginnt. Das ist ja schlimmer als in der Schule hier!
Tom, der wohl deine Müdigkeit bemerkt, lässt von euch ab. „Lasst uns jetzt von fröhlicheren Dingen sprechen.“ Er beginnt, vom umliegenden Land zu erzählen. Seine Erzählung fließt dahin wie ein klarer Bergbach, und so merkst du kaum, wie die Zeit vergeht. Schließlich musst du aber aufstehen und dir die Beine vertreten. So spannend Toms Erzählung auch ist, du hast einfach zu lang gesessen.
Du verabschiedest dich leise und verlässt das Wohnzimmer.
Du …
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- … legst dich müde schlafen. Das war genug Aufregung für einen Tag. Teil 86: